Lehrerinterventionen im selbständigkeitsorientierten Prozess der Lösung einer mathematischen Modellierungsaufgabe: Unterschied zwischen den Versionen

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| betreut2 =                                              <!-- Zweitbetreuer/in -->
| betreut2 =                                              <!-- Zweitbetreuer/in -->
| begutachtet1 = Prof. Dr. Werner Blum (Universität Kassel)                                    <!-- Erstgutachter/in -->
| begutachtet1 = Werner Blum                                     <!-- Erstgutachter/in -->
| begutachtet2 = Prof. Dr. Gabriele Kaiser (Universität Hamburg)                                    <!-- Zweitgutachter/in -->
| begutachtet2 = Gabriele Kaiser                                     <!-- Zweitgutachter/in -->
| begutachtet3 = Prof. Dr. Reinhard Hochmuth (Universität Kassel)                                   <!-- ggf. Drittgutacher/in -->
| begutachtet3 = Reinhard Hochmuth                                    <!-- ggf. Drittgutacher/in -->
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| sprache =                                              <!-- Nur ausfüllen, falls nicht Deutsch -->
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Die in diesen beiden Phasen erhobenen Videodaten wurden mithilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse nach [[Philipp Mayring|Mayring]] (2003) ausgewertet. Im Mittelpunkt der Datenanalyse stand dabei ein Kodierschema, das in einem sich gegenseitig beeinflussenden Vorgehen aus induktiven und deduktiven Verfahrensweisen entwickelt und zur Beschreibung der Lehrerinterventionen reliabel eingesetzt wurde (Intercodiererreliabilität κ = 0.85).  
Die in diesen beiden Phasen erhobenen Videodaten wurden mithilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse nach [[Philipp Mayring|Mayring]] (2003) ausgewertet. Im Mittelpunkt der Datenanalyse stand dabei ein Kodierschema, das in einem sich gegenseitig beeinflussenden Vorgehen aus induktiven und deduktiven Verfahrensweisen entwickelt und zur Beschreibung der Lehrerinterventionen reliabel eingesetzt wurde (Intercodiererreliabilität κ = 0.85).  


Bei der Interpretation der entsprechend aufbereiteten Daten wurden die Laborsitzungen zuerst einzeln bezüglich der folgenden Aspekte analysiert: 1) Schülerlösungsprozess, 2) formale Charakteristika der [[Lehrerinterventionen]], 3) Auslöser der Interventionen, 4) Ebene der Interventionen, 5) Absichten der Interventionen. Ziel war dabei zunächst die Entdeckung struktureller Charakteristika im lösungsprozessbegleitendem Handeln der einzelnen Lehrpersonen.  
Bei der Interpretation der entsprechend aufbereiteten Daten wurden die Laborsitzungen zuerst einzeln bezüglich der folgenden Aspekte analysiert: 1) Schülerlösungsprozess, 2) formale Charakteristika der [[Lehrerinterventionen]], 3) Auslöser der Interventionen, 4) Ebene der Interventionen, 5) Absichten der Interventionen. Ziel war dabei zunächst die Entdeckung struktureller Charakteristika im lösungsprozessbegleitendem Handeln der einzelnen Lehrpersonen.  
Darauf aufbauend wurden vergleichende Fallanalysen durchgeführt, welche in verallgemeinerbare Hypothesen über das Interventionsverhalten von (SINUS-)Lehrkräften mündeten. Dabei konnten einige bereits im Vorfeld zu vermutende Hypothesen aufgestellt werden, wie z.B. dass die Lehrkräfte bei konkreten inhaltlichen Schwierigkeiten dazu neigen, auf derselben inhaltlichen Ebene zu intervenieren, und so gut wie keine strategischen Interventionen als Unterstützung geben. Andererseits führten die Analysen auch zu überraschenden Hypothesen, wie z.B. dass sich die intendierte Selbstständigkeit der Schüler für die Lehrer nur auf die inhaltliche und nicht auch auf die organisatorische Prozessebene bezieht oder dass die Lehrgewohnheit bzw. der eigene Anspruch der Lehrperson und weniger Probleme im Lösungsprozess zu einem Eingriff führen. Wurden diese Hypothesen weitestgehend aus Gemeinsamkeiten aller Laborsitzungen gewonnen, so zeigten sich auch Unterschiede im Lehrerhandeln. Hierbei sind insbesondere Differenzen bezüglich der verbalen und der physischen Präsenz, dem Umgang mit auftretenden Schwierigkeiten sowie im Umfang des eingesetzten Interventionsrepertoires zu nennen.   
Darauf aufbauend wurden vergleichende Fallanalysen durchgeführt, welche in verallgemeinerbare Hypothesen über das Interventionsverhalten von (SINUS-)Lehrkräften mündeten. Dabei konnten einige bereits im Vorfeld zu vermutende Hypothesen aufgestellt werden, wie z.B. dass die Lehrkräfte bei konkreten inhaltlichen Schwierigkeiten dazu neigen, auf derselben inhaltlichen Ebene zu intervenieren, und so gut wie keine strategischen Interventionen als Unterstützung geben. Andererseits führten die Analysen auch zu überraschenden Hypothesen, wie z.B. dass sich die intendierte Selbstständigkeit der Schüler für die Lehrer nur auf die inhaltliche und nicht auch auf die organisatorische Prozessebene bezieht oder dass die Lehrgewohnheit bzw. der eigene Anspruch der Lehrperson und weniger Probleme im Lösungsprozess zu einem Eingriff führen. Wurden diese Hypothesen weitestgehend aus Gemeinsamkeiten aller Laborsitzungen gewonnen, so zeigten sich auch Unterschiede im Lehrerhandeln. Hierbei sind insbesondere Differenzen bezüglich der verbalen und der physischen Präsenz, dem Umgang mit auftretenden Schwierigkeiten sowie im Umfang des eingesetzten Interventionsrepertoires zu nennen.