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==Übersicht== | ==Übersicht== | ||
[[Datei:Int-Medienpaedagogik.png|thumb|right|382px|<b>Integrative Medienpädagogik</b> als Bildungsauftrag ist in doppeltem Sinn als „integrativ“ zu verstehen: Sie umfasst einerseits alle drei Teilbereiche der Medienpädagogik ( | [[Datei:Int-Medienpaedagogik.png|thumb|right|382px|<b>Integrative Medienpädagogik</b> als Bildungsauftrag ist in doppeltem Sinn als „integrativ“ zu verstehen: Sie umfasst einerseits alle drei Teilbereiche der Medienpädagogik (Medienmethodik, Medienkunde und Medienreflexion), und sie betrifft andererseits im Prinzipe alle Unterrichtsfächer (in je fachspezifischer Weise).]] | ||
„Integrative Medienpädagogik“ bezeichnet ein normatives didaktisches Konzept: <ref>Siehe [Hischer 2002, 55 ff.], [Hischer 2005], und [Hischer 2010, 44].</ref> | „Integrative Medienpädagogik“ bezeichnet ein normatives didaktisches Konzept: <ref>Siehe [Hischer 2002, 55 ff.], [Hischer 2005], und [Hischer 2010, 44].</ref> | ||
* Alle drei Teilbereiche der [[Medienpädagogik]] – nämlich: [[Medienpädagogik# | * Alle drei Teilbereiche der [[Medienpädagogik]] – nämlich: [[Medienpädagogik#Medienmethodik|Medienmethodik]], [[Medienpädagogik#Medienkunde|Medienkunde]] und [[Medienpädagogik#Medienreflexion|Medienreflexion]] – sind für Planung, Durchführung und Evaluation von Unterricht ''in ihrer Gesamtheit'' (und damit „''integrativ''“) wichtig. | ||
* Eine so verstandene Medienpädagogik kann nicht von einem einzelnen Unterrichtsfach allein übernommen werden, vielmehr sind ''im Prinzip alle Unterrichtsfächer gemeinsam'' (und damit „''integrativ''“) mit je ''spezifischen Ansätzen'' gefordert.<br /> | * Eine so verstandene Medienpädagogik kann nicht von einem einzelnen Unterrichtsfach allein übernommen werden, vielmehr sind ''im Prinzip alle Unterrichtsfächer gemeinsam'' (und damit „''integrativ''“) mit je ''spezifischen Ansätzen'' gefordert.<br /> | ||
Dieses didaktische Konzept ist aus diesen beiden Gründen als „integrativ“ anzusehen: Einerseits sind die drei wesentlichen Aspekte der [[Medienpädagogik]] gemeinsam zu berücksichtigen, und andererseits betrifft das Konzept als gemeinsame Bildungsaufgabe im Prinzip alle Unterrichtsfächer, wenn auch in je fachspezifischer Weise. | Dieses didaktische Konzept ist aus diesen beiden Gründen als „integrativ“ anzusehen: Einerseits sind die drei wesentlichen Aspekte der [[Medienpädagogik]] gemeinsam zu berücksichtigen, und andererseits betrifft das Konzept als gemeinsame Bildungsaufgabe im Prinzip alle Unterrichtsfächer, wenn auch in je fachspezifischer Weise. | ||
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==Integrative Medienpädagogik und '''Medienbildung'''== | ==Integrative Medienpädagogik und '''Medienbildung'''== | ||
Seit einiger Zeit taucht in der medienpädagogischen Literatur zunehmend der neue und schillernde Terminus „[[Medienbildung|Medienbildung]]“ auf. „''Medienbildung – Eine Einführung''“ heißt das 2009 erschienene Buch von Benjamin '''Jörissen''' und Winfried '''Marotzki'''.<ref>[Jörissen & Marotzki 2009]</ref> Zwar fehlt eine explizite Definition von „Medienbildung“, jedoch lässt ihre wesentliche Feststellung der ''Unhintergehbarkeit medialer Sozialisation'' – also eines Nichtausweichenkönnens gegenüber einer Sozialisation durch Medien – erahnen, was sie meinen: Ein wesentlicher Aspekt der von ihnen postulierten „Medienbildung“ ist als ''Anleitung und Herausbildung zu einem kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit Medien'' beschreibbar – was im Sinne von Ludwig '''Issing''' mit „[[Medienpädagogik#Medienerziehung|Medienerziehung]]“ anzusprechen ist,<ref>[Issing 1987]</ref> hier nun aber Medienreflexion genannt wird. | Seit einiger Zeit taucht in der medienpädagogischen Literatur zunehmend der neue und schillernde Terminus „[[Medienbildung|Medienbildung]]“ auf. „''Medienbildung – Eine Einführung''“ heißt das 2009 erschienene Buch von Benjamin '''Jörissen''' und Winfried '''Marotzki'''.<ref>[Jörissen & Marotzki 2009]</ref> Zwar fehlt eine explizite Definition von „Medienbildung“, jedoch lässt ihre wesentliche Feststellung der ''Unhintergehbarkeit medialer Sozialisation'' – also eines Nichtausweichenkönnens gegenüber einer Sozialisation durch Medien – erahnen, was sie meinen: Ein wesentlicher Aspekt der von ihnen postulierten „Medienbildung“ ist als ''Anleitung und Herausbildung zu einem kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit Medien'' beschreibbar – was im Sinne von Ludwig '''Issing''' mit „[[Medienpädagogik#Medienerziehung|Medienerziehung]]“ anzusprechen ist,<ref>[Issing 1987]</ref> hier nun aber „[[Medienpädagogik#Medienreflexion|Medienreflexion]]“ genannt wird. | ||
Da aus medienpädagogischer Sicht ein solches Verständnis von „Medienbildung“ voraussetzt bzw. mit einschließt, dass Medien im Unterricht ''sowohl'' unter mediendidaktischen ''als auch'' unter medienkundlichen Aspekten eine Rolle spielen, sind die Konzepte „Medienbildung“ (im Sinne von Jörissen und Marotzki) und „integrative Medienpädagogik“ im Grundsatz vereinbar, auch aus schwerpunktmäßig je eigener Perspektive: „Integrative Medienpädagogik“ stellt die Bedeutung der Medien und insbesondere der [[Neue Medien|Neuen Medien]] aus Sicht der ''Unterrichtsorganisation'' dar, also eher aus dem Blick der Lehrenden; hingegen verschiebt „Medienbildung“ den Standort der Betrachtung mehr in Richtung des ''Bildungsgehalts'' und damit eher in Richtung der Lernenden. Beide Sichtweisen gehören aber zusammen. Damit ist zwischen beiden Konzepten kein grundsätzlicher Unterschied erkennbar. Diese Interpretation wird auch durch das aktuelle Buch von Gerhard '''Tulodziecki''' et al. gestützt. <ref>[Tulodziecki et al. 2010]; siehe hierzu auch [Hischer 2012].</ref> In [Pirner 2013] werden fachübergreifend Beiträge zur „Medienbildung in schulischen Kontexten“ dargestellt. <ref>Auch mit einem Beitrag zum Mathematikunterricht, [Hischer 2013].</ref> | Da aus medienpädagogischer Sicht ein solches Verständnis von „Medienbildung“ voraussetzt bzw. mit einschließt, dass Medien im Unterricht ''sowohl'' unter mediendidaktischen ''als auch'' unter medienkundlichen Aspekten eine Rolle spielen, sind die Konzepte „Medienbildung“ (im Sinne von Jörissen und Marotzki) und „integrative Medienpädagogik“ im Grundsatz vereinbar, auch aus schwerpunktmäßig je eigener Perspektive: „Integrative Medienpädagogik“ stellt die Bedeutung der Medien und insbesondere der [[Neue Medien|Neuen Medien]] aus Sicht der ''Unterrichtsorganisation'' dar, also eher aus dem Blick der Lehrenden; hingegen verschiebt „Medienbildung“ den Standort der Betrachtung mehr in Richtung des ''Bildungsgehalts'' und damit eher in Richtung der Lernenden. Beide Sichtweisen gehören aber zusammen. Damit ist zwischen beiden Konzepten kein grundsätzlicher Unterschied erkennbar. Diese Interpretation wird auch durch das aktuelle Buch von Gerhard '''Tulodziecki''' et al. gestützt. <ref>[Tulodziecki et al. 2010]; siehe hierzu auch [Hischer 2012].</ref> In [Pirner 2013] werden fachübergreifend Beiträge zur „Medienbildung in schulischen Kontexten“ dargestellt. <ref>Auch mit einem Beitrag zum Mathematikunterricht, [Hischer 2013].</ref> | ||