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== Übersicht == | == Übersicht == | ||
Häufig begegnet man folgender Auffassung: ''Didaktik'' beschäftige sich mit der Inhaltsfrage (was? – ggf. auch warum? bzw. wozu?), ''Methodik'' hingegen mit der Vermittlungsfrage (wie?). Jank und Meyer nennen das die „Vulgärdefiniton“ dieser Begriffe. Diese Begriffsbestimmung ist nämlich viel zu eng, wie schon einige griechische Ursprünge des Wortes zeigen: <ref>[Jank & Meyer 1994, 17]</ref> | Häufig begegnet man folgender Auffassung: ''Didaktik'' beschäftige sich mit der Inhaltsfrage (was? – ggf. auch warum? bzw. wozu?), ''Methodik'' hingegen mit der Vermittlungsfrage (wie?). [http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Jank Werner Jank] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Hilbert_Meyer Hilbert Meyer] nennen das die „Vulgärdefiniton“ dieser Begriffe. Diese Begriffsbestimmung ist nämlich viel zu eng, wie schon einige griechische Ursprünge des Wortes zeigen: <ref>[Jank & Meyer 1994, 17]</ref> | ||
* ''didáskein:'' lehren, unterrichten; lernen, belehrt werden, unterrichtet werden; aus sich selbst lernen, ersinnen, sich aneignen; | * ''didáskein:'' lehren, unterrichten; lernen, belehrt werden, unterrichtet werden; aus sich selbst lernen, ersinnen, sich aneignen; | ||
* ''didaxis:'' Lehre, Unterricht, Unterweisung; | * ''didaxis:'' Lehre, Unterricht, Unterweisung; | ||
* ''didaktiké téchne:'' Lehrkunst. | * ''didaktiké téchne:'' Lehrkunst. | ||
[Kron 2000, 39 f.] schreibt vertiefend: | [Kron 2000, 39 f.] schreibt vertiefend: | ||
: | :: Immer wieder ist der Versuch zu beobachten, Didaktik als Wissenschaft über die Herkunft, die Geschichte und die Grundbedeutung des Wortes zu bestimmen. Von einem modernen Wissenschaftsverständnis her gesehen, erbringen Versuche dieser Art keine rational und empirisch überprüfbaren Bestimmungen, z. B. von Aufgaben, Zielen und Funktionen von Didaktik auf den verschiedensten gesellschaftlichen Ebenen und ihren unterschiedlichsten geschichtlich-gesellschaftlichen Erscheinungsformen. Dennoch soll in angemessener Kürze auf die Wort- und Begriffsbedeutung von Didaktik eingegangen werden, da die Befassung mit der Etymologie und Begriffsbedeutung von Didaktik zu interessanten Einsichten führt. | ||
: Die Etymologie legt die Wurzeln des Wortes Didaktik in die griechische Antike, ca. 600–200 v. Chr. (Griechisches etymologisches Wörterbuch 1960, 387). | :: Die Etymologie legt die Wurzeln des Wortes Didaktik in die griechische Antike, ca. 600–200 v. Chr. (Griechisches etymologisches Wörterbuch 1960, 387). | ||
: [...] In den griechischen Wörtern sind eine Reihe von Grundbedeutungen zu erkennen, die sich z. T. bis heute erhalten haben: | :: [...] In den griechischen Wörtern sind eine Reihe von Grundbedeutungen zu erkennen, die sich z. T. bis heute erhalten haben:<br /> | ||
Kron belegt dies dann über Jank & Meyer (s. o.) hinausgegend mit Bezug auf die griechischen Termini ''didactos'', ''didaskaleion'', ''didaskalia'', ''didaskalikos'', ''didaskalion'', ''didaskalos'', ''didasko'' und ''didachae'' anhand der folgenden heutigen pädagogischen Termini: <ref>[Kron 2000, 40]</ref> | Kron belegt dies dann über Jank & Meyer (s. o.) hinausgegend mit Bezug auf die griechischen Termini ''didactos'', ''didaskaleion'', ''didaskalia'', ''didaskalikos'', ''didaskalion'', ''didaskalos'', ''didasko'' und ''didachae'' anhand der folgenden heutigen pädagogischen Termini: <ref>[Kron 2000, 40]</ref> | ||
# ''Die Tätigkeit'' zu lehren bzw. zu unterrichten und zu unterweisen, | # ''Die Tätigkeit'' zu lehren bzw. zu unterrichten und zu unterweisen, | ||
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Diese fünf Bestimmungen sind gemäß [Kron 2000, a. a. O.] „von unterschiedlichem inhaltlichen Begriffsumfang“, und zwar vom Umfang her abnehmend von der ersten bis zur letzten, wobei das nicht so zu verstehen ist, dass jede Bestimmung (bis auf die erste) in der vorhergehenden enthalten ist. Die ersten vier Begriffsbestimmungen beschrieb [http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Klafki Wolfgang Klafki] bereits 1971,<ref>Klafki in: „Neues PädagogischesLexikon“, vgl. [Kron 2000, 42].</ref> und die fünfte beschrieb 1970 Günther Bittner.<ref>In: „Kleines Lexikon der Pädagogik und Didaktik“, vgl. [Kron 2000, 43].</ref> In der vierten Bestimmung schlägt sich u. a. die auf [http://de.wikipedia.org/wiki/Felix_von_Cube_(Erziehungswissenschaftler) Felix von Cube] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Helmar_Frank Helmar Frank] zurückgehende „Kybernetische Pädagogik“ nieder. <ref>Detaillierte Ausführungen hierzu bei [Kron 2000, 43 ff.].</ref> | Diese fünf Bestimmungen sind gemäß [Kron 2000, a. a. O.] „von unterschiedlichem inhaltlichen Begriffsumfang“, und zwar vom Umfang her abnehmend von der ersten bis zur letzten, wobei das nicht so zu verstehen ist, dass jede Bestimmung (bis auf die erste) in der vorhergehenden enthalten ist. Die ersten vier Begriffsbestimmungen beschrieb [http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Klafki Wolfgang Klafki] bereits 1971,<ref>Klafki in: „Neues PädagogischesLexikon“, vgl. [Kron 2000, 42].</ref> und die fünfte beschrieb 1970 Günther Bittner.<ref>In: „Kleines Lexikon der Pädagogik und Didaktik“, vgl. [Kron 2000, 43].</ref> In der vierten Bestimmung schlägt sich u. a. die auf [http://de.wikipedia.org/wiki/Felix_von_Cube_(Erziehungswissenschaftler) Felix von Cube] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Helmar_Frank Helmar Frank] zurückgehende „Kybernetische Pädagogik“ nieder. <ref>Detaillierte Ausführungen hierzu bei [Kron 2000, 43 ff.].</ref> | ||
Wenngleich die erste Auffassung der gängigen Wissenschaftsauffassung entspricht, ist zur Vermeidung von Irritationen zu beachten, dass „Didaktik“ in der Literatur stets im jeweiligen Kontext zu interpretieren ist: <ref>Vgl. [Kron 2000, 39.</ref> | Wenngleich die erste Auffassung der gängigen Wissenschaftsauffassung entspricht, ist zur Vermeidung von Irritationen zu beachten, dass „Didaktik“ in der Literatur stets im jeweiligen Kontext zu interpretieren ist: <ref>Vgl. [Kron 2000, 39].</ref> | ||
: | :: Die Auffassungen lassen erkennen, daß Didaktik als Hochschuldisziplin in ein weit gespanntes und differenziertes Netz von wissenschaftlichen und praktischen Aufgabenstellungen eingespannt ist. Eine einzige gültige Bestimmung von Didaktik erscheint daher wenig praktikabel. Dagegen ist es zweckmäßig, Bestimmungen von Didaktik auf dieser Ebenene pragmatisch vorzunehmen, den Kontext und dessen Elemente anzugeben und im Sinne einer Arbeitshypothese aufzufassen. Bestimmungen haben daher die Funktion, wissenschaftliche und praktische Arbeit in Szene zu setzen und zu befördern. | ||
:Auch bei der Bestimmung der Beziehung von Didaktik zu Nachbardisziplinen oder Aufgabenstellungen ist es hilfreich, den Kontext anzugeben, und die eigene Position wiederzugeben. | :: Auch bei der Bestimmung der Beziehung von Didaktik zu Nachbardisziplinen oder Aufgabenstellungen ist es hilfreich, den Kontext anzugeben, und die eigene Position wiederzugeben. | ||
Für die inhaltliche Bestimmung betr. „Methoden“ und „Methodik“ gilt: <ref>In Anlehnung an [Kron 2000, 38].</ref> | Für die inhaltliche Bestimmung betr. „Methoden“ und „Methodik“ gilt: <ref>In Anlehnung an [Kron 2000, 38].</ref> |