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Baustelle:MC2-Lerneinheit
Eine "MC2-Lerneinheit" ist eine Lerneinheit / Übungseinheit, die per Internet in einem Internetbrowser durchgeführt wird. Die Schülerinnen und Schüler haben dabei die Möglichkeit, sich neues Wissen anzueignen oder zu üben, was im Vorfeld von einer Lehrperson "programmiert" wurde. Diese Form der Aufgabendarbietung stammt aus Holland und heißt "Digitale Wiskunde Omgeving" (auf Deutsch: Digitale Mathematik Umgebung"). An verschiedenen Orten wird in "Communities of Interest (COI)" (auf Deutsch: Interessengemeinschaften) an dem Ausbau und der Verbesserung dieses Programms gearbeitet. Dabei sind die programmierende und nutzenden Personen als User angemeldet, um Einsicht in die verschiedenen Dateien zu gewinnen, neue zu erstellen oder vorhandene zu bearbeiten.
Aufbau
Jede thematische Einheit kann aus mehreren Kapiteln bestehen, die nacheinander oder in eigener Rehenfolge bearbeiten kann. Diese können zum Beispiel eine Einführung, Übungsseiten oder Überprüfungsaufgaben sein. Sie können sich aber auch thematisch in unterthemen des Hauptthemas der Einheit gliedern. Jedes Kapitel kann wiederum, je nach Wunsch der Lehrkraft, aus einer oder mehren Seiten bestehen kann. Hier können die Schüler die Aufgaben einsehen und entsprechend der Aufgabenstellung bearbeiten. Die Schüler erhalten Rückmeldung darüber, ob die Lösung richtig ist. Es gibt auch die Möglichkeit, die Aufgaben zu bepunkten oder Einschränkung einzufügen, z.B. dass der Schüler nur auf die nächste Seite kommt, wenn die vorherige korrekt gelöst wurde.
Gestaltungsmöglichkeiten
Eine MC2-Lerneinheit kann durch verschiedene Steuerelemente (Widgets), die über eine grafische Benutzeroberfläche hinzugefügt werden können, gestaltet werden. Zu den sogenannten Widgets gehören unter anderem:
- Multiple-Choice-Tests
- Dynamische Geometriesysteme (Cinderella und GeoGebra)
- Funktionsplotter
- Textfelder
- Fließdiagramme
- Balkenwaage mit Früchten
- 3D Konstruktions-Komponenten
- Konzentrationsspiele
- Taschenrechner
- Gleichungssysteme
- Baumdiagramm
- Grafiksoftware
- MP3-Player
Nutzungsmöglichkeiten
Die Schüler können selbstständig an den Einheiten arbeiten. Somit sind diese Einheiten sowohl zu Einführung von neuen Themen als auch zu Übung oder Wissensüberprüfung geeignet. Die Schüle können neues Wissen daran entdecken, sich aneignen oder festigen. Der Einsatz ist sowohl für alle Schüler einer Lerngruppe als auch für einzelne Schüler denkbar, sofern genügend Computer zur Verfügung stehen. Der Lehrer kann je nach Prgrammierung Informationen über den Wissensstand und den Fortschritt der Schüler erhalten. Er hat die Möglichkeit, das Wissen oder die Übungsaufgaben leistungsdifferenziert darzubieten. Über die eigene Programmierung können die Aufgaben auf den Leistungsstand der betreffenden Schüler angepasst werden. Somit ist auch ein Einsatz für verschiedene Altersklassen von Grundschule bis Abiturstufe denkbar sowie für alle Bereiche der Mathematik (u.a. Arithmetik, Geometrie,...). [1]
Fachdidaktische Diskussion
Kritisch an den Lernumgebungen wird der hohe Vorbereitungsaufwand gesehen, der die Bearbeitungszeit in hohem Maße übersteigt. Zudem ist das Programm nicht sehr benutzerfreundlich und bedarf einer hohen Einarbeitungszeit sowie fortgeschrittener Computerkenntnisse. Auch ist der Lerneffekt beim E-Learning fraglich. Unter anderem vertritt Manfred Spitzer die Meinung, dass E-Learning die kreative Entfaltung und Bildung der Schüler behindere und zu schleichendem Gedächtnisverlust führen könne. Aus dem Evaluationsbericht der Notebookklassen kann man entnehmen, dass die Digitalisierung des Mathematikunterrichts keinen Fachlichen mehrwert zu den konventionellen Klassen auslöst. Die Vergleichsklassen lieferten gleiche Leistungen. Sicherlich erlernt man durch den einsatz von Laptops in der Klasse digitale Kompetenzen. Die Feinmotorik, die durch das Arbeiten mit Zirkel und Lineal gefördert wird, entfällt jedoch. Die MC2-Lernumgebungen stellt eine Möglichkeit dar, der medialen Entwicklung auch im Mathematik-Unterricht nachzukommen.
Literatur
Spitzer, Manfred ( 2012 ): Digitale Demenz. Wie wir unsere Kinder um den Verstand bringen.
Schaumburg, Heike et al. ( 2007 ): Lernen in Notebook-Klassen. Endbericht zur Evaluation des Projekts „1000mal1000:Notebooks im Schulranzen“
mc2dme.appspot.com
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