Sozialreflexion im Mathematikunterricht: Kooperation oder Verweigerung: Unterschied zwischen den Versionen

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Diese Arbeit untersucht die Fragestellung „Ist es möglich, mithilfe der Mathematik mit Schülerinnen und Schülern über soziales Verhalten sinnvoll zu reflektieren?“ mittels Konkretisierung in Form eines Unterrichtsprojekts. Ein gemeinsames Reflektieren über soziales Verhalten wird dabei als ''[[Sozialreflexion]]'' bezeichnet. Sozialreflexion meint somit zweierlei: Einerseits die Reflexion über eine soziale Problemstellung und außerdem ein gemeinsames Nachdenken darüber. Was unter „sinnvollen“ Reflexionen zu verstehen ist, und wie gerade die Mathematik dazu beitragen kann, diese zu erreichen, wird in der Arbeit ausführlich vorgestellt. Zudem wird die Bedeutung von Sozialreflexion für die Lernenden wie auch für die Gesellschaft aus theoretischer Sicht dargestellt.
Diese Arbeit untersucht die Fragestellung „Ist es möglich, mithilfe der Mathematik mit Schülerinnen und Schülern über soziales Verhalten sinnvoll zu reflektieren?“ mittels Konkretisierung in Form eines Unterrichtsprojekts. Ein gemeinsames Reflektieren über soziales Verhalten wird dabei als ''[[Sozialreflexion]]'' bezeichnet. Sozialreflexion meint somit zweierlei: Einerseits die Reflexion über eine soziale Problemstellung und außerdem ein gemeinsames Nachdenken darüber. Was unter „sinnvollen“ Reflexionen zu verstehen ist, und wie gerade die Mathematik dazu beitragen kann, diese zu erreichen, wird in der Arbeit ausführlich vorgestellt. Zudem wird die Bedeutung von Sozialreflexion für die Lernenden wie auch für die Gesellschaft aus theoretischer Sicht dargestellt.


Die Fragestellung entstand in Diskussionen einer Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Roland Fischer im Rahmen eines Doktorand(inn)enkollegs des Instituts für Didaktik der Mathematik der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Den Arbeiten dieser Gruppe ist ein „Zurücktreten“ vom gewohnten Mathematikunterricht gemeinsam: Die Mathematik steht nicht (mehr) im Zentrum der Betrachtungen sondern hilft bei der gemeinsamen Reflexion über gesellschaftliche (also außermathematische) Fragestellungen. Es geht also nicht darum, Mathematik zu lernen und auch nicht darum, über Mathematik zu reflektieren. Die bearbeiteten Themen reichen dabei von „Gerechtigkeit“ (Betrachtung unseres Lohnsteuersystems) über „Kollektive Entscheidungen“ (Wahlverfahren) bis zu „Messungen im sozialen Kontext“ (Klassenklimaerhebungen, schulische Leistungsbeurteilung, Intelligenz und Intelligenzmessung).
Die Fragestellung entstand in Diskussionen einer Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Roland Fischer im Rahmen eines Doktorand(inn)enkollegs des Instituts für Didaktik der Mathematik der [[Alpen-Adria-Universität Klagenfurt]]. Den Arbeiten dieser Gruppe ist ein „Zurücktreten“ vom gewohnten Mathematikunterricht gemeinsam: Die Mathematik steht nicht (mehr) im Zentrum der Betrachtungen sondern hilft bei der gemeinsamen Reflexion über gesellschaftliche (also außermathematische) Fragestellungen. Es geht also nicht darum, Mathematik zu lernen und auch nicht darum, über Mathematik zu reflektieren. Die bearbeiteten Themen reichen dabei von „Gerechtigkeit“ (Betrachtung unseres Lohnsteuersystems) über „Kollektive Entscheidungen“ (Wahlverfahren) bis zu „Messungen im sozialen Kontext“ (Klassenklimaerhebungen, schulische Leistungsbeurteilung, Intelligenz und Intelligenzmessung).


Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen Entscheidungs-Situationen, die den Beteiligten ''Kooperation oder Verweigerung'' zur Wahl stellen, wobei jeweils ein Anreiz zur Verweigerung gegeben ist, das „beste“ Ergebnis aber nur durch Kooperation aller Beteiligten erreicht werden kann. Als prototypische Beispiele für diese Situationen können „Gefangenendilemma“ und „Tragedy of the Commons“ dienen.  
Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen Entscheidungs-Situationen, die den Beteiligten ''Kooperation oder Verweigerung'' zur Wahl stellen, wobei jeweils ein Anreiz zur Verweigerung gegeben ist, das „beste“ Ergebnis aber nur durch Kooperation aller Beteiligten erreicht werden kann. Als prototypische Beispiele für diese Situationen können „Gefangenendilemma“ und „Tragedy of the Commons“ dienen.  
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