Sozialreflexion im Mathematikunterricht: Kooperation oder Verweigerung: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Bedeutung der Auseinandersetzung mit diesen Beispielen liegt darin, dass gesellschaftliche Probleme häufig zwar erkannt werden, aber zuwenig reflektiert darüber nachgedacht wird. So wird in den genannten Situationen oft egoistisches, scheinbar rationales Verhalten gezeigt, wodurch alle Beteiligten verlieren. Es zeigt sich, dass Kooperation durch rationale Argumentation nicht erreicht werden kann – Kooperation muss vielmehr gewollt werden. Sozialreflexion als Reflektieren über soziale Problemstellungen kann dazu beitragen, die Bedeutung von Kooperation für die Gesellschaft hervorzuheben. Sozialreflexion als gemeinsames Nachdenken kann helfen, von sich selbst abzusehen und größere Zusammenhänge zu erkennen.
Die Bedeutung der Auseinandersetzung mit diesen Beispielen liegt darin, dass gesellschaftliche Probleme häufig zwar erkannt werden, aber zuwenig reflektiert darüber nachgedacht wird. So wird in den genannten Situationen oft egoistisches, scheinbar rationales Verhalten gezeigt, wodurch alle Beteiligten verlieren. Es zeigt sich, dass Kooperation durch rationale Argumentation nicht erreicht werden kann – Kooperation muss vielmehr gewollt werden. Sozialreflexion als Reflektieren über soziale Problemstellungen kann dazu beitragen, die Bedeutung von Kooperation für die Gesellschaft hervorzuheben. Sozialreflexion als gemeinsames Nachdenken kann helfen, von sich selbst abzusehen und größere Zusammenhänge zu erkennen.


Teil I beleuchtet diese Bedeutungen von Sozialreflexion aus theoretisch-philosophischer Sicht. Ausgehend von der Darstellung der Wichtigkeit des Themas für die Gesellschaft werden dabei Anforderungen an die Schule abgeleitet.
Teil I beleuchtet diese Bedeutungen von Sozialreflexion aus theoretisch-philosophischer Sicht. Ausgehend von der Darstellung der Wichtigkeit des Themas für die Gesellschaft werden dabei Anforderungen an die Schule abgeleitet.
Die praktische Umsetzung der Überlegungen im Unterricht beginnt mit Teil II, der eine Pilotstudie vorstellt. Diese beschäftigt sich mit der Strukturierung von Entscheidungssituationen und bereitete die Schülerinnen und Schüler sowie den Lehrer auf die Bearbeitung der eingangs gestellten Fragestellung vor. Die Pilotstudie zeigt, wie ein (Mathematik-)Unterricht, der die Mathematik (nur) als Hilfsmittel verwendet, gestaltet werden kann.
Die praktische Umsetzung der Überlegungen im Unterricht beginnt mit Teil II, der eine Pilotstudie vorstellt. Diese beschäftigt sich mit der Strukturierung von Entscheidungssituationen und bereitete die Schülerinnen und Schüler sowie den Lehrer auf die Bearbeitung der eingangs gestellten Fragestellung vor. Die Pilotstudie zeigt, wie ein (Mathematik-)Unterricht, der die Mathematik (nur) als Hilfsmittel verwendet, gestaltet werden kann.


Im Zentrum des Hauptprojekts (Teil III) steht Sozialreflexion anhand von Spielen vom Typ des Gefangenendilemmas und Texten. Dabei zeigt sich, dass ein reflexionsorientierter Unterricht in der geplanten Art und Weise möglich ist und von den Lernenden als Thema des Unterrichtsgegenstandes Mathematik angenommen werden kann, was mich die obige Fragestellung mit „ja“ beantworten lässt.
Im Zentrum des Hauptprojekts (Teil III) steht Sozialreflexion anhand von Spielen vom Typ des Gefangenendilemmas und Texten. Dabei zeigt sich, dass ein reflexionsorientierter Unterricht in der geplanten Art und Weise möglich ist und von den Lernenden als Thema des Unterrichtsgegenstandes Mathematik angenommen werden kann, was mich die obige Fragestellung mit „ja“ beantworten lässt.
Teil IV gibt ein Resümee über das Unterrichtsprojekt und stellt eine Einteilung der Schülerinnen und Schüler nach der „Tiefe“ der Reflexionen vor: Alle Lernenden haben im Hinblick auf soziale Verhältnisse dazugelernt; insbesondere wurde auf „höherem“ Niveau über Entscheidungssituationen („Kooperation oder Verweigerung“) nachgedacht. Ein großer Teil der Schülerinnen und Schüler begnügte sich jedoch mit dem Aufgreifen der Reflexionen anderer. Nur wenige Lernende brachten eigene Ideen ein und bewerteten die Lerninhalte auch selbständig. Diese Schülerinnen und Schüler werden als „Reflektiererinnen“ und „Reflektierer“ bezeichnet.
Teil IV gibt ein Resümee über das Unterrichtsprojekt und stellt eine Einteilung der Schülerinnen und Schüler nach der „Tiefe“ der Reflexionen vor: Alle Lernenden haben im Hinblick auf soziale Verhältnisse dazugelernt; insbesondere wurde auf „höherem“ Niveau über Entscheidungssituationen („Kooperation oder Verweigerung“) nachgedacht. Ein großer Teil der Schülerinnen und Schüler begnügte sich jedoch mit dem Aufgreifen der Reflexionen anderer. Nur wenige Lernende brachten eigene Ideen ein und bewerteten die Lerninhalte auch selbständig. Diese Schülerinnen und Schüler werden als „Reflektiererinnen“ und „Reflektierer“ bezeichnet.


Die Arbeit schließt mit einem Ausblick auf mögliche weitere Untersuchungen: So scheint es interessant, danach zu fragen, wie ertragreich es im Hinblick auf Reflexion sein kann, wenn die Lernenden, die in der Reflexion weit voranschritten, gemeinsam weiterreflektierten und die Ergebnisse dann den anderen vorstellten. Darüber hinaus wird für das Aufheben der Fachgrenzen im Rahmen von Sozialreflexion plädiert, weil die behandelten Inhalte keinem Unterrichtsfach alleine zugeordnet werden können.
Die Arbeit schließt mit einem Ausblick auf mögliche weitere Untersuchungen: So scheint es interessant, danach zu fragen, wie ertragreich es im Hinblick auf Reflexion sein kann, wenn die Lernenden, die in der Reflexion weit voranschritten, gemeinsam weiterreflektierten und die Ergebnisse dann den anderen vorstellten. Darüber hinaus wird für das Aufheben der Fachgrenzen im Rahmen von Sozialreflexion plädiert, weil die behandelten Inhalte keinem Unterrichtsfach alleine zugeordnet werden können.
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[[Sozialreflexion]]
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== Kontext ==
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<!-- Hier ist Raum, um die Arbeit in den Forschungskontext einzubetten -- verwandte
Hier ist Raum, um die Arbeit in den Forschungskontext einzubetten -- verwandte
           Dissertationen sollten genannt werden, Arbeitsgruppen oder Konferenzen,
           Dissertationen sollten genannt werden, Arbeitsgruppen oder Konferenzen,
           die sich mit dem Thema beschäftigen, etc. -->
           die sich mit dem Thema beschäftigen, etc. -->
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