Achtung: diese Seite wird nur zu Testzwecken betrieben. Hier gelangen Sie zur Madipedia-Website: https://madipedia.de

Oberseminar Südwest

Aus dev_madipedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Kurzbeschreibung

Das Oberseminar Südwest ist eine gemeinsame Veranstaltung von Mathematikdidaktiker*innen aus Hochschulen in Darmstadt, Frankfurt, Halle-Wittenberg, Heidelberg, Landau, Mainz und Saarbrücken - der Name ist durch die Gründung auf der Achse Saarbrücken-Landau entstanden.

Das Oberseminar Südwest findet zweimal jährlich ganztägig statt und dient der offenen Diskussion aktueller unterrichtsrelevanter Forschung und Lehre zu Theorie und Praxis des Mathematikunterrichts, insbesondere der Doktorand*innenbildung.

E-Mail-Verteiler: oberseminar-sw[at]mathe-labor.de

Möchten Sie auf die Beschreibung von Kolloquien zugreifen, die weiter als die hier gelisteten Veranstaltungen zurückliegen, so finden Sie diese über die Website der UdS.

Herbst 2023

Termin

Die Herbsttagung 2023 des Oberseminars Südwest findet am Samstag, den 7.10.2023 an der RPTU in Landau, Fortstr. 7, 76829 Landau, Gebäude I, Erdgeschoss, Raum 1.08 statt.

Anmeldung

Die Anmeldung geschieht für Mitglieder des Oberseminars wie immer durch Eintrag in die untenstehende Teilnehmendenliste. Sollten Sie als Gast teilnehmen wollen -gerne -, schreiben Sie bitte eine E-Mail an Christian Fahse.

Programm

Tagesablauf
(Abholen vom Bahnhof auf Anfrage)
9:30 Begrüßungskaffee
9:50 Organisatorisches
10:00 Vortrag Henrik Ossadnik (45 Minuten Vortrag + 30 Minuten Diskussion)
11:15 Kaffeepause
11:45 Vortrag Tim Lutz (45 Minuten Vortrag + 30 Minuten Diskussion)
13:00 Mittagessen
14:30 Vortrag Katja Krüger (60min + 30min Diskussion)
16:00 Terminfindung für das Frühjahr 2024, Organisatorisches
16:30 Ende

Angemeldete Vorträge

Katja Krüger (TU Darmstadt)
100 Jahre Mathematikunterricht für Mädchen – Hürden und Fortschritte auf dem Weg zur Chancengleichheit

Der Mathematikunterricht an Schulen wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von vielfältigen Reformen geprägt. Die Differenzial- und Integralrechnung fand damals als Krönung der „Erziehung zum funktionalen Denken“ auf Initiative von Felix Klein mit der Meraner Reform Eingang in den gymnasialen Mathematikunterricht für Jungen. Für Volksschulen und höhere Mädchenschulen wurden unter dem Schlagwort Arbeitsschule neue Unterrichtsmethoden im Rechen- und Raumlehreunterricht entwickelt, die auf die Selbsttätigkeit der Schüler*innen abzielten. Außerdem wurde im Rahmen einer staatlichen Neuordnung der Mädchenschulen Mathematikunterricht nun auch für Mädchen eingeführt. Im Vortrag werden die Zielsetzungen und Unterrichtsvorschläge der damaligen Befürworter dieser tiefgreifenden Reform der Mädchenbildung in Mathematik den Hürden gegenübergestellt, die es auf dem langen Weg zur Chancengleichheit zu überwinden galt. Schließlich wird herausgearbeitet, wie damals stoffdidaktische Neuerungen der Meraner Reform mit neuen Wegen der methodischen Gestaltung von Mathematikunterricht verknüpft wurden.


Tim Lutz (RPTU in Landau)
Titel

[abstract folgt]


Henrik Ossadnik (RPTU in Landau)
Hypothesentests verständnisorientiert unterrichten

Batanero und Kollegen bezeichnen Hypothesentests als das „missverstandenste, verwirrendste und missbrauchteste statistische Thema“ (Batanero et al. 1994). Untersuchungen haben zum Teil gravierende Fehlvorstellungen bei unterschiedlichsten Personengruppen beim Thema Hypothesentests festgestellt (Haller & Krauss 2002 ; Krishnan & Noraini 2015 ; Sotos et al. 2007). Gleichzeitig spielen sie als Standardverfahren der induktiven Statistik eine wichtige Rolle in den empirischen Wissenschaften. Woran liegt es, dass Hypothesentests inhaltlich nicht verstanden werden? Wie kann ein Stochastikunterricht aussehen, der dazu führt, dass Lernende die mathematischen Fachinhalte angemessen durchdringen und adäquate Vorstellungen aufbauen? Und um welche grundlegenden Vorstellungen handelt es sich dabei? Zur Beantwortung dieser Fragestellungen und der Konzeption geeigneter Unterrichtsmaterialien, die derartige Vorstellungen fördern, ist das Promotionsvorhaben in mehrere aufeinander aufbauende Phasen untergliedert. Als Grundlage und Bezugspunkt wird zunächst eine Konzeptualisierung des Grundvorstellunsgbegriffs mit seinen wichtigsten Eigenschaften erarbeitet (Roth & Siller 2016; Fahse 2022 ; Rembowski 2016 ; Roth & vom Hofe 2023). Anschließend werden in der ersten Phase auf Basis der Konzepte nach Salle & Clüver 2021 und Hußmann & Prediger 2016 in einem theoretisch fundierten Herleitungsprozess (prä-)normative Grundvorstellungen zum Hypothesentest herausgearbeitet (Roth & Siller 2016; Fahse 2022; Rembowski 2016). Erste Analysen haben die Vielschichtigkeit des Hypothesentests und die Komplexität der ihm zugrundeliegenden und ineinandergreifenden, Konstrukte (bspw. Zufallsvariable, Verteilungsfunktion, Signifikanzniveau oder Alternativ- und Nullhypothese) offenbart. In der Folge gestaltet es sich schwierig, den Hypothesentest in Form einer einzigen Vorstellung zu greifen. Stattdessen liegt die Vermutung nahe, dass unterschiedliche Vorstellungen zu den einzelnen Konstrukten miteinander vernetzt werden müssen, um Hypothesentests inhaltlich zu verstehen. Daher muss zunächst geklärt werden, welche zentralen Vorstellungen mindestens erforderlich sind, um einen mündigen Umgang mit Hypothesentests („Hypothesis Literacy“) aufzubauen. Genügt möglicherweise bereits eine Auswahl solcher Vorstellungen, um Hypothesentests und deren Ergebnisse für Fragestellungen wie „Ist die Münze fair“ oder einer alltagsrelevanteren Frage wie „Weniger Mädchen in Gorleben“ (Schäfer 2016) inhaltlich nachvollziehen und interpretieren zu können? Wenn ja, welche Vorstellungen sind notwendig und welche nicht? Lassen sich womöglich theoriegeleitet Verständnisebenen herausstellen, die jeweils aufeinander aufbauende Vorstellungen beinhalten? Das weitere Vorgehen strebt in Phase zwei zur empirischen Evaluation dieser minimal notwendigen Vorstellungen die Entwicklung einer verständnisorientierten Lernumgebung für Lernende der Sek II auf Basis der vorangegangenen Erkenntnisse an. Sie adressiert das vorstellungsbasierte Arbeiten und die Ausbildung ebenjener zuvor herausgestellten Vorstellungen zum Hypothesentest. Anschließend werden in Phase drei im Sinne einer Mixed-Methods-Auswertung die quantitativen und qualitativen Daten trianguliert. Sie werden aus der Bearbeitung der Lernumgebung, den dabei aufgezeichneten Gruppendiskussionen, einem angegliederten Pre-Post-Interventionsdesign, und nach der Bearbeitung geführten thinking-out-loud-Interviews gewonnen. Insgesamt soll damit einerseits die Minimalität, die Passung und die Tragfähigkeit der hergeleiteten Vorstellung evaluiert und gleichzeitig auch Aufschluss über einen mündigen Umgang mit Hypothesentests geliefert werden. Andererseits wird anhand des Hypothesentests ein Konzept zur Herleitung normativer Grundvorstellungen beschrieben, welches in Zukunft weiterentwickelt werden kann. Infolge des aktuellen Forschungsstands wird im Vortrag die Idee eines mündigen Umgang mit Hypothesentest und die Möglichkeit einer empirischen Evaluation detailliert diskutiert.

Literatur
Batanero, C., Godino, J.D., Vallecillos, A., Green, D.R., & Holmes, P. (1994). Errors and difficulties in understanding elementary statistical concepts. International Journal of Mathematical Education in Science and Technology, 25(4), 527-547.
Fahse, C. (2022). Materialien zum Grundvorstellungsbegriff: Sichtung ausgewählter Literatur und ein weiterer Vorschlag zur Begriffsklärung. https://cloud.uni-landau.de/index.php/s/rKjbGAZLJkrrG5w
Haller, H., & Kraus, S. (2002). Misinterpretations of significance: A problem students share with their teachers?. Methods of Psychological Research, 7(1), 1-20.
Hußmann, S., Prediger, S. (2016). Specifying and Structuring Mathematical Topics. Journal für Mathematik-Didaktik, 37 (Supplement 1), 33–67. https://doi.org/10.1007/s13138-016-0102-8
Rembowski, V. (2016). Eine semiotische und philosophisch-psychologische Perspektive auf Begriffsbildung im Geometrieunterricht. Begriffsfeld, Begriffsbild und Begriffskonvention und ihre Implikationen auf Grundvorstellungen. Dissertation, Universität Saarbrücken.
Roth, J. & Siller, H.-S. (2016). Bestand und Änderung − Grundvorstellungen entwickeln und nutzen. Mathematik lehren, 199, 2-9.
Roth, J. & vom Hofe, R. (2023). Verständnisvoll lernen – Grundvorstellungen vernetzen und Verständnisanker nutzen. Mathematik lehren, 236, 6-9.
Salle, A., Clüver, T. (2021). Herleitung von Grundvorstellungen als normative Leitlinien – Beschreibung eines theoriebasierten Verfahrensrahmens. Journal für Mathematik-Didaktik, 42(2), 553-580. https://doi.org/10.1007/s13138-021-00184-5
Schäfer, A. (2016). Weniger Mädchen in Gorleben – Statistische Signifikanz verstehen. Mathematik lehren, 197, 40-44.

Teilnehmerliste

  1. Susanne Digel (Landau)
  2. Alex Engelhardt (Landau)
  3. Christian Fahse (Landau)
  4. Jan Herzog (Darmstadt)
  5. Katja Krüger (Darmstadt)
  6. Anselm Lambert (Saarbrücken)
  7. Tim Lutz (Landau)
  8. Henrik Ossadnik (Landau)
  9. Jürgen Roth (Landau)
  10. Klaus-Peter Wolff (Wörth)


Frühjahr 2022

Termin

Die Frühjahrstagung 2022 des Oberseminars Südwest findet am Samstag, den 14. Mai 2022 an der Universität des Saarlandes statt. Der genaue Zeitplan wird wie üblich in Abhängigkeit von den Vortragsanmeldungen bekannt gegeben.

Anmeldung

Die Anmeldung geschieht für Mitglieder des Oberseminars wie immer durch Eintrag in die untenstehende Teilnehmendenliste. Sollten Sie als Gast teilnehmen wollen -gerne -, schreiben Sie bitte eine E-Mail an Karin Mißler.

Teilnehmerliste

  1. Karl Charon (Saarbrücken)
  2. Anselm Lambert (Saarbrücken)
  3. Jonas Lotz (Saarbrücken)
  4. Melanie Platz (Saarbrücken)
  5. Jürgen Roth (Landau)
  6. Marie-Christine von der Bank (Saarbrücken)
  7. Katharina Wilhelm (Saarbrücken)
  8. Lukas Wachter (Saarbrücken)
  9. Ysette Weiss (Mainz)
  10. Klaus-Peter Wolff (Wörth)
  11. Susanne Digel (Landau)
  12. Tim Lutz (Landau)

Herbst 2021

Termin

Die Herbsttagung 2021 des Oberseminars Südwest findet am Samstag, den 30. Oktober 2021 von 10:00 - 16:00 Uhr online statt. Ein Zoom-Link wird per Mail verschickt. Zum Ausprobieren der Technik können Sie sich ab 9:30 einloggen.

Anmeldung

Die Anmeldung bei diesem Online-Seminar geschieht durch Eintrag in die untenstehende Teilnehmendenliste. Wenn Sie die Zugangsdaten, um diese Seite zu editieren, nicht mehr wissen oder bei anderen technischen Schwierigkeiten melden Sie sich bitte bei Christian Fahse (fahse(#at#)uni-landau.de. Im Warteraum vom Zoom bitte ich um einen Namen, der zugeordnet werden kann. Zoom muss nicht installiert werden, der Link genügt.

Programm

Tagesablauf
9:30 Informeller Beginn, Austausch und Technik ausprobieren
10:00 Begrüßung
10:15 Vortrag Saskia Schreiter (30 Minuten Vortrag + 30 Minuten Diskussion)
11:15 Kaffeepause (Breakout-Räume)
11:45 Vortrag Christoph Pfaffmann & Jürgen Roth (30 Minuten Vortrag + 30 Minuten Diskussion)
12:45 Mittagspause
13:45 Vortrag Susanne Digel, Alex Engelhardt, Henrik Ossadnik (30 Minuten Vortrag + 30 Minuten Diskussion)
14:45 Terminfindung für das Frühjahr 2022
15:00 Ende für alle Eiligen
15:05 Nachklang: Breakout-Räume für alle, die noch möchten
15:30 Ende

Angemeldete Vorträge

Saskia Schreiter (Heidelberg) Diagnostische Urteile von Lehrkräften zur Schwierigkeit von Mathematikaufgaben – eine prozessorientierte Untersuchung

Der Vortrag soll eine Diskussion über zwei Studien einleiten, die im Rahmen meines Dissertationsprojektes durchgeführt wurden. Die Fähigkeit, Aufgabenschwierigkeiten für Lernende adäquat zu beurteilen, stellt eine wesentliche Facette der diagnostischen Kompetenz von Mathematiklehrkräften dar. Über ihre zentrale Bedeutung, zum Beispiel für die Anpassung von Unterricht entsprechend dem Fähigkeitsniveau der Schüler*innen, besteht in der Bildungsforschung ein breiter Konsens. Die Schwierigkeit von Mathematikaufgaben wird neben spezifischen fachlichen Aufgabenmerkmalen unter anderem auch von instruktionalen Merkmalen des Aufgabendesigns beeinflusst. Schwierigkeitsgenerierende Aufgabenmerkmale sollten von Lehrkräften identifiziert und hinsichtlich der Schwierigkeit für Schüler*innen adäquat evaluiert werden können. Der gegenwärtige Forschungsstand hinsichtlich solcher Informationsverarbeitungsprozesse beim Diagnostizieren sowie potenzieller Einflussfaktoren wird jedoch als unbefriedigend angesehen. An diesem Forschungsbedarf setzen die beiden im Vortrag vorgestellten Studien an. Auf Basis eines Modells der Informationsverarbeitung werden die visuelle Wahrnehmung wie auch die Identifikation und Evaluation schwierigkeitsgenerierender Aufgabenmerkmale beim Diagnostizieren untersucht. Hierbei werden spezifische Personencharakteristika der Lehrkraft (Berufserfahrung, Wissensfacetten) als potenzielle Einflussfaktoren in den Blick genommen.

Christoph Pfaffmann & Jürgen Roth (Landau) Entwicklung einer universellen Konfigurations- und Lehr-Lern-Umgebung (UKuLeLe) zur Erstellung und Nutzung digitaler Lernpfade

Der Einsatz digitaler Medien im Unterricht ist spätestens seit dem Bund-Länder-Digitalpakt in aller Munde. Ausbauen digitaler Infrastruktur und Bereitstellen von Hardware ist aber keine Garantie dafür, dass digitale Medien gewinnbringend eingesetzt werden. Im Vortrag werden Konzeption und Entwicklungsstand einer universellen Konfigurations- und Lehr-Lern-Umgebung (UKuLeLe) vorgestellt. UKuLeLe soll mithilfe eines graphischen Lernpfadeditors Lehrer:innen sowie Multiplikator:innen dazu befähigen (adaptive) digitale Lernpfade zu konfigurieren, sodass diese im Unterricht oder in Fortbildungen lernzielorientiert eingesetzt werden können. Die fachübergreifend nutzbare Lehr-Lern-Umgebung wird im Vortrag aus der Perspektive des Einsatzes im Rahmen des Lehrens und Lernens von Mathematik reflektiert und erläutert.

Susanne Digel, Alex Engelhardt, Henrik Ossadnik (Landau) MatheLift: Mathematik im Lehr-Lern-Labor intensiv fördern und trainieren

Im Rahmen des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche" des Bundes war unser Schülerlabor „Mathe ist mehr" mit dem Projekt „MatheLift" beim Teilprogramm easeCorona, ausgeschrieben von der Universität Würzburg in Kooperation mit dem BMBF, erfolgreich. Ab November bietet das Projekt MatheLift bis Ende 2022 Förderkurse für SchülerInnen der Sekundarstufe I an, um pandemiebedingte Lernrückstände in den grundlegenden Konzepten der Mittelstufe auszugleichen. Die Kurse für die Klassenstufen 6/7 bzw. 8/9 werden wöchentlich über einen Zeitraum von vier Monaten angeboten. In Kleingruppen arbeiten die SchülerInnen selbstständig an den Laborstationen und werden individuell je Gruppe von einem Studierenden betreut. Begleitend möchten wir die Gelegenheit wahrnehmen, das Programm wissenschaftlich zu evaluieren, etwa bezüglich der Konzeptentwicklung bei den Lernenden, der Professionalisierung der Coaches, oder der Wirksamkeit des individualisierten Coachings. Diese und ggf. weitere Forschungsperspektiven sollen im Vortragsslot entwickelt und diskutiert werden.

Angemeldete Teilnehmende

  1. Susanne Digel (Landau)
  2. Alex Engelhardt (Landau)
  3. Christian Fahse (Landau)
  4. Anja Heppe (Saarbrücken)
  5. Wilfried Herget (Halle-Wittenberg)
  6. Anselm Lambert (Saarbrücken)
  7. Jonas Lotz (Saarbrücken)
  8. Tim Lutz (Landau)
  9. Lea Marie Müller (Saarbrücken)
  10. Henrik Ossadnik (Landau)
  11. Christoph Pfaffmann (Landau)
  12. Melanie Platz (Saarbrücken)
  13. Jürgen Roth (Landau)
  14. Saskia Schreiter (Heidelberg)
  15. Markus Vogel (Heidelberg)
  16. Katharina Wilhelm (Saarbrücken)
  17. Klaus Wolff (Wörth)
  18. Lars Friedhoff (Landau)

Frühjahr 2021

Termin

Die Frühjahrstagung 2021 des Oberseminars Südwest findet am Samstag, den 12. Juni 2021 von 10:00 - 16:00 Uhr online statt.

Programm

Tagesablauf
9:30 Informeller Beginn, Austausch und Technik ausprobieren
10:00 Begrüßungskaffee
10:15 Vortrag Susannen Digel (30 Minuten Vortrag + 30 Minuten Diskussion)
11:15 Kaffeepause
11:30 Vortrag Anselm Lambert & Marie-Christine von der Bank (60 Minuten Vortrag)
12:30 Mittagessen
13:30 Vortrag Lea Marie Müller (30 Minuten Vortrag + 30 Minuten Diskussion)
14:30 Kaffeepause
14:45 Vortrag Ysette Weiss (30 Minuten Vortrag + 30 Minuten Diskussion)
15:45 Terminfindung für den Herbst 2021
16:00 Ende

Angemeldete Vorträge

Susanne Digel (Landau) Inwiefern lässt sich funktionales Denken durch qualitative Experimente besser fördern?

Realexperimente und Simulationen fördern funktionales Denken in unterschiedlicher Weise. Geeignet kombiniert könnten sich diese Erträge verbinden lassen. Darüber hinaus eröffnet sich die Möglichkeit eines qualitativen Zugangs zu Funktionen mit Fokus auf dem für SchülerInnen schwierigen Aspekt der Kovariation. Ob dieser den bisherigen, numerisch orientierten Zugängen überlegen ist, wird in einer Pre-Post-Interventionsstudie untersucht. Analysen der bisherigen Stichprobe (N=184) zeigen einen signifikanten Zuwachs des funktionalen Denkens für beide Zugänge, mit höheren Zuwächsen in den Aspekte Kovariation und Objekt für den qualitativen Zugang. Vertiefende qualitative Analysen sollen nun Unterschiede in den jeweiligen Lernprozessen der beiden Settings identifizieren. Dazu werden zwei Ansätze zur Diskussion gestellt: die Entwicklung funktionalen Denkens anhand des APO-Schemas und die Entwicklung des Kovariationsdenkens nach Thompson und Carlson (2017).

Anselm Lambert & Marie-Christine von der Bank (Saarbrücken) Zur Mathematikdidaktik von Hans Schupp - Erinnerungen für die Zukunft

Hans Schupp forschte und lehrte seit 1970 in Saarbrücken, zunächst an der Pädagogischen Hochschule, dann an der Universität des Saarlandes. Sein Werk umfasst mindestens 161 Publikationen, darunter einige Monographien. Zeitlos ist unter diesen "Thema mit Variationen". 50 seiner Arbeiten hat er "im Ruhestand" veröffentlicht. Ziel von Mathematikdidatik ist für ihn, einen allgemein bildenden Mathematikunterricht zu ermöglichen. Dazu hat er bildungstheoretische Grundsätze diskutiert, Fundamentalziele vorgeschlagen, exemplarisch die fundamentale Idee Optimieren ausgearbeitet und zahlreiche konkrete Beispiele entwickelt - mit großer inhaltlicher Breite nicht nur bei stochastischem sowie geometrischem Denken. Der Vortrag möchte einen kurzen Überblick darüber bieten.

Lea Marie Müller (Saarbrücken) Aufgabenstellungen zu ebenen Figuren und Proportionalität interaktiv durch die digitale Brille sehen

Nach den Prinzipien von Freudenthal (1973) zu Realistic Mathematic Education soll das Lernen von Mathematik auch „realistische“ Situationen umfassen. Erst mit zunehmendem Wissen folgen dann formale, allgemeine und kontextungebundene Aufgaben. In dem Forschungsvorhaben sollen die benannten „realistischen“ Situationen im Rahmen von substanziellen Lernumgebungen so aufgegriffen werden, dass nicht nur Aufgaben mit einem lebensnahen Kontext im Fokus stehen, sondern Aufgaben betrachtet werden, bei denen die Schülerinnen und Schüler in der realen sie umgebenden Lebenswelt selbst tätig werden. Dazu werden Ideen für Aufgabenstellungen in den Bereichen ebene geometrische Figuren und Proportionalität vorgestellt, die eine solche Selbsttätigkeit mit Hilfe von digitalen Werkzeugen ermöglichen.

Ysette Weiss (Mainz) Die Westdeutsche Neue Mathematik und einige Ihrer Protagonisten

Die Beschreibung einer Reform des Mathematikunterrichts in einer Zeitspanne, die international und national von Spannungen, Widersprüchen, tiefgreifenden sozialen, kulturellen, ökonomischen und technischen Veränderungen geprägt ist, kann nicht durch die Erzählung einer einzigen Geschichte erfolgen. Es sind viele, komplex miteinander verwobene Geschichten, die einen Eindruck von Triebkräften, Akteuren und die Reform begleitenden sozialen Praktiken entstehen lassen. Hinzu kommt, dass diese Geschichten durch Erzähler*innen mit einer anderen gesellschaftlichen Praxis erzählt werden und so vor allem auch immer Geschichten außen stehender Beobachter*innen sind. Wohin deren Aufmerksamkeit fällt wird auch durch den Zeitgeist der Beobachter*in gelenkt. Im Vortrags wird es vor allem um die in den 50er Jahren angestrebte curriculare Reform der gymnasialen Oberstufe gehen, deren Gegenstände nicht  durch die bunten geometrischen Figuren symbolisiert werden, die heute so einprägsam für die Neue Mathematik der 60er und 70er Jahre stehen.

Angemeldete Teilnehmende

  1. Tayfun Bayraktar (Saarbrücken)
  2. Bernhard Burgeth (Saarbrücken)
  3. Karl Charon (Saarbrücken)
  4. Susanne Digel (Landau)
  5. Alex Engelhardt (Landau)
  6. Christian Fahse (Landau)
  7. Jan Herzog (Darmstadt)
  8. Anselm Lambert (Saarbrücken)
  9. Jonas Lotz (Saarbrücken)
  10. Tim Lutz (Landau)
  11. Lea Marie Müller (Saarbrücken)
  12. Henrik Ossadnik (Landau)
  13. Christoph Pfaffmann (Landau)
  14. Melanie Platz (Saarbrücken)
  15. Jürgen Roth (Landau)
  16. Saskia Schreiter (Heidelberg)
  17. Emese Vargyas (Leipzig)
  18. Marie-Christine von der Bank (Saarbrücken)
  19. Katharina Wilhelm (Saarbrücken)
  20. Lukas Wachter (Saarbrücken)
  21. Ysette Weiss (Mainz)
  22. Klaus-Peter Wolff (Wörth)


Herbst 2020

Termin

Die Herbsttagung 2020 des Oberseminars Südwest findet am Samstag, den 21. November 2020 von 10:00 - 16:00 Uhr online statt. Ein Zoom-Link wird per Mail verschickt.

Anmeldung

Die Anmeldung bei diesem Online-Seminar geschieht durch Eintrag in die untenstehende Teilnehmendenliste. Wenn Sie die Zugangsdaten, um diese Seite zu editieren, nicht mehr wissen oder bei anderen technischen Schwierigkeiten melden Sie sich bitte bei Christian Fahse (fahse(#at#)uni-landau.de. Im Warteraum vom Zoom bitte ich um einen Namen, der zugeordnet werden kann. Zoom muss nicht installiert werden, der Link genügt.

Programm

Tagesablauf
9:30   Informeller Beginn, Austausch und Technik ausprobieren
10:00 Begrüßungskaffee
10:15 Vortrag Tim Lutz (30 Minuten Vortrag + 30 Minuten Diskussion)
11:15 Kaffeepause
11:30 Vortrag Katharina Wilhelm (30 Minuten Vortrag + 30 Minuten Diskussion)
12:30 Mittagessen
13:30 Vortrag Alex Engelhardt (30 Minuten Vortrag + 30 Minuten Diskussion)
14:30 Kaffeepause
14:45 Vortrag Jonas Lotz (30 Minuten Vortrag + 30 Minuten Diskussion)
15:45 Terminfindung für das Frühjahr 2021
16:00 Ende

Angemeldete Vorträge

Tim Lutz (Landau) Entwicklung und Erprobung digitaler Apps für die Bereiche räumliches Vorstellungsvermögen und elementare Algebra

Im Rahmen der Vorbereitung des Übungsbetriebs zur Didaktik der Algebra und zur Didaktik der Geometrie entstehen kleine Applikationen. Ähnlich aufgebaute Applikationen für das Mathelabor „Mathe ist mehr“ lassen sich mit dem hierfür entwickelten technischen Gerüst umsetzen und für Erhebungen nutzen. Am Beispiel einer App zum räumlichen Vorstellungsvermögen werden die Möglichkeiten dreidimensionaler Darstellungen für zweidimensionale digitale Lernanwendungen gezeigt. Des Weiteren wird die Erstellung einer digitalen Version des Klammergebirges nach Ulrich Kortenkamp vorgestellt. Hier wird gezeigt, wie Designentscheidungen direkten Einfluss nehmen auf erwartete kognitive Verhaltensweisen von Nutzern.

Katharina Wilhelm (Saarbrücken) Nachhaltigkeit im Mathematikunterricht

Der Vortrag soll eine Diskussion meines Dissertationsprojektes „Nachhaltigkeit im Mathematikunterricht“ einleiten: Bereits vor einem Jahrhundert heißt es in den alten preußischen Lehrplänen: „Angewandte Aufgaben sollen der Wirklichkeit entnommen sein und zu praktisch wertvollen Ergebnissen führen. Durch Berücksichtigung der anderen Unterrichtsfächer und der Umwelt des Schülers sind die Anwendungen für sachliche Belehrungen nutzbar zu machen […].“ (nach Lietzmann 1925). Es stellt sich die Frage, wie eine Integration von mathematischen und sachlichen Inhalten im Rahmen der Nachhaltigkeitsdebatte aussehen kann? Der Nationale Aktionsplan BNE (Bildung für Nachhaltige Entwicklung) versteht sich als deutscher Beitrag zum UNESCO-Weltaktionsprogramm BNE (2015-2019) und verfolgt das übergeordnete Ziel, „BNE in allen Bereichen des deutschen Bildungswesens strukturell zu verankern“ (NPBNE 2017, S.3). Handlungsfeld IV fordert die strukturelle Verankerung von BNE in Lehr- und Bildungsplänen (vgl. NPBNE 2017, S.35). Als geeignete Maßnahme wird unter anderem die Analyse des Zusammenhangs von BNE und fachlichem Lernen vorgeschlagen: „Im Rahmen von Forschungsvorhaben sollten der Beitrag der Fächer zur BNE sowie der Beitrag der BNE zum fachlichen Lernen untersucht werden.“ (ebd.). Wie kann sich das Fach Mathe(matik) und der Mathe(matik)unterricht hier verorten? Im Rahmen der Dissertation geht es um die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in den Mathematikunterricht und deren Analyse und Begründung mit der mathematikdidaktischen Brille. Nur durch eine Konkretisierung auf der Ebene der einzelnen Fächer kann eine langfristige, verbindliche Perspektive im Schulalltag erreicht werden. In der kanadischen Zeitschrift For the Learning of Mathematics findet sich ein Artikel zum Thema Mathematics for Life: Sustainable Mathematics Education – hier heißt es: „Sustainable mathematics education is the project of reorienting mathematics education towards environmentally conscious thinking and sustainable practices.” (Renert 2011, S.24). Hierzu ist u. a. eine geeignete Unterrichtskultur zu schaffen, es wird beispielhaft auf das Konzept des Sanften Mathematikunterrichts von B. Andelfinger Bezug genommen. 


Alex Engelhardt (Landau) Kriterien zur Bewertung von GeoGebra-Applets zu funktionalen Zusammenhängen

DGS – wie GeoGebra – sind seit längerem in den Bildungsstandards und den Lehrplänen der Länder verankert. Trotzdem finden derartige Programme in der Schulpraxis häufig weder als digitales Werkzeug noch als digitale Lernumgebung Anwendung. Insbesondere beim Entwickeln des funktionalen Denkens bietet sich jedoch häufig das Lernen mit dynamische Arbeitsblättern an. Ein erster Schritt angehende Lehrkräfte zu befähigen, GeoGebra-Applets in ihrem Unterricht gewinnbringend zu nutzen, ist, sich in der Vielzahl der bereits online frei zugänglichen Applets zurecht zu finden und dort gefundene Applets auf ihren zielgerichteten Einsatz im Unterricht bewerten zu können. Doch welche Kriterien muss ein „gutes“ dynamisches Arbeitsblatt zu funktionalen Zusammenhängen erfüllen? In dem Vortrag möchte ich aus der Literatur abgeleitete Anforderungen an dynamische Arbeitsblätter vor- und danach zur Diskussion stellen mit dem Ziel, einen Kriterienkatalog zu entwickeln bzw. zu validieren.

Jonas Lotz (Saarbrücken) EIS-Prinzip

Bei der Planung von Mathematikunterricht ist Bruners EIS-Prinzip ein altbewährter Helfer. Umgesetzt wird es häufig fast instinktiv, einer gängigen Deutung der drei Schlagwörter folgend: Erst sollen Lernende mit haptischem Material werkeln, dann auf Papier zeichnen und schließlich mit Formelzeichen rechnen. Dass diese Umsetzung oberflächlich ist und vermutlich Bruners Intention verfehlt, ist nicht neu. Den Grundstein für eine viel weitgehendere Ausreizung des Potentials dieser Theorie hat Lambert (2012) gelegt. Die dort vorgeschlagene Deutung des EIS-Prinzips wird in meinem Dissertationsprojekt weiterentwickelt: Wie lassen sich die angebrachten Ideen explizieren, begründen, verfeinern, ergänzen und vernetzen? Wie kann diese Vertiefung der Theorie genutzt werden, um in der Praxis das Lernen aus Handlungen zu bereichern? Ausgewählte Aspekte all dessen werden im Vortrag näher beleuchtet und erläutert.

Angemeldete Teilnehmende

  1. Karl Charon (Saarbrücken)
  2. Susanne Digel (Landau)
  3. Alex Engelhardt (Landau)
  4. Christian Fahse (Landau)
  5. Wilfried Herget (Halle)
  6. Katja Krüger (Darmstadt)
  7. Anselm Lambert (Saarbrücken)
  8. Jonas Lotz (Saarbrücken)
  9. Tim Lutz (Landau)
  10. Julia Ollesch (Heidelberg)
  11. Henrik Ossadnik (Landau)
  12. Melanie Platz (PH Tirol)
  13. Jürgen Roth (Landau)
  14. Judith Schilling (Darmstadt)
  15. Saskia Schreiter (Heidelberg)
  16. Marie-Christine von der Bank (Saarbrücken)
  17. Markus Vogel (Heidelberg)
  18. Katharina Wilhelm (Saarbrücken)
  19. Ysette Weiss (Mainz)
  20. Klaus-Peter Wolff (Wörth)


Herbst 2019

Termin

Das Oberseminar trifft sich wieder am 23. November 2019 in Saarbrücken - im Klassensaal (Raum 2.16) bzw. im HS IV (im Erdgeschoss) im Gebäude E2.4 (FR Mathematik) auf dem Campus der Universität des Saarlandes.

Programm

Tagesablauf
9:45 Begrüßungskaffee
10:00 Tim Lutz (HS IV)
11:00 Kaffeepause
11:15 Susanne Digel (HS IV)
12:15 Mittagessen (Klassensaal)
13:15 Gerda Werth (HS IV)
14:15 Kaffeepause
14:30 Anselm Lambert (HS IV)
15:30 Ende

Angemeldete Vorträge

Susanne Digel (Landau) Ein qualitativ-experimenteller Zugang zum funktionalen Denken mit dem Fokus auf Kovariation

Schüler zeigen häufig Fehlvorstellungen zu Funktionen. Insbesondere der Kovariationsaspekt bereitet Schwierigkeiten. Experimentelle Zugänge wirken positiv auf funktionales Denken - Realexperimente unterstützen die Verknüpfung mit Anwendungen, Simulationen fördern eine dynamische Sicht. Häufig steht allerdings durch Messwerte der Zuordnungsaspekt im Vordergrund. In der vorgestellten Studie werden Realexperimente und Simulationen für einen qualitativen Zugang mit Fokus Kovariation kombiniert. 

Anselm Lambert (Saarbrücken)  Mathe und/oder Mathematik? - eine semiotische Analyse

"[...] unsere Schulmathematik [...] ist von Anfang an, am Maßstabe der heutigen Mathematik gemessen, unstreng. Und wer das Wesen der Mathematik in der Strenge ihres Aufbaus sieht, der muß bekennen, daß unsere Schulmathematik, wenigstens die Geometrie, keine Mathematik ist. Gott sei Dank hat man aber auch schon vor den modernen Axiomatikern und vor den modernen Analytikern Mathematik getrieben, und damit schon ist unsere Schulmathematik als Mathematik gerettet." (Walther Lietzmann, vor mehr als hundert Jahren) Das Jahrhundert der expandierenden, modern axiomatisch und mengentheoretisch fundierten Strukturmathematik, in dem sich Schulmathematik und Mathematik an der Hochschule noch weiter auseinandentwickelten, folgte dem erst. Die bildungspolitisch forcierte Okkupation der Schulmathematik durch die prosperierende Strukturmathematik in den 1960/70er Jahren scheiterte dann schließlich. Bernhard Andelfinger unterscheidet vor diesem Hintegrund Mathe (in der Schule) und Mathematik (in der Forschung) als zwei Wissen generierende gesellschaftliche Subsysteme, die sich nur teilweise mit dem gleichen Gegenstand beschäftigen - und eben jedes auf seine eigene Art. Im Vortrag wird diese Unterscheidung semiotisch fundiert und an Beispielen erläutert. Damit wird auch ein begründeter Vorschlag für eine Unterscheidung der didaktischen Gutworte "Muster" und "Strukturen" angeboten.      

Tim Lutz (Landau) Dynamischer Perspektivenwechsel und Einsatz von passgenau erstelltem Material als Digitalisierungsstrategie für den Mathematikunterricht

Digitalisierung kommt bei der Umsetzung dynamischer Darstellungen in der Mathematik schon seit längerem zur Anwendung (Variablen, Funktionen, Konstruktionen, etc.). Der Einsatz dynamischer Darstellungen kann dabei das Verständnis von dynamischem Vorstellungsvermögen fördern. Die Unterstützung von Lerninhalten durch Einsatz von dynamisch-räumlichem Perspektivenwechsel soll im Rahmen einer Station des Mathematik Lehr-Lern-Labors Landau untersucht werden. Thematisch geschieht dies am Beispiel der Einführung in die Strahlensätze verbunden mit deren Anwendung in Sachsituationen. Neben dem Konzept eines räumlichen Perspektivenwechsels sollen darüber hinaus weitere Vorteile digitaler Lernmaterialien Eingang in die Entwicklung der Station finden. Das Mathematik-Labor „Mathe ist mehr“ bietet Einführungen in Lehrplanthemen unter Verknüpfung von physischen mit digitalen Materialen. Als Zielgruppe richtet sich das Mathematik-Labor an Schulgruppen verschiedener Jahrgangsstufen.

Gerda Werth (Paderborn)  Neue Wege im Mathematikunterricht in der Weimarer Zeit - auf den Spuren von Mathilde Vaerting

Zur Zeit der Reformpädagogik kamen viele Ideen zur Verbesserung von Schule und Unterricht auf, die in der Kritik am Status Quo begründet waren. Prominente Schlagworte lauteten „Selbsttätigkeit“ und „vom Kinde aus“. Im Vortrag werden Reformideen von Mathilde Vaerting für einen neuen Mathematikunterricht herausgestellt, einer Frau, die in vielerlei Hinsicht herausragend war. So studierte sie zu einer Zeit Mathematik und Naturwissenschaften, als an öffentlichen Regelschulen für Mädchen noch kein Abitur und ein Studium für Frauen nicht vorgesehen waren. Als Oberlehrerin an einer Mädchenschule unterrichtete sie dann Mathematik, während zeitgleich darüber debattiert wurde, ob Mädchen und Jungen die gleiche Begabung für dieses Fach hätten. Als erste Universitätsprofessorin für Erziehungswissenschaften schließlich vertrat sie die Überzeugung, dass nur „selbst Gedachtes“ und nicht „Nachgedachtes“ einen echten Erkenntnisgewinn bringen könne, insbesondere auch im Mathematikunterricht. 

Angemeldete Teilnehmende

  1. Susanne Digel (Landau)
  2. Katja Krüger (Darmstadt)
  3. Anselm Lambert (Saarbrücken)
  4. Michaela Lichti (Landau)
  5. Tim Lutz (Landau)
  6. Jürgen Roth (Landau)
  7. Pascal Schmidt (Saarbrücken)
  8. Marie-Christine von der Bank (Saarbrücken)
  9. Ysette Weiss (Mainz)
  10. Gerda Werth (Paderborn)
  11. Katharina Wilhelm (Saarbrücken)
  12. Klaus P. Wolff (Wörth)


Herbst 2018

Termin

Die Herbsttagung 2018 des Oberseminars Südwest findet am Samstag, den 17. November 2018 von 10:00 - 16:00 Uhr im Mathematik-Labor "Mathe ist mehr" (Gebäude I, EG, Raum 1.08) der AG Didaktik der Mathematik (Sekundarstufen) der Universität Koblenz-Landau in Landau statt. Eine Anfahrtsbeschreibung findet man hier. Übernachtung (bei Bedarf): Kurpfalzhotel Landau (ca. 20 Gehminuten zur Uni) Hier geht es zu einer Karte von Landau, in der Uni-Campus, Kurpfalzhotel und Bahnhof markiert sind.

Anmeldung

Anmeldungen zur Teilnahme erfolgen bis spätestens Sonntag, 30.09.2018 per E-Mail an Tanja Gutzler (gutzler@uni-landau.de).

Vortragsanmeldung

Alle, die interessiert daran sind einen Vortrag an einem der vier geplanten Vortragsslots zu halten, melden dies bitte bis spätestens Sonntag, 30.09.2018 per E-Mail (roth@uni-landau.de) bei Jürgen Roth an und senden gleich einen Titel und ein Abstract mit.

Programm

Tagesablauf
10:00 Begrüßungskaffee
10:15 Vortrag Myriam Hamich (30 Minuten Vortrag + 30 Minuten Diskussion)
11:15 Kaffeepause
11:30 Vortrag Anselm Lambert (30 Minuten Vortrag + 30 Minuten Diskussion)
12:30 Mittagessen
13:30 Vortrag Philipp Ullmann (30 Minuten Vortrag + 30 Minuten Diskussion)
14:30 Kaffeepause
14:45 Vortrag Christian Düsi (30 Minuten Vortrag + 30 Minuten Diskussion)
15:45 Terminfindung für das Frühjahr 2019
16:00 Ende

Angemeldete Vorträge

Myriam Hamich (Mosbach) Messen und Berechnen in der Elementargeometrie am Übergang zur Hochschule

Kern dieser Forschungsarbeit ist eine normative Sicht auf das Beherrschen und Verstehen eines Teilbereichs aus der Elementargeometrie: Messen und Berechnen. Dieser Vortrag möchte einen Einblick in den Prozess der methodischen Entwicklung der summativen Zusammenfassung grundlegender Aspekte des Messens am Ende der Sekundarstufe geben. Resultierend aus einer systematischen Literaturrecherche und basierend auf SUmEdA („Sinnstiftender Umgang mit Elementen der Algebra“, Pinkernell, Düsi & Vogel,2017) soll die derzeitige Form eines von zwei a priori festgelegten Dimensionen aufgespannten Referenzmodells vorgestellt werden. Die beiden Dimensionen beinhalten Elemente des Messens und die Ausprägungen des verständigen Umgangs. Berücksichtigt werden die in der Schule vermittelten mathematischen Inhalte im Bereich Messen, welche für ein erfolgreiches MINT-Studium erforderlich sind, als auch Erkenntnisse fachdidaktischer Forschung als Voraussetzung für differenzierte Diagnose- und Fördermaterialien in diesem Bereich. Anselm Lambert (Saarbrücken) Individuelle Zugänge zur Mathematik - Beispiele aus der Stochastik Mathematische Inhalte lassen sich für den Unterricht unter Berücksichtigung unterschiedlicher Darstellungsebenen (enaktiv / ikonisch / symbolisch), Sprachformen (verbal-begrifflich / konstruktiv-geometrisch / formal-algebraisch) und kognitiver Präferenzen (prädikativ / funktional) aufbereiten. Dies ermöglicht Lernenden indivduelle Zugänge. Im Vortrag werden neue(?) Beispiele dazu aus der Stochastik vorgestellt. An diesen Beispielen soll darüber hinaus auch diskutiert werden in wie weit der Klassenraum die "erlebte Wirklichkeit" (Freudenthal) der Lernenden sein kann.

Philipp Ullmann (Frankfurt) Qibla

Die Bestimmung der Qibla, der heiligen Richtung des Islam nach Mekka, spielte und spielt für den religiösen Alltag von Muslimen eine große Rolle. In der wissenschaftlich-mathematischen Tradition der sogenannten islamischen Astronomie finden sich zwischen dem 9. und 15. Jahrhundert verschiedene geometrische und trigonometrische Verfahren, mit denen sich die Qibla näherungsweise bzw. exakt ermitteln lässt. In meinem Vortrag werde ich einige dieser Verfahren vorstellen und aus fachdidaktischer bzw. mathematikgeschichtlicher Perspektive zu beleuchten versuchen.

Christian Düsi (Mosbach) Testentwicklung zu unzulässiger Linearisierung - Erste Ergebnisse einer qualitativen Validierung

Das Dissertationsvorhaben entwickelt ein Messinstrument zur Bestimmung des typischen/systematischen Fehlers des unzulässigen Linearisierens. Schon Malle (und zuvor Matz) entwickelten die Idee des typischen Fehlers, dass gelernte Schemata übergeneralisiert werden. Eine besondere Form der Übergeneralisierung findet man in der Überlinearisierung, also der Annahme einer linearen Operation, die jedoch keine ist. Vorgestellt wird die Entwicklung eines Messmodells mit den zugehörigen Items über drei Messzeitpunkte hinweg und deren Analyse per SEM. Zuletzt wurden, zusätzlich zu den quantitativen Daten, qualitative Interviews nach dem „laut Denken“-Prinzip geführt, die der Validierung des Messmodells dienen sollen und in deren Ergebnisse erste Einblicke gewährt werden können.

Angemeldete Teilnehmende

  1. Bernhard Burgeth (Saarbrücken)
  2. Christian Düsi (Mosbach)
  3. Patrizia Enenkiel (Landau)
  4. Christian Fahse (Landau)
  5. Fabian Grünig (Heidelberg)
  6. Myriam Hamich (Mosbach)
  7. Anselm Lambert (Saarbrücken)
  8. Tim Lutz (Heidelberg)
  9. Jürgen Roth (Landau)
  10. Pascal Schmidt (Saarbrücken)
  11. Saskia Schreiter (Heidelberg)
  12. Philipp Ullmann (Frankfurt)
  13. Markus Vogel (Heidelberg)
  14. Moritz Walz (Landau)
  15. Ysette Weiss (Mainz)
  16. Katharina Wilhelm (Saarbrücken)
  17. Klaus P. Wolff (Wörth)