Mathematik – Moderne – Ideologie. Eine kritische Studie zur Legitimität und Praxis der modernen Mathematik: Unterschied zwischen den Versionen

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| name= Philipp Ullmann              <!-- Name der Autorin/des Autors -->
| name= Philipp Ullmann              <!-- Name der Autorin/des Autors -->
| titel = {{PAGENAME}}                        <!-- Titel der Dissertation (gleich dem Seitennamen) -->
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| hochschule= TU Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig  <!-- Name der Hochschule -->  
| hochschule= Technische Universität Braunschweig  <!-- Name der Hochschule -->  
| jahr = 2007                                                    <!-- Jahr der Promotion -->
| jahr = 2007                                                    <!-- Jahr der Promotion -->
| betreut1 =                                            <!-- Erstbetreuer/in -->  
| betreut1 =                                            <!-- Erstbetreuer/in -->  
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Ohne ihre ''Praxis'' wäre eine »reine« Mathematik gar nicht möglich, zumindest nicht in der Form, in der wir sie heute kennen. Erst in ihrer Vermittlung in der Schule (und in ihren Anwendungen) erhält die Mathematik Glaubwürdigkeit und ''Legitimität''.  
Ohne ihre ''Praxis'' wäre eine »reine« Mathematik gar nicht möglich, zumindest nicht in der Form, in der wir sie heute kennen. Erst in ihrer Vermittlung in der Schule (und in ihren Anwendungen) erhält die Mathematik Glaubwürdigkeit und ''Legitimität''.  
Dem Beleg dieser These ist der zweite Teil des Buches gewidmet. Mit der Durchsetzung der Schulpflicht (und damit des Mathematikunterrichts) im 19. Jahrhundert ist zumindest eine Erkenntnis im Bewusstsein verankert worden: Was auch immer es mit ihr auf sich hat, Mathematik ist wichtig im Leben. Sie befähigt idealiter dazu, mit verschiedenen Münzen und Währungen umzugehen, Geld- und Versicherungsgeschäfte zu tätigen, sich in einer technisierten und rationalisierten Welt zu behaupten – und entfaltet dabei durchaus ein emanzipatorisches Moment. Doch ganz nebenbei werden – unter dem Deckmantel der vermeintlichen Wertfreiheit der Zahl – die SchülerInnen zugerichtet für die Anforderungen der modernen Gesellschaft. Eine detaillierte Analyse von Mathematikschulbüchern von 1900 bis 1950 belegt gerade diesen Aspekt besonders plastisch.
Dem Beleg dieser These ist der zweite Teil des Buches gewidmet. Mit der Durchsetzung der Schulpflicht (und damit des Mathematikunterrichts) im 19. Jahrhundert ist zumindest eine Erkenntnis im Bewusstsein verankert worden: Was auch immer es mit ihr auf sich hat, Mathematik ist wichtig im Leben. Sie befähigt idealiter dazu, mit verschiedenen Münzen und Währungen umzugehen, Geld- und Versicherungsgeschäfte zu tätigen, sich in einer technisierten und rationalisierten Welt zu behaupten – und entfaltet dabei durchaus ein emanzipatorisches Moment. Doch ganz nebenbei werden – unter dem Deckmantel der vermeintlichen Wertfreiheit der Zahl – die SchülerInnen zugerichtet für die Anforderungen der modernen Gesellschaft. Eine detaillierte Analyse von Mathematikschulbüchern von 1900 bis 1950 belegt gerade diesen Aspekt besonders plastisch.


Um die Eingangsfrage noch einmal aufzugreifen: Welche gesellschaftliche Rolle also spielt die Mathematik, und wie steht es mit ihrem Bildungsanspruch?  
Um die Eingangsfrage noch einmal aufzugreifen: Welche gesellschaftliche Rolle also spielt die Mathematik, und wie steht es mit ihrem Bildungsanspruch?