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Lösungsmenge: Unterschied zwischen den Versionen

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Es sei <math>A(x)</math> eine [[Aussageform]] und <math>M</math> eine Menge zulässiger bzw. sinnvoller Einsetzungen für <math>x</math> in <math>A(x)</math>, sodass bei Einsetzung eines konkreten Wertes für <math>x</math> in <math>A(x)</math> entweder eine wahre oder eine falsche Aussage entsteht.<br />  
Es sei <math>A(x)</math> eine [[Aussageform]] und <math>M</math> eine Menge zulässiger bzw. sinnvoller Einsetzungen für <math>x</math> in <math>A(x)</math>, sodass bei Einsetzung eines konkreten Wertes für <math>x</math> in <math>A(x)</math> entweder eine wahre oder eine falsche Aussage entsteht.<br />  


Ist nun  <math>\varnothing\ne G\subseteq M</math>  und  <math>L:=\{x \in G|A(x)\}</math> (d. h.: <math>L</math> ist die Menge aller derjenigen Elemente aus <math>G</math>, die <math>A(x)</math>  in eine wahre Aussage überführen, die also <math>A(x)</math> „lösen“)  so heißt <math>L</math> „Lösungsmenge“ von <math>A(x)</math>  bezüglich der gewählten „Grundmenge“ <math>G</math>, die man auch genauer mit <math>L_{A(x),G}</math>  oder – wenn keine Missverständnisse entstehen – kurz mit <math>L_{G}</math> bezeichnen könnte, um deutlich zu machen, dass diese Lösungsmenge nicht nur von der Aussageform <math>A(x)</math> abhängig ist, sondern insbesondere auch von der jeweiligen Grundmenge <math>G</math>. <math>G</math> kann z. B. eine Menge von Zahlen, von Zahlenpaaren, von Vektoren, von Funktionen, von geometrischen Objekten wie Punkten, Strecken, Figuren  usw. sein. So hat beispielsweise eine numerische Gleichung per se noch keine Lösungsmenge, sondern diese hängt wesentlich von der gewählten Grundmenge ab.  
Ist nun  <math>\varnothing\ne G\subseteq M</math>  und  <math>L:=\{x \in G|A(x)\}</math> (d. h.: <math>L</math> ist die Menge aller derjenigen Elemente aus <math>G</math>, die <math>A(x)</math>  in eine wahre Aussage überführen, die also <math>A(x)</math> „lösen“)  so heißt <math>L</math> „Lösungsmenge“ von <math>A(x)</math>  bezüglich der gewählten „Grundmenge“ <math>G</math>, die man auch genauer mit <math>L_{A(x),G}</math>  oder – wenn keine Missverständnisse entstehen – kurz mit <math>L_{G}</math> bezeichnen könnte, um damit deutlich zu machen, dass diese Lösungsmenge nicht nur von der Aussageform <math>A(x)</math> abhängig ist, sondern insbesondere auch von der jeweiligen Grundmenge <math>G</math>. Diese Grundmenge kann z. B. eine Menge von Zahlen, von Zahlenpaaren, von Vektoren, von Funktionen, von geometrischen Objekten wie Punkten, Strecken, Figuren  usw. sein. So hat beispielsweise eine numerische Gleichung per se noch keine Lösungsmenge, sondern diese hängt wesentlich von der gewählten Grundmenge ab. <br />
Sofern die Grundmenge <math>G</math> mehr als ein Elemente enthält (<math>|G| > 1</math>), können prinzipielle folgende Fälle auftreten:<br />
# <math>L=\varnothing</math>: Es gibt keine Lösung in <math>G</math>, die Aussageform ist in <math>G</math> ''unlösba''r.
# <math>\varnothing\ne L\subset G</math>: Die Aussageform ist in <math>G</math> ''(teilweise) lösbar''.
# <math>L=G</math>: Die Aussageform ist in <math>G</math> ''allgemeingültig''. (Sie ist natürlich auch in diesem Fall „lösbar“!)
== Didaktische Aspekte==
Es ist nicht sinnvoll, im Mathematikunterricht bei der Betrachtung von numerischen Gleichungen bereits dann von „Lösungsmengen“ zu sprechen, wenn noch nicht die Erfahrung gemacht worden ist, dass Gleichungen keine oder mehrere Lösungen haben können. Dieser Fall tritt zwar bei quadratischen Gleichungen auf, jedoch ist an dieser Stelle die Bezeichnung „Lösungsmenge“ noch nicht zwingend erforderlich, weil es hier ja nur genau eine Lösung, zwei Lösungen oder keine Lösung gibt. Diese Schwierigkeit ist jedoch vermeidbar, wenn man früh Ungleichungen betrachtet.<br />
 
'''Beispiel''': Gesucht seien (die) Lösungen von <math>-1 < x\leq 3</math>. Hier wird die Abhängigkeit von der Grundmenge deutlich (auch wenn der Mengenbegriff nicht verfügbar sein sollte), was sich wie folgt notieren lässt: <br /> 
* <math>L_{\mathbb{N}}=\{0,1,2,3\}</math>, <math>L_{\mathbb{Z}}=\{-1,0,1,2,3\}</math>, <math>L_{\mathbb{R}}= {]-1, 3]}</math> (halboffenes Intervall). <br />
Vollrath  empfiehlt zum Verständnis  von „Lösungsmenge“ die Betrachtung von Gleichungen, die Terme der  sog. Ganzteilfunktion enthalten („Integer-Funktion“, früher auch „Gauß-Klammer“ genannt, heute „ceil“ als [https://de.wikipedia.org/wiki/Abrundungsfunktion_und_Aufrundungsfunktion „Abrundungsfunktion“], ferner zusätzlich „floor“ als [https://de.wikipedia.org/wiki/Abrundungsfunktion_und_Aufrundungsfunktion „Aufrundungsfunktion“]). <br />
Betrachtet man z. B. die Gleichung  <math>\lfloor x \rfloor = 2</math>, so ist <math>L= {[2, 3[}</math>.


<!--== Forschungsumfeld ==
<!--== Forschungsumfeld ==

Version vom 3. April 2018, 09:23 Uhr

Eine „Lösungsmenge“ ist die „Menge aller Lösungen“ eines gegebenen mathematischen Problems unter gegebenen Bedingungen (wie etwa Anfangs- und Randbedingungen). Solche Bedingungen lassen sich mit Hilfe von Aussageformen beschreiben, so etwa mit einem System von Gleichungen und Ungleichungen. Im Mathematikunterricht geht es dann i. d. R. um Lösungsmengen von Gleichungen oder Ungleichungen.

Mathematischer Sachverhalt

Es sei eine Aussageform und eine Menge zulässiger bzw. sinnvoller Einsetzungen für in , sodass bei Einsetzung eines konkreten Wertes für in entweder eine wahre oder eine falsche Aussage entsteht.

Ist nun und (d. h.: ist die Menge aller derjenigen Elemente aus , die in eine wahre Aussage überführen, die also „lösen“) so heißt „Lösungsmenge“ von bezüglich der gewählten „Grundmenge“ , die man auch genauer mit oder – wenn keine Missverständnisse entstehen – kurz mit bezeichnen könnte, um damit deutlich zu machen, dass diese Lösungsmenge nicht nur von der Aussageform abhängig ist, sondern insbesondere auch von der jeweiligen Grundmenge . Diese Grundmenge kann z. B. eine Menge von Zahlen, von Zahlenpaaren, von Vektoren, von Funktionen, von geometrischen Objekten wie Punkten, Strecken, Figuren usw. sein. So hat beispielsweise eine numerische Gleichung per se noch keine Lösungsmenge, sondern diese hängt wesentlich von der gewählten Grundmenge ab.
Sofern die Grundmenge mehr als ein Elemente enthält (), können prinzipielle folgende Fälle auftreten:

  1. : Es gibt keine Lösung in , die Aussageform ist in unlösbar.
  2. : Die Aussageform ist in (teilweise) lösbar.
  3. : Die Aussageform ist in allgemeingültig. (Sie ist natürlich auch in diesem Fall „lösbar“!)

Didaktische Aspekte

Es ist nicht sinnvoll, im Mathematikunterricht bei der Betrachtung von numerischen Gleichungen bereits dann von „Lösungsmengen“ zu sprechen, wenn noch nicht die Erfahrung gemacht worden ist, dass Gleichungen keine oder mehrere Lösungen haben können. Dieser Fall tritt zwar bei quadratischen Gleichungen auf, jedoch ist an dieser Stelle die Bezeichnung „Lösungsmenge“ noch nicht zwingend erforderlich, weil es hier ja nur genau eine Lösung, zwei Lösungen oder keine Lösung gibt. Diese Schwierigkeit ist jedoch vermeidbar, wenn man früh Ungleichungen betrachtet.

Beispiel: Gesucht seien (die) Lösungen von . Hier wird die Abhängigkeit von der Grundmenge deutlich (auch wenn der Mengenbegriff nicht verfügbar sein sollte), was sich wie folgt notieren lässt:

  • , , (halboffenes Intervall).

Vollrath empfiehlt zum Verständnis von „Lösungsmenge“ die Betrachtung von Gleichungen, die Terme der sog. Ganzteilfunktion enthalten („Integer-Funktion“, früher auch „Gauß-Klammer“ genannt, heute „ceil“ als „Abrundungsfunktion“, ferner zusätzlich „floor“ als „Aufrundungsfunktion“).
Betrachtet man z. B. die Gleichung , so ist .


Literatur

Quellen


Der Beitrag kann wie folgt zitiert werden:
Madipedia (2018): Lösungsmenge. Version vom 3.04.2018. In: dev_madipedia. URL: http://dev.madipedia.de/index.php?title=L%C3%B6sungsmenge&oldid=29799.