Didaktische Modelle und Konzepte: Unterschied zwischen den Versionen

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<small><small>Verfasst von [[Horst Hischer]]</small></small>
==Übersicht <small><small><ref>Vgl. z. T. [Hischer 2002, 191 f.].</ref></small></small>==
==Übersicht <small><small><ref>Vgl. z. T. [Hischer 2002, 191 f.].</ref></small></small>==
Insbesondere einerseits Herwig [http://de.wikipedia.org/wiki/Herwig_Blankertz Blankertz] und andererseits Werner [http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Jank Jank] und Hilbert [http://de.wikipedia.org/wiki/Hilbert_Meyer Meyer] beschreiben in ihren bekannten Büchern ausführlich „'''Didaktische Modelle'''“.  Jank und Meyer betrachten darüber hinaus und daneben auch „'''Didaktische Konzepte'''“. Beide damit verbundenen Begriffe sollten jedoch unterschieden werden, wenn auch nicht trennscharf: So sind ''„Didaktische Modelle“'' eher ''theoriebasiert'', ''„Didaktische Konzepte“'' hingegen eher ''erfahrungsbasiert''. Nach Friedrich W. Kron <ref>[Kron 2000, 205]</ref> ist ein ''Modell'' im Kontext von Didaktik und Pädagogik eine Art ''Vorform von Theorie'', ein ''Konzept'' hingegen ein ''Handlungsentwurf für Unterricht''. Vor allem in den 1970er und den 1980er Jahren entstand im deutschsprachigen Raum eine Vielzahl von erziehungswissenschaftlich begründeten und konkurrierenden Didaktischen Modellen, <ref>Vgl. hierzu die Darstellung wichtiger Didaktischer Modelle in [Kron 2000, 102–193] in dem Kapitel 3: ''Theorien und Modelle didaktischen Handelns''.</ref><ref>Eine Kurzübersicht zu Didaktischen Modellen findet sich auch im Wiki http://de.wikipedia.org/wiki/Didaktik</ref> die allerdings seither neben ihrer eigentlichen angedachten curricularen Rolle vor allem kanonisierter Prüfungsstoff in der ersten und zweiten Phase der Lehrerbildung geworden sind, gleichwohl aber für curriculare Entwicklungen hilfreich sein können. <br />
Insbesondere einerseits Herwig [http://de.wikipedia.org/wiki/Herwig_Blankertz Blankertz] und andererseits Werner [http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Jank Jank] und Hilbert [http://de.wikipedia.org/wiki/Hilbert_Meyer Meyer] beschreiben in ihren bekannten Büchern ausführlich „'''Didaktische Modelle'''“.  Jank und Meyer betrachten darüber hinaus und daneben auch „'''Didaktische Konzepte'''“. Beide damit verbundenen Begriffe sollten jedoch unterschieden werden, wenn auch nicht trennscharf: So sind ''„Didaktische Modelle“'' eher ''theoriebasiert'', ''„Didaktische Konzepte“'' hingegen eher ''erfahrungsbasiert''. Nach Friedrich W. Kron <ref>[Kron 2000, 205]</ref> ist ein ''Modell'' im Kontext von Didaktik und Pädagogik eine Art ''Vorform von Theorie'', ein ''Konzept'' hingegen ein ''Handlungsentwurf für Unterricht''. Vor allem in den 1970er und den 1980er Jahren entstand im deutschsprachigen Raum eine Vielzahl von erziehungswissenschaftlich begründeten und konkurrierenden Didaktischen Modellen, <ref>Vgl. hierzu die Darstellung wichtiger Didaktischer Modelle in [Kron 2000, 102–193] in dem Kapitel 3: ''Theorien und Modelle didaktischen Handelns''.</ref><ref>Eine Kurzübersicht zu Didaktischen Modellen findet sich auch im Wiki http://de.wikipedia.org/wiki/Didaktik</ref> die allerdings seither neben ihrer eigentlichen angedachten curricularen Rolle vor allem kanonisierter Prüfungsstoff in der ersten und zweiten Phase der Lehrerbildung geworden sind, gleichwohl aber für curriculare Entwicklungen hilfreich sein können. <br />
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==„Modell“ und „Konzept“ im didaktischen Kontext <small><small><ref>Vgl. [Kron 2000, 204 f.].</ref> <ref>„[[Didaktik]]“ ist hier im Sinne der früheren Bezeichnung „Allgemeindidaktik“ im Gegensatz zu „Fachdidaktik“ gemeint.</ref></small></small>==
==„Modell“ und „Konzept“ im didaktischen Kontext <small><small><ref>Vgl. [Kron 2000, 204 f.].</ref> <ref>„[[Didaktik]]“ ist hier im Sinne der früheren Bezeichnung „Allgemeindidaktik“ im Gegensatz zu „Fachdidaktik“ gemeint.</ref></small></small>==
Neben „Modell“ und „Konzept“ findet man in der didaktischen Literatur  oft den Terminus „Theorie“, auch werden „Modell“ und „Theorie“ häufig synonym gebraucht, ebenso „Modell“ und „Konzept“. [Kron 2000, 204] erwähnt zwar die „Modelltheorien“ von Popp (1970) und Stachowiak (1980), geht aber nur auf den ''„Verwendungszusammenhang von Modellen“'' ein: <br />
Neben „Modell“ und „Konzept“ findet man in der didaktischen Literatur  oft den Terminus „Theorie“, auch werden „Modell“ und „Theorie“ häufig synonym gebraucht, ebenso „Modell“ und „Konzept“. [Kron 2000, 204] erwähnt zwar die „Modelltheorien“ von Popp (1970) und Stachowiak (1980), geht aber nur auf den ''„Verwendungszusammenhang von Modellen“'' ein. Dazu verweist er auf Wolfgang [http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Brezinka Brezinka], der in seiner Abhandlung ''„Modelle“ in Erziehungstheorien'' <ref>In: ''Zeitschrift für Pädagogik'' 1984, 835 ff.</ref> 15 verschiedene Begriffsbestimmungen aufführt. Kron beschreibt dann kurz nur die folgenden drei Modelle: <ref>[Kron 2000, 204]</ref>
::So führt Wolfgang [http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Brezinka Brezinka] in seiner Abhandlung ''„Modelle“ in Erziehungstheorien'' <ref>In: ''Zeitschrift für Pädagogik'' 1984, 835 ff.</ref> 15 verschiedene Begriffsbestimmungen auf. Drei Bestimmungen sind für den vorliegenden Zusammenhang von Interesse. <ref>[Kron 2000, 204]</ref>
Kron beschreibt dann kurz nur die folgenden drei Modelle (a. a. O.):
* ''Modell als Plan'' — Stundenmodelle, Unterrichtsmodelle, Modelle zur Unterrichtsvorbereitung, Stundenbilder, Planungsschemata, Unterrichtsentwürfe ("lesson-plan").
* ''Modell als Plan'' — Stundenmodelle, Unterrichtsmodelle, Modelle zur Unterrichtsvorbereitung, Stundenbilder, Planungsschemata, Unterrichtsentwürfe ("lesson-plan").
* ''Modell als Kategorie'' — Modell als bestimmte Position didaktischer Theorienbildung, damit als „Regionaltheorie“ mit bestimmter Reichweite, eingebettet in übergreifendere Theorien.
* ''Modell als Kategorie'' — Modell als bestimmte Position didaktischer Theorienbildung, damit als „Regionaltheorie“ mit bestimmter Reichweite, eingebettet in übergreifendere Theorien.
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Kron schreibt hierzu (a. a. O.):
Kron schreibt hierzu (a. a. O.):
:: Die Darlegungen und die Skizze machen deutlich, daß dieser Zusammenhang von jedem einzelnen Lehrer und von jeder Lehrerin tagtäglich geleistet wird bzw. werden muß. Daraus ist die Schlußfolgerung zu ziehen, daß der Zusammenhang zwischen Theorie, Modell, Konzept und Praxis nur dann didaktisch zu begreifen ist, wenn die LehrerInnen als entscheidende Faktoren angesehen werden. Die Lehrenden konstituieren diesen Zusammenhang in ihrer Unterrichtspraxis, gleichviel ob dieser schriftlich fixiert ist, mündlich vorgetragen wird oder in einem unbewußten Sinne leitend ist.
:: Die Darlegungen und die Skizze machen deutlich, daß dieser Zusammenhang von jedem einzelnen Lehrer und von jeder Lehrerin tagtäglich geleistet wird bzw. werden muß. Daraus ist die Schlußfolgerung zu ziehen, daß der Zusammenhang zwischen Theorie, Modell, Konzept und Praxis nur dann didaktisch zu begreifen ist, wenn die LehrerInnen als entscheidende Faktoren angesehen werden. Die Lehrenden konstituieren diesen Zusammenhang in ihrer Unterrichtspraxis, gleichviel ob dieser schriftlich fixiert ist, mündlich vorgetragen wird oder in einem unbewußten Sinne leitend ist.
== „Drei-Schritte-Schema“ für unterrichtspraktisches Handeln <small><small><ref>Nach [Jank & Meyer 1994]; kurz dargestellt in [Hischer 2002, 195 f.].</ref></small></small>==
== „Drei-Schritte-Schema“ für unterrichtspraktisches Handeln <small><small><ref>Nach [Jank & Meyer 1994]; kurz dargestellt in [Hischer 2002, 195 f.].</ref></small></small>==
[[Datei:Jank_Meyer-Didaktisches_Konzept-1.jpg|thumb|right|500px|Klassisches <b>Drei-Schritte-Schema</b> für unterrichtspraktisches Handeln]]
[[Datei:Jank_Meyer-Didaktisches_Konzept-1.jpg|thumb|right|500px|Klassisches <b>Drei-Schritte-Schema</b> für unterrichtspraktisches Handeln]]
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==Anmerkungen==
==Anmerkungen==
<references />
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{{zitierhinweis|Horst Hischer}}