Arbeitskreis Lehr-Lern-Labore/Fruehjahrstagung 2023: Unterschied zwischen den Versionen

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|Workshoprunde 1
|Workshoprunde 1


•Algorithmische Entscheidungssysteme - Materialien für den Aufbau eines Grund- und Reflexionswissens explorieren (Katja Lengnink)
• Algorithmische Entscheidungssysteme - Materialien für den Aufbau eines Grund- und Reflexionswissens explorieren (Katja Lengnink)


•Flipped Classroom theoriebasiert planen, durchführen und reflektieren - Förderung des Professionalisierungsprozesses von angehenden Lehrkräften im Leipziger Lehr-Lern-Labor (Jennifer Rothe & Silvia Schöneburg-Lehnert)
• Flipped Classroom theoriebasiert planen, durchführen und reflektieren - Förderung des Professionalisierungsprozesses von angehenden Lehrkräften im Leipziger Lehr-Lern-Labor (Jennifer Rothe & Silvia Schöneburg-Lehnert)
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|17.00 – 18.30 Uhr
|17.00 – 18.30 Uhr
|Vorstellung des LeA in Muttenz   Kurzvortrag und Workshoparbeit (Thomas Royar & Christine Streit)
|Lernbegleitung im LernAtelier (LeA) lernen (Thomas Royar & Christine Streit)
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|9.00 bis 10.00 Uhr
|9.00 bis 10.00 Uhr
|Vortrag mit Diskussion:  Zur besonderen Förderung fachdidaktischen Wissens und der Fähigkeit zur Unterrichtsreflexion bezüglich Muster und Strukturen als Thema der LLL-Arbeit (Heike Hagelgans)
|Vortrag mit Diskussion:  Zur besonderen Förderung fachdidaktischen Wissens und der Fähigkeit zur Unterrichtsreflexion bezüglich Muster und Strukturen als Thema der LLL-Arbeit (Heike Hagelgans & Jaqueline Simon)
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|10.00 bis 10.30 Uhr
|10.00 bis 10.30 Uhr
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|Kurzvorträge, Runde 1
|Kurzvorträge, Runde 1


•Hybrides Lehr-Lern-Praktikum MatheLead (Susanne Digel)
• Hybrides Lehr-Lern-Praktikum MatheLead (Susanne Digel)


•Fördern im Lehr-Lern-Labor professionalisieren - Erfassung und Analyse selbstberichteter Handlungen Studierender nach einer Einzelförderung (Inga Wienhues)
• Fördern im Lehr-Lern-Labor professionalisieren - Erfassung und Analyse selbstberichteter Handlungen Studierender nach einer Einzelförderung (Inga Wienhues)


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|Kurzvorträge, Runde 2
|Kurzvorträge, Runde 2


•Lehren und Forschen im Schülerlabor - Professionalisierung von Mathematiklehramtsstudierenden im Lehr-Lern-Labor durch Lernprozessbegleitung mithilfe eines ePortfolios (Sarah-Marie Grabeck & Katrin Rolka)
• Entdeckendes Lernen mit Zahlenmauern: Von der bekannten Zahlenmauer zu neuen Mustern (Karin Richter & Maria Kötters)


•Künstliche Intelligenz: Anwendungen aus Medizin und Industrie übertragen in die Mathematikdidaktik, KI für Lernumgebungen nutzbar machen (Tim Lutz)
• Künstliche Intelligenz: Anwendungen aus Medizin und Industrie übertragen in die Mathematikdidaktik, KI für Lernumgebungen nutzbar machen (Tim Lutz)


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|Workshoprunde 2
|Workshoprunde 2


•Entdeckendes Lernen mit Zahlenmauern: Von der bekannten Zahlenmauer zu neuen Mustern (Karin Richter & Maria Kötters)
• Mathematik in MINT – unterschätzt!? Förderung und Beispiele aus dem Würzburger Mathematik-Labor (Janina Just, Nina Unshelm & Christian Heinz)


•Mathematik in MINT unterschätzt!? Förderung und Beispiele aus dem Würzburger Mathematik-Labor (Janina Just, Nina Unshelm & Christian Heinz)
• Erzählvignetten Lernen im Lehr-Lern-Labor erkunden (Christian Rütten)
 
•Anhand von Erzählvignetten Lernen im LLL erkunden (Christian Rütten)


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==== Das Programm und die Praktiken – Chancen und Grenzen studentischer Arbeit in Lehr-Lern-Laboren und deren Beitrag zur Professionalisierung ====
==== Das Programm und die Praktiken – Chancen und Grenzen studentischer Arbeit in Lehr-Lern-Laboren und deren Beitrag zur Professionalisierung ====
Tobias Leonhard
Tobias Leonhard
Die Gemeinsamkeit diverser konzeptioneller Programme hochschulischer Lehr-Lernlabore besteht zumindest ‘grosso modo’ darin, einen Beitrag zur fachbezogenen Professionalisierung bzw. zur Entwicklung der jeweiligen Fachlichkeit zu leisten. Im Vortrag wird – in weitgehender Unkenntnis der elaborierten Diskurse um Lehr-Lern-Labore – versucht, die Frage nach dem ‘Professionalisierungspotenzial’ derselben für Studierende des Lehrberufs unter einer praktiken- und subjektivierungstheoretischen Perspektive in den Blick zu nehmen. Für die Dramaturgie des Vortrages wird dabei die Erfahrung genutzt, dass es zwischen dem notwendigen Sinnüberschuss pädagogischer Programme und der Realisierung derselben nicht selten eine Differenz gibt, die es lohnt, zum Gegenstand der empirischen Untersuchung zu machen.
Im Vortrag wird daher zunächst ein (generalisiertes) Programm skizziert, wie es sich aus der Befassung mit einschlägiger Literatur ergeben hat. Im zweiten Schritt ist geplant, eine praktiken- und subjektivierungstheoretische Vorstellung von Professionalisierung zu skizzieren, die theoretisch an die Arbeiten von Foucault und Butler anschliesst und mit der Methodologie der Adressierungsanalyse (Ricken et al. 2017, Ricken & Rose 2018) für die Unterrichtsforschung ausgearbeitet wurde. Diese bildet dann den Hintergrund für ein paar analytische Versuche, die anhand zweier Transkripte aus dem Kontext des LernAteliers (LeA Muttenz) die Frage nach den Praktiken und den damit verbundenen Subjektivierungen der Studierenden bearbeiten. Bevor dies jedoch aufgrund des begrenzten Ausmasses an mathematischer und mathematikdidaktischer Expertise des Referenten Anlass zur Diskussion gibt, wird der Vortrag mit einem kurzen Ausblick bezüglich der Potenziale und Grenzen eines solchen analytischen Zugriffs beschlossen.


==== Algorithmische Entscheidungssysteme - Materialien für den Aufbau eines Grund- und Reflexionswissens explorieren ====
==== Algorithmische Entscheidungssysteme - Materialien für den Aufbau eines Grund- und Reflexionswissens explorieren ====
Katja Lengnink
Katja Lengnink
Algorithmen und Algorithmische Entscheidungssysteme (ADMS) betreffen unser Leben in immer größerem Maße: Personalisierte Werbung, Einschätzung der Kreditwürdigkeit, Vorauswahl für einen Job, Fortbildungen für Arbeitssuchende, Früherkennung von Krankheiten u.v.m. ADMS weisen Potenziale aber auch Risiken auf. Die Grenzen liegen insbesondere da, wo Fehler eine Vielzahl von Menschen treffen oder automatisierte Entscheidungen für Individuen weitreichende Konsequenzen haben. Da ADMS auf mathematischen Verfahren beruhen, kann und sollte mathematische Bildung dazu beitragen, solche ADMS grundlegend zu verstehen und zu reflektieren und somit eine algorithmische Mündigkeit fördern.
Im Workshop werden Materialien exploriert und diskutiert, die in einem Seminar für Lehramtsstudierende bereits erprobt wurden und zukünftig im Gießener Lehr-Lern-Labor eingesetzt werden sollen. Die Teilnehmenden brauchen keine vertieften Kenntnisse in dem Bereich, sondern dürfen sich auch selbst weiterbilden lassen!


==== Flipped Classroom theoriebasiert planen, durchführen und reflektieren - Förderung des Professionalisierungsprozesses von angehenden Lehrkräften im Leipziger Lehr-Lern-Labor ====
==== Flipped Classroom theoriebasiert planen, durchführen und reflektieren - Förderung des Professionalisierungsprozesses von angehenden Lehrkräften im Leipziger Lehr-Lern-Labor ====
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Flipped Classroom stellt eine Möglichkeit dar, Mathematikunterricht mit digitalisierten Elementen differenzierend zu gestalten. Viele (angehende) Lehrkräfte stehen dieser Methode prinzipiell positiv gegenüber, sehen sich aber mit Unsicherheiten und einem hohen Vorbereitungsaufwand in der Erstellung passender Unterrichtsmaterialien konfrontiert. Im Workshop stellen wir ein Lehrveranstaltungskonzept vor im Rahmen dessen angehende Lehrkräfte im Leipziger Lehr-Lern-Labor entsprechend qualifiziert werden. Der durchlaufene Professionalisierungsprozess wird anhand ausgewählter Materialien der Studierenden exemplarisch analysiert und diskutiert.  
Flipped Classroom stellt eine Möglichkeit dar, Mathematikunterricht mit digitalisierten Elementen differenzierend zu gestalten. Viele (angehende) Lehrkräfte stehen dieser Methode prinzipiell positiv gegenüber, sehen sich aber mit Unsicherheiten und einem hohen Vorbereitungsaufwand in der Erstellung passender Unterrichtsmaterialien konfrontiert. Im Workshop stellen wir ein Lehrveranstaltungskonzept vor im Rahmen dessen angehende Lehrkräfte im Leipziger Lehr-Lern-Labor entsprechend qualifiziert werden. Der durchlaufene Professionalisierungsprozess wird anhand ausgewählter Materialien der Studierenden exemplarisch analysiert und diskutiert.  


==== Vorstellung des LeA in Muttenz  Kurzvortrag und Workshoparbeit ====
==== Lernbegleitung im LernAtelier (LeA) lernen ====


Thomas Royar & Christine Streit
Thomas Royar & Christine Streit
Das LeA in Muttenz fungiert als „didaktisches Labor“, indem es Studierenden die Möglichkeit bietet, Kindergartengruppen oder Schulklassen beim mathematischen Tätigsein in offenen materialbasierten Settings zu begleiten und auf diese Art und Weise in komplexitätsreduzierten Praxissituationen professionelle Handlungskompetenzen  zu erwerben, die sie in iterativen Prozessen vertiefen. Eingebunden in mathematikdidaktische Seminare sollen die Studierende anhand von eigenen und fremden Videos Lernprozesse von Schülerinnen und Schülern sowie ihr eigenes Handeln theoriegeleitet und kriterienbasiert analysieren. Im Vortrag werden das LeA und die damit verbundene Seminarkonzeption vorgestellt, in der sich anschließenden Workshoparbeit können verschiedene Materialien bzw. Lernumgebungen erprobt und diskutiert werden.


==== Vortrag mit Diskussion:  Zur besonderen Förderung fachdidaktischen Wissens und der Fähigkeit zur Unterrichtsreflexion bezüglich Muster und Strukturen als Thema der LLL-Arbeit ====  
==== Vortrag mit Diskussion:  Zur besonderen Förderung fachdidaktischen Wissens und der Fähigkeit zur Unterrichtsreflexion bezüglich Muster und Strukturen als Thema der LLL-Arbeit ====  


Heike Hagelgans
Heike Hagelgans & Jaqueline Simon


Zur besonderen Förderung fachdidaktischen Wissens und der Fähigkeit zur Unterrichtsreflexion bezüglich Muster und Strukturen als Thema der LLL-Arbeit   
Zur besonderen Förderung fachdidaktischen Wissens und der Fähigkeit zur Unterrichtsreflexion bezüglich Muster und Strukturen als Thema der LLL-Arbeit   
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Das Forschungsprojekt fokussiert die Professionalität der Studierenden in der Umsetzung der Förderung. Dafür werden die Studierenden zu zweit unmittelbar nach einer Fördersitzung über die gehaltene Fördersitzung interviewt. Sie werden dazu aufgefordert, über eine von ihnen als entscheidend für den Lernprozess des Kindes empfundene Situation zu berichten. Zunächst interessiert, welche Situationen die Studierenden als entscheidend empfinden und welche Orientierungen die Handlungen der Studierenden leiten. In einem weiteren Schritt soll gezielt das fachdidaktische Verständnis der Studierenden in den Blick genommen werden.
Das Forschungsprojekt fokussiert die Professionalität der Studierenden in der Umsetzung der Förderung. Dafür werden die Studierenden zu zweit unmittelbar nach einer Fördersitzung über die gehaltene Fördersitzung interviewt. Sie werden dazu aufgefordert, über eine von ihnen als entscheidend für den Lernprozess des Kindes empfundene Situation zu berichten. Zunächst interessiert, welche Situationen die Studierenden als entscheidend empfinden und welche Orientierungen die Handlungen der Studierenden leiten. In einem weiteren Schritt soll gezielt das fachdidaktische Verständnis der Studierenden in den Blick genommen werden.


==== Lehren und Forschen im Schülerlabor - Professionalisierung von Mathematiklehramtsstudierenden im Lehr-Lern-Labor durch Lernprozessbegleitung mit ePortfolios ====
==== Künstliche Intelligenz: Anwendungen aus Medizin und Industrie übertragen in die Mathematikdidaktik, KI für Lernumgebungen nutzbar machen ====
 
Sarah-Marie Grabeck (Ruhr-Universität Bochum) & Katrin Rolka (Ruhr-Universität Bochum)
 
Lehr-Lern-Labore können einen wichtigen Beitrag zur Professionalisierung angehender Lehrkräfte leisten. Durch die starke Verzahnung von Theorie und Praxis können Lehramtsstudierende sowohl unterrichtspraktische Erfahrungen sammeln als auch eigene Forschungsprojekte umsetzen. Vor diesem Hintergrund führten Mathematikstudierende im Seminar „Lehren und Forschen im Schülerlabor“ eigene Lehr- und Forschungsprojekte zu bereits bestehenden Projekttagen in einem Schülerlabor durch. Die Lehr- und Forschungsprojekte wurden mithilfe von ePortfolios dokumentiert, um eine Begleitung der studentischen Lernprozesse zu ermöglichen. Es wurde untersucht, welche Professionalisierungsprozesse in den ePortfolios erkennbar sind. Weiterhin wurden Vor- und Nachteile der Arbeit mit ePortfolios herausgearbeitet. Die Auswertung der ePortfolios erfolgte durch eine qualitative Inhaltsanalyse. Im Vortrag werden Einblicke in die Professionalisierungsprozesse der Studierenden gegeben.
 
==== Künstliche Intelligenz: Anwendungen aus Medizin und Industrie übertragen in die Mathematik-didaktik, KI für Lernumgebungen nutzbar machen ====


Tim Lutz
Tim Lutz
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Mathematik in MINT – unterschätzt?! Exemplarische Maßnahmen aus dem Würzburger Mathematik-Labor
Mathematik in MINT – unterschätzt?! Exemplarische Maßnahmen aus dem Würzburger Mathematik-Labor


Während die Anwendung der MINT-Disziplinen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) vor allem in den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie in der Technik direkt ersichtlich ist und somit auch im schulischen Kontext im Fokus steht, spielt die Mathematik häufig eine untergeordnete Rolle (Just & Siller, 2022; Maass et al., 2019): Das vielfältige Potenzial der Mathematik als Grundlage der anderen Disziplinen wird meist nicht ausgeschöpft. Weiterhin wird, obwohl die Anwendungsfelder der MINT-Bildung mit realitätsbezogenen Problemstellungen einhergehen, die Ma-thematik nach wie vor eher Kalkül orientiert betrachtet. Das Würzburger Mathematik-Labors wirkt dem beispielsweise durch Bearbeitung von aufbereiteten MINTProblemstellungen wie z.B. Bewertung von Evakuierungsmodellen entgegen. Durch einen selbsttätigen, aktiv-experimentellen Umgang mit gegenständlichen und virtuellen Modellen wird ein Zugang zu der zunächst unbeachteten, zugrundeliegenden Mathematik ermöglicht. Dadurch werden bei den Schüler:innen Prozesse des Problemlösens und des mathematischen Modellierens angeregt und durch Bearbeitung in Kleingruppen gefördert. Weiter bietet das Mathematiklabor den Studierenden durch Konzeption von Materialien und individueller Betreuung von Schüler:innen die Möglichkeit, Beispiele und Potentiale von anwendungsorientierter Mathematik im MINT-Kontext kennen zu lernen. In diesem Workshop wollen wir Wege aufzeigen, wie das obengenannte Image der Mathematik im Setting des Mathematiklabors für angehende Lehrkräfte im Rahmen der Professionalisierung aufgebrochen werden kann. Durch die Vorstellung von Lernumgebungen, die im Rahmen verschiedener Stufen der Lehrerausbildung konzipiert und weiterentwickelt wurden, wird dies konkretisiert. Dabei werden die Materialien und Konzepte so-wie die dahinterstehenden Lehrveranstaltungen vorgestellt und aus studentischer Sicht be-schrieben. Anschließend können die Materialien ausprobiert und Ideen diskutiert sowie reflektiert werden.  
Während die Anwendung der MINT-Disziplinen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) vor allem in den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie in der Technik direkt ersichtlich ist und somit auch im schulischen Kontext im Fokus steht, spielt die Mathematik häufig eine untergeordnete Rolle (Just & Siller, 2022; Maass et al., 2019): Das vielfältige Potenzial der Mathematik als Grundlage der anderen Disziplinen wird meist nicht ausgeschöpft. Weiterhin wird, obwohl die Anwendungsfelder der MINT-Bildung mit realitätsbezogenen Problemstellungen einhergehen, die Mathematik nach wie vor eher Kalkül orientiert betrachtet. Das Würzburger Mathematik-Labors wirkt dem beispielsweise durch Bearbeitung von aufbereiteten MINT Problemstellungen wie z.B. Bewertung von Evakuierungsmodellen entgegen. Durch einen selbsttätigen, aktiv-experimentellen Umgang mit gegenständlichen und virtuellen Modellen wird ein Zugang zu der zunächst unbeachteten, zugrundeliegenden Mathematik ermöglicht. Dadurch werden bei den Schüler:innen Prozesse des Problemlösens und des mathematischen Modellierens angeregt und durch Bearbeitung in Kleingruppen gefördert. Weiter bietet das Mathematiklabor den Studierenden durch Konzeption von Materialien und individueller Betreuung von Schüler:innen die Möglichkeit, Beispiele und Potentiale von anwendungsorientierter Mathematik im MINT-Kontext kennen zu lernen. In diesem Workshop wollen wir Wege aufzeigen, wie das obengenannte Image der Mathematik im Setting des Mathematiklabors für angehende Lehrkräfte im Rahmen der Professionalisierung aufgebrochen werden kann. Durch die Vorstellung von Lernumgebungen, die im Rahmen verschiedener Stufen der Lehrerausbildung konzipiert und weiterentwickelt wurden, wird dies konkretisiert. Dabei werden die Materialien und Konzepte sowie die dahinterstehenden Lehrveranstaltungen vorgestellt und aus studentischer Sicht beschrieben. Anschließend können die Materialien ausprobiert und Ideen diskutiert sowie reflektiert werden.  


Literaturverzeichnis  
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Maass, K., Geiger, V., Ariza, M R. & Goos, M. (2019). The Role of Mathematics in interdisciplinary STEM education. ZDM, 51(6), 869–884. https://doi.org/10.1007/s11858-019-01100-5
Maass, K., Geiger, V., Ariza, M R. & Goos, M. (2019). The Role of Mathematics in interdisciplinary STEM education. ZDM, 51(6), 869–884. https://doi.org/10.1007/s11858-019-01100-5


==== Anhand von Erzählvignetten Lernen im LLL erkunden ====
==== Erzählvignetten Lernen im Lehr-Lern-Labor erkunden ====


Christian Rütten
Christian Rütten
Zur Reflexion erlebter Unterrichtspraxis eignen sich im Kontext universitärer Lehrkräftebildung sogenannte Erzählvignetten in besonderer Weise, da Studierende darin ihre Erfahrungen wenig aufwendig festhalten und für andere intersubjektiv teilen können. Im Workshop wird nach einer kurzen methodischen Einführung die Vignettenarbeit in der Begleitung des Berufsfeldpraktikums im Lehr-Lern-Labor ‚Mathe-Spürnasen‘ vorgestellt. Dazu werden von Studierenden erstellte Vignetten gemeinsam im Rahmen von Vignettenlektüren betrachtet und das Potenzial der Vignettenarbeit für die Lehrkräftebildung diskutiert.


== Teilnehmer/innen ==
== Teilnehmer/innen ==