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Die Entwicklung mathematischer Fähigkeiten ist auf eine anregungsreiche Umgebung und spezifische Lerngelegenheiten angewiesen. Im institutionellen Kontext kommt den Erzieherinnen und Erziehern dabei eine zentrale Funktion zu. Sie sollen einerseits die Entwicklung des einzelnen Kindes beobachten, dokumentieren und ggf. individuelle Fördermaßnahmen anregen, andererseits sollen sie für die ganze Gruppe Lernumgebungen gestalten, die die heterogenen Voraussetzungen berücksichtigen (vgl. Gasteiger 2010<ref>Gasteiger, H. (2010): Elementare mathematische Bildung im Alltag der Kindertagesstätte. Grundlegung und Evaluation eines kompetenzorientierten Förderansatzes. Münster/New York/München/Berlin: Waxmann</ref>). Daher kommt der professionellen Kompetenz von Erzieherinnen und Erziehern eine besondere Rolle zu, die in Aus- und Weiterbildung gefördert werden sollte (vgl. Grüßing 2009<ref>Grüßing, M. (2009): Mathematische Kompetenzentwicklung zwischen Elementar- und Primarbereich: Zusammenfassung und Forschungsdesiderate. In: Heinze, A. Grüßing, M. (2009): Mathematiklernen vom Kindergarten bis zum Studium. Kontinuität und Kohärenz als Herausforderung für den Mathematikunterricht. Münster/New York/München/Berlin: Waxmann</ref>). | Die Entwicklung mathematischer Fähigkeiten ist auf eine anregungsreiche Umgebung und spezifische Lerngelegenheiten angewiesen. Im institutionellen Kontext kommt den Erzieherinnen und Erziehern dabei eine zentrale Funktion zu. Sie sollen einerseits die Entwicklung des einzelnen Kindes beobachten, dokumentieren und ggf. individuelle Fördermaßnahmen anregen, andererseits sollen sie für die ganze Gruppe Lernumgebungen gestalten, die die heterogenen Voraussetzungen berücksichtigen (vgl. Gasteiger 2010<ref>[[Hedwig Gasteiger|Gasteiger, H.]] (2010): Elementare mathematische Bildung im Alltag der Kindertagesstätte. Grundlegung und Evaluation eines kompetenzorientierten Förderansatzes. Münster/New York/München/Berlin: Waxmann</ref>). Daher kommt der professionellen Kompetenz von Erzieherinnen und Erziehern eine besondere Rolle zu, die in Aus- und Weiterbildung gefördert werden sollte (vgl. Grüßing 2009<ref>Grüßing, M. (2009): Mathematische Kompetenzentwicklung zwischen Elementar- und Primarbereich: Zusammenfassung und Forschungsdesiderate. In: Heinze, A. Grüßing, M. (2009): Mathematiklernen vom Kindergarten bis zum Studium. Kontinuität und Kohärenz als Herausforderung für den Mathematikunterricht. Münster/New York/München/Berlin: Waxmann</ref>). | ||
'''Empirische Erfassung der Kompetenzen von Erzieherinnen und Erziehern''' | '''Empirische Erfassung der Kompetenzen von Erzieherinnen und Erziehern''' |
Aktuelle Version vom 19. Januar 2017, 13:49 Uhr
Forschungsprojekt: Struktur, Niveau und Entwicklung professioneller Kompetenzen von Erzieherinnen und Erziehern im Bereich Mathematik
- Laufzeit: 12/2011 - 11/2014
- Förderung durch: BMBF
- Leitung des Projekts: Sigrid Blömeke
- Internet: http://www2.hu-berlin.de/komma/
Beteiligte Institutionen
Beteiligte Personen
- Hartmut Wedekind
- Lars Jenßen
- Marianne Grassmann
- Martina Tengler
- Oliver Thiel
- Sigrid Blömeke
- Simone Dunekacke
- Wibke Baack
Kurzbeschreibung
Die Entwicklung mathematischer Fähigkeiten beginnt mit der Geburt und verläuft individuell. Mathematische Fähigkeiten von Vorschulkindern hängen dabei von verschiedenen Faktoren ab und stellen einen Prädikator für spätere Schulleistungen dar. Die Entwicklung mathematischer Fähigkeiten ist auf eine anregungsreiche Umgebung und spezifische Lerngelegenheiten angewiesen. Diese müssen von Erzieherinnen und Erziehern geschaffen werden. Hierzu benötigen sie neben allgemein-pädagogischen und entwicklungspsychologischen Kenntnissen auch mathematische und mathematikdidaktische Kompetenzen. Mit Blick auf die Ausbildungscurricula für Erzieherinnen und Erzieher wird allerdings deutlich, dass Mathematik hier einen geringen Stellenwert hat. Zugleich ist Mathematik in vielen Bildungsplänen, die die Grundlage für die Arbeit in Kindergärten und Kindertagesstätten darstellen, mit teilweise beachtlichem Umfang vertreten. Bislang gibt es national und international kaum Studien, die sich mit der Kompetenzerfassung von Erzieherinnen und Erziehern beschäftigen, insbesondere gilt dies für den Bereich Mathematik/Mathematikdidaktik. Es ist somit eine offene Frage, ob Erzieherinnen und Erzieher die notwendigen mathematischen und mathematikdidaktischen Voraussetzungen mitbringen, um die gestellten Anforderungen erfüllen zu können. Im Projekt KomMa wird auf Grundlage einer qualitativen Analyse von Lehr- und Bildungsplänen ein Kompetenzmodell entwickelt, welches die Grundlage für einen Test zur Kompetenzerfassung darstellt. In einer längsschnittlichen Erhebung werden Daten zur mathematischen und mathematikdidaktischen Kompetenzentwicklung vom Ausbildungsbeginn bis in den Berufseinstieg erhoben.
Ziele
Im Rahmen des Projektes KomMa werden die folgenden vier Ziele verfolgt:
- die Entwicklung eines anforderungsbezogenen und zugleich curricular validen Modells der professionellen Kompetenz von Erzieherinnen zur Förderung mathematischer Fähigkeiten im Kindergarten,
- die Entwicklung eines fachbezogenen Tests, der die Kompetenzen der Erzieherinnen, mathematische Fähigkeiten in den informellen Settings des Kindergartens zu fördern, reliabel erfasst,
- eine längsschnittliche Analyse der Kompetenzstruktur, des Kompetenzniveaus und der Kompetenzentwicklung bei Erzieherinnen vom Beginn der Ausbildung bis in den Beruf,
- die Identifikation förderlicher Kontextbedingungen der Erzieherinnenausbildung im nationalen und internationalen Vergleich.
Hintergrund
Entwicklung mathematischer Fähigkeiten von Kindern
Die Entwicklung mathematischer Fähigkeiten beginnt mit der Geburt. Zahlreiche Studien haben in den letzten Jahren gezeigt, dass Kinder in den ersten Lebensjahren große Entwicklungsfortschritte machen, diese aber individuell unterschiedlich verlaufen. Ergebnisse aktueller Forschungsbeiträge deuten darauf hin, dass vorschulische Fähigkeiten, z.B. im numerischen Bereich, eine große Vorhersagekraft in Bezug auf die späteren Rechenleistungen haben (vgl. z.B. Stern 1998[1]; Kaufmann 2003[2]; Krajewski/Schneider 2006[3]; Dornheim 2008[4]).
Bedeutung der Erzieherinnen und Erzieher für das Lernen im Elementarbereich
Die Entwicklung mathematischer Fähigkeiten ist auf eine anregungsreiche Umgebung und spezifische Lerngelegenheiten angewiesen. Im institutionellen Kontext kommt den Erzieherinnen und Erziehern dabei eine zentrale Funktion zu. Sie sollen einerseits die Entwicklung des einzelnen Kindes beobachten, dokumentieren und ggf. individuelle Fördermaßnahmen anregen, andererseits sollen sie für die ganze Gruppe Lernumgebungen gestalten, die die heterogenen Voraussetzungen berücksichtigen (vgl. Gasteiger 2010[5]). Daher kommt der professionellen Kompetenz von Erzieherinnen und Erziehern eine besondere Rolle zu, die in Aus- und Weiterbildung gefördert werden sollte (vgl. Grüßing 2009[6]).
Empirische Erfassung der Kompetenzen von Erzieherinnen und Erziehern
Insgesamt muss international und insbesondere für den deutschsprachigen Raum festgestellt werden, dass es an Forschungen zur systematischen Erfassung von Kompetenzen bzw. zum Kompetenzerwerb und zur Kompetenzentwicklung bei Erzieherinnen und Erziehern mangelt, unabhängig vom fachlichen Kontext. Dies gilt damit insbesondere auch für den Bereich mathematikdidaktischer Kompetenz (vgl. Gasteiger 2010[7]). Im Mittelpunkt des Projekts KomMa steht die Frage, inwieweit Erzieherinnen und Erzieher im Rahmen ihrer Ausbildung Kompetenzen zur Förderung mathematischer Fähigkeiten im Kindergarten erwerben und welche Lerngelegenheiten ihnen zu deren Erwerb geboten werden. Hierzu werden ein Test, der die mathematikbezogenen Kompetenzen erfasst, und ein Fragebogen, der mathematikbezogene Lerngelegenheiten in der Ausbildung erhebt, entwickelt und an einer Stichprobe von angehenden Erzieherinnen und Erziehern eingesetzt.
Literatur
- ↑ Stern, E. (1998): Die Entwicklung des mathematischen Verständnisses im Kindesalter. Lengerich
- ↑ Kaufmann, S. (2003): Früherkennung von Rechenstörungen in der Eingangsklasse der Grundschule und darauf abgestimmte Maßnahmen. Frankfurt am Main.
- ↑ Krajewski, K./Schneider, W. (2006): Mathematische Vorläuferfähigkeiten im Vorschulalter und ihre Vorhersagekraft für die Mathematikleistungen bis zum Ende der Grundschulzeit. In: Psychologie in Erziehung und Unterricht. 53. S. 246-262
- ↑ Dornheim, D. (2008): Prädiktion von Rechenleistung und Rechenschwäche. Der Beitrag von Zahlen-Vorwissen und allgemein-kognitiven Fähigkeiten. Berlin
- ↑ Gasteiger, H. (2010): Elementare mathematische Bildung im Alltag der Kindertagesstätte. Grundlegung und Evaluation eines kompetenzorientierten Förderansatzes. Münster/New York/München/Berlin: Waxmann
- ↑ Grüßing, M. (2009): Mathematische Kompetenzentwicklung zwischen Elementar- und Primarbereich: Zusammenfassung und Forschungsdesiderate. In: Heinze, A. Grüßing, M. (2009): Mathematiklernen vom Kindergarten bis zum Studium. Kontinuität und Kohärenz als Herausforderung für den Mathematikunterricht. Münster/New York/München/Berlin: Waxmann
- ↑ Gasteiger, H. (2010): Elementare mathematische Bildung im Alltag der Kindertagesstätte. Grundlegung und Evaluation eines kompetenzorientierten Förderansatzes. Münster/New York/München/Berlin: Waxmann