Oberseminar Südwest: Unterschied zwischen den Versionen

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== <span style="color:#0000FF">Kurzbeschreibung</span> ==
== <span style="color:#0000FF">Kurzbeschreibung</span> ==
Das Oberseminar Südwest ist eine gemeinsame Veranstaltung von Mathematikdidaktiker*innen aus Hochschulen in Darmstadt, Frankfurt, Halle-Wittenberg, Heidelberg, [https://dms.nuw.rptu.de Landau], Karlsruhe, Mainz und [https://www.math.uni-sb.de/lehramt/ Saarbrücken] - der Name ist durch die Gründung auf der Achse Saarbrücken-Landau entstanden.
Das Oberseminar Südwest ist eine gemeinsame Veranstaltung von Mathematikdidaktiker*innen aus Hochschulen in Darmstadt, Frankfurt, Heidelberg, [https://dms.nuw.rptu.de Landau], Karlsruhe, Mainz und [https://www.math.uni-sb.de/lehramt/ Saarbrücken] - der Name ist durch die Gründung auf der Achse Saarbrücken-Landau entstanden.


Das Oberseminar Südwest findet i.d.R. zweimal jährlich ganztägig statt und dient der offenen Diskussion aktueller unterrichtsrelevanter Forschung und Lehre zu Theorie und Praxis des Mathematikunterrichts, und dabei insbesondere der Doktorand*innenbildung.
Das Oberseminar Südwest findet i.d.R. zweimal jährlich ganztägig statt und dient der offenen Diskussion aktueller unterrichtsrelevanter Forschung und Lehre zu Theorie und Praxis des Mathematikunterrichts, und dabei insbesondere der Doktorand*innenbildung.
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== <span style="color:#0000FF">Herbst 2025</span> ==
=== <span style="color:#FF0000">Termin</span> ===
Die Herbsttagung 2025 des Oberseminars Südwest findet am Freitag '''05.12.2025''' und Samstag '''06.12.2025''' an der [https://www.math.uni-sb.de Universität des Saarlandes im Klassensaal im Gebäude E 2 4] statt.
Es besteht eine Übernachtungsmöglichkeit in der Hermann-Neuberger-Sportschule des Saarländischen Fußballverbandes am Rande des Campus (15-20 min Fußweg). Daher erheben wir diesmal eine Tagungsgebühr für Übernachtung (in der Sportschule) und Verpflegung (Abendessen und Frühstück in der Mensa des Sport-Campus Saar sowie der Französische Abend, der Pizza-Imbiss und die Kaffeepausen im Mathematikgebäude). Die Gebühr beträgt 90€ mit Übernachtung und 50€ ohne. Das Konto zur Überweisung wird nach der Anmeldung per E-Mail mitgeteilt.   
<hr>
=== <span style="color:#FF0000">Anmeldung</span> ===
Anmeldung (mit oder ohne Vortrag sowie mit oder ohne Übernachtung) ist bis Ende Septemder 2025 per E-Mail an Karin Mißler (mathematikdidaktik[at]mx.uni-saarland.de) möglich.
<hr>
=== <span style="color:#FF0000">Liste der Teilnehmenden (Stand 26.08.25)</span> ===
#Christian Fahse (Landau)
#Anselm Lambert (Saarbrücken)
#Jürgen Roth (Landau)
#Katharina Wagner (Saarbrücken)
# ...
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=== <span style="color:#FF0000">Programm</span> ===
;Zeitplan (Stand 26.08.25 - bei vier Vorträgen mit Diskussionen)
;Freitag
:17:30 Einchecken in der Fußballschule
:18:00 Abendessen in der Sportschule (in der Tagungsgebühr enthalten)
:19:15  Vortrag Anselm Lambert mit anschließender Diskussion
:danach "Französischer Abend" mit Getränken, Knabberzeug, Käse und Oliven aus Frankreich in Raum 317 in E 2 4 (in der Tagungsgebühr enthalten)
;Samstag
:8:00  Frühstück in der Sportschule, danach auschecken
:9:30  zwei Vorträge mit Diskussionen (dazwischen Pause mit Kaffee, Keksen und Obst)
:12:30  Pizzaimbiss (in der Tagungsgebühr enthalten)
:13:30 Vortrag mit Diskussion
:15:00  Pause mit Kaffee, Keksen und Obst
:15:15 Terminfindung für das Frühjahr 2026, Organisatorisches
:15:30 Ende
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=== <span style="color:#FF0000">Angemeldete Vorträge</span> ===
<hr>
'''Anselm Lambert''' (Universität des Saarlandes)<br />
<span style="color:#0000FF">(Re-)Geometrisierung der Schulgeometrie - konstruktiv-geometrisch argumentieren (auch außerhalb der Geometrie)</span>
Geometrie hat im Mathematikunterricht im deutschsprachigen Raum schon bessere Zeiten gesehen ☹
Der <I>Anteil</I> der Geometrie war schon mal deutlich größer
* insbesondere an vielfältiger und echter d.h. nicht primär rechnerischer und
* insbesondere an raumgreifender räumlicher und eben nicht nur ebener.
und die <I>Bedeutung</I> der Geometrie sollte auch wieder deutlich größer werden (Schupp 2000). Dabei sollten Verflechtungen besondere Berücksichtigung finden:
* Von Sprachformen: (prä)formal-algebraisch, konstruktiv-geometrisch, verbal-begrifflich
* Von Darstellungsebenen: enaktiv, ikonisch, symbolisch (semiotisch endlich(!) präzisiert von Lotz 2022)
* Von Gebieten: Geometrie mit Arithmetik, Algebra, Analysis, (Numerik) sowie Stochastik
Geometrisch denken (lernen) sollte wieder eine größere Rolle im Mathematikunterricht spielen. Im Vortrag werden Ansätze dazu und zur mathematischen Bildung allgemein aus der Reformpädagogik vorgestellt (Lesser 1909, Noodt 1909, Höfler 1910). Darüber hinaus werden Gütekriterien für effiziente substantielle Mikro-Selbst-Lernumgebungen formuliert (Lambert 2025) und etwa ein Dutzend konkreter solcher für den heutigen und zukünftigen Geometrieunterricht präsentiert.
== <span style="color:#0000FF">Frühjahr 2025</span> ==
== <span style="color:#0000FF">Frühjahr 2025</span> ==
=== <span style="color:#FF0000">Termin</span> ===
=== <span style="color:#FF0000">Termin</span> ===
Die Frühjahrstagung 2025 des Oberseminars Südwest findet am Freitag, den '''27.06.2025''' an der [https://nuw.rptu.de/ags/dms/kontakt RPTU in Landau, Fortstr. 7, 76829 Landau, Gebäude I, Erdgeschoss, Raum 1.08] statt.
Die Frühjahrstagung 2025 des Oberseminars Südwest findet am Freitag, den '''27.06.2025''' an der [https://nuw.rptu.de/ags/dms/kontakt RPTU in Landau, Fortstr. 7, 76829 Landau, Gebäude I, Erdgeschoss, Raum 1.08] statt.
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=== <span style="color:#FF0000">Anmeldung</span> ===
=== <span style="color:#FF0000">Anmeldung</span> ===
Die Anmeldung geschieht durch Eintrag in die untenstehende Teilnehmendenliste oder per E-Mail an [https://dms.nuw.rptu.de/m/fahse Christian Fahse].
Die Anmeldung geschieht durch Eintrag in die untenstehende Teilnehmendenliste oder per E-Mail an [https://dms.nuw.rptu.de/m/fahse Christian Fahse].
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=== <span style="color:#FF0000">Programm</span> ===
=== <span style="color:#FF0000">Programm</span> ===
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:9:30 Begrüßungskaffee  
:9:30 Begrüßungskaffee  
:9:50 Organisatorisches
:9:50 Organisatorisches
:10:00  Vortrag NN
:10:00  Vortrag Thomas Vogt
:11:30 Mittagessen
:11:30 Mittagessen
:12:15  Vortrag NN
:12:15  Vortrag Peter Kaiser
:13:45  Kaffeepause
:13:45  Kaffeepause
:14:00  Vortrag NN
:14:00  Vortrag Franziska Schmidt
:15:30  Kaffeepause
:15:30  Kaffeepause
:16:00 Vortrag NN
:16:00 Vortrag Anselm Lambert (wurde verschoben)
:17:30 Terminfindung für den Herbst 2025, Organisatorisches
:17:30 Terminfindung für den Herbst 2025, Organisatorisches
:18:00 Ende
:18:00 Ende


=== <span style="color:#FF0000">Angemeldete Vorträge (Reihenfolge noch flexibel)</span> ===
'''Peter Kaiser''' (KIT)<br />
<span style="color:#0000FF">Gestaltungsmerkmale eines Programmes für mathematisch Begabte</span>


Zahlreiche Studien belegen, dass die mathematischen Kompetenzen deutscher Schülerinnen und Schüler in den letzten zehn Jahren insbesondere im Spitzenbereich signifikant zurückgegangen sind. Dieser Rückgang wird möglicherweise auf eine unzureichende Unterstützung mathematisch begabter Lernender zurückgeführt. Obwohl eine Vielzahl von Förderprogrammen existiert, mangelt es bislang an empirischer Forschung hinsichtlich ihrer Gestaltung und Wirksamkeit, insbesondere im Kontext der Sekundarstufe.


Im Vortrag werden einerseits eine systematische Literaturrecherche zu Gestaltungsmerkmalen solcher Förderprogramme sowie andererseits eine Analyse der Merkmale eines konkreten Programms vorgestellt. Die Ergebnisse beider Studien werden anschließend mit etablierten Prinzipien zur Gestaltung für Mathematikunterricht abgeglichen.  
<hr>
 
=== <span style="color:#FF0000">Angemeldete Vorträge</span> ===
 
<br />
 
'''Thomas Vogt''' (Studienseminar Bad Kreuznach, Leiter der Lehrplankommission)<br />
<span style="color:#0000FF">Ein Mathematik-Lehrplan im 21. Jahrhundert – was soll hinein, was soll hinaus?</span>


Die Mathematik steht im Zentrum grundlegender Bildungsfragen unserer Zeit. Als strukturierendes Denkwerkzeug und Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnis ist sie unverzichtbar – nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für die Zukunftsfähigkeit einer demokratischen, technologisch geprägten Gesellschaft. Gleichzeitig zeigen Ergebnisse wie jene der aktuellen PISA-Studie, dass in Deutschland bis zu 30 % der Schülerinnen und Schüler die Mindeststandards in Mathematik nicht erreichen – ein Befund, der nach mehr verlangt als kosmetischen Korrekturen am Bestehenden.


<hr>
Ein zeitgemäßer Mathematik-Lehrplan muss den tiefgreifenden Wandel durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz ebenso ernst nehmen wie die Tatsache, dass informatische und mathematische Bildung nicht mehr trennscharf nebeneinander bestehen können. Datenkompetenz, algorithmisches Denken und die Fähigkeit zur kritischen Reflexion über digitale Modelle sind längst Grundbedingungen gesellschaftlicher Teilhabe. Auch deshalb gehört die Debatte über Inhalte, Methoden und Ziele des Mathematikunterrichts ins Zentrum bildungspolitischer Aufmerksamkeit.


Der Vortrag geht diesen Fragen aus der Perspektive schulischer Praxis nach – mit dem Blick eines Unterrichtenden, der täglich erlebt, wie weit das, was in Verordnungen steht, von dem entfernt ist, was im Klassenzimmer tatsächlich ankommt. Papier ist geduldig – entscheidend ist, was durchdringt.


'''Anselm Lambert''' (Uni Saarbrücken)<br />
Dabei wird auch ein kulturgeschichtlicher Blick gewagt: Der Rückzug der Rhetorik aus dem Bildungskanon war einst Ausdruck gesellschaftlicher Veränderungen – ähnliche Dynamiken zeichnen sich heute im Umgang mit „klassischen“ mathematischen Inhalten ab. Welche Inhalte haben noch tragende Funktion? Was sollte überdacht oder ersetzt werden? Und wie kann verhindert werden, dass relevante neue Kompetenzen lediglich als Zusatzaufgabe auf ein überladenes Curriculum aufgesattelt werden?
<span style="color:#0000FF">(Re-)Geometrisierung der Schulgeometrie - konstruktiv-geometrisch argumentieren (auch außerhalb der Geometrie)</span>


Geometrie hat im Mathematikunterricht im deutschsprachigen Raum schon bessere Zeiten gesehen ☹
Im Zentrum steht die These, dass ohne eine veränderte Prüfungskultur – weg von reinen Reproduktionsleistungen, hin zu Anwendungen, Reflexion und Transfer – jede Lehrplanreform wirkungslos verpufft. Erst Prüfungen schaffen Realität. Wer also über den Lehrplan der Zukunft spricht, muss auch über die Prüfungen der Zukunft sprechen.
Der Anteil der Geometrie war schon mal deutlich größer
• insbesondere an vielfältiger und echter d.h. nicht primär rechnerischer und
• insbesondere an raumgreifender räumlicher und eben nicht nur ebener.
und die Bedeutung der Geometrie sollte auch wieder deutlich größer werden (Schupp 2000). Dabei sollten Verflechtungen besondere Berücksichtigung finden:
• Von Sprachformen: (prä)formal-algebraisch, konstruktiv-geometrisch, verbal-begrifflich
• Von Darstellungsebenen: enaktiv, ikonisch, symbolisch (semiotisch endlich(!) präzisiert von Lotz 2022)
• Von Gebieten: Geometrie mit Arithmetik, Algebra, Analysis, (Numerik) sowie Stochastik
Geometrisch denken (lernen) sollte wieder eine größere Rolle im Mathematikunterricht spielen. Im Vortrag werden Ansätze dazu und zur mathematischen Bildung allgemein aus der Reformpädagogik vorgestellt (Lesser 1909, Noodt 1909, Höfler 1910). Darüber hinaus werden Gütekriterien für effiziente substantielle Mikro-Selbst-Lernumgebungen formuliert (Lambert 2025) und etwa ein Dutzend konkreter solcher für den heutigen und zukünftigen Geometrieunterricht präsentiert.  


Der Vortrag lädt zur kritischen Diskussion ein – über einen Mathematikunterricht, der mehr leisten muss, als nur das Erfüllen formaler Standards: Er muss Orientierung bieten in einer Welt im Wandel.




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'''Franziska Schmidt''' (Uni Darmstadt)<br />
'''Peter Kaiser''' (KIT)<br />
<span style="color:#0000FF">Förderung von Kompetenzen in Hinblick auf Statistical Literacy bei Lehramtsstudierenden</span>
<span style="color:#0000FF">Gestaltungsmerkmale eines Programmes für mathematisch Begabte</span>
 
Zahlreiche Studien belegen, dass die mathematischen Kompetenzen deutscher Schülerinnen und Schüler in den letzten zehn Jahren insbesondere im Spitzenbereich signifikant zurückgegangen sind. Dieser Rückgang wird möglicherweise auf eine unzureichende Unterstützung mathematisch begabter Lernender zurückgeführt. Obwohl eine Vielzahl von Förderprogrammen existiert, mangelt es bislang an empirischer Forschung hinsichtlich ihrer Gestaltung und Wirksamkeit, insbesondere im Kontext der Sekundarstufe.
 
Im Vortrag werden einerseits eine systematische Literaturrecherche zu Gestaltungsmerkmalen solcher Förderprogramme sowie andererseits eine Analyse der Merkmale eines konkreten Programms vorgestellt. Die Ergebnisse beider Studien werden anschließend mit etablierten Prinzipien zur Gestaltung für Mathematikunterricht abgeglichen.


In der Lehrkräftebildung werden zunehmend empirische Forschungsergebnisse thematisiert. Lehramtsstudierende aller Unterrichtsfächer sollten daher in der Lage sein, empirische Befunde z.B. aus der Bildungsforschung in Form von Datenauswertungen verständig interpretieren und bewerten zu können. Dazu benötigen sie Kompetenzen in Hinblick auf Statistical Literacy, die teils über schulisches Wissen hinausgehen. Es erscheint notwendig, dass sie sich diese statistischen Kompetenzen im Studium bei Bedarf aneignen können. Im Vortrag wird ein Promotionsvorhaben zur Entwicklung entsprechender Fördermaterialien vorgestellt. Am Beispiel einer tabellarischen Darstellung aus der ICIL-Studie soll diskutiert werden, über welche Kompetenzen Lehramtsstudierende in Hinblick auf Statistical Literacy im Umgang mit dieser Datendarstellung verfügen sollten, wobei insbesondere auf die Interpretation des Standardfehlers eingegangen wird.




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'''Thomas Vogt''' (Studienseminar Bad Kreuznach, Leiter der Lehrplankommission)<br />
<span style="color:#0000FF">Ein Mathematik-Lehrplan im 21. Jahrhundert – was soll hinein, was soll hinaus?</span>


Die Mathematik steht im Zentrum grundlegender Bildungsfragen unserer Zeit. Als strukturierendes Denkwerkzeug und Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnis ist sie unverzichtbar – nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für die Zukunftsfähigkeit einer demokratischen, technologisch geprägten Gesellschaft. Gleichzeitig zeigen Ergebnisse wie jene der aktuellen PISA-Studie, dass in Deutschland bis zu 30 % der Schülerinnen und Schüler die Mindeststandards in Mathematik nicht erreichen – ein Befund, der nach mehr verlangt als kosmetischen Korrekturen am Bestehenden.
'''Franziska Schmidt''' (Uni Darmstadt)<br />
<span style="color:#0000FF">Förderung von Kompetenzen in Hinblick auf Statistical Literacy bei Lehramtsstudierenden</span>
 
In der Lehrkräftebildung werden zunehmend empirische Forschungsergebnisse thematisiert. Lehramtsstudierende aller Unterrichtsfächer sollten daher in der Lage sein, empirische Befunde z.B. aus der Bildungsforschung in Form von Datenauswertungen verständig interpretieren und bewerten zu können. Dazu benötigen sie Kompetenzen in Hinblick auf Statistical Literacy, die teils über schulisches Wissen hinausgehen. Es erscheint notwendig, dass sie sich diese statistischen Kompetenzen im Studium bei Bedarf aneignen können. Im Vortrag wird ein Promotionsvorhaben zur Entwicklung entsprechender Fördermaterialien vorgestellt. Am Beispiel einer tabellarischen Darstellung aus der ICIL-Studie soll diskutiert werden, über welche Kompetenzen Lehramtsstudierende in Hinblick auf Statistical Literacy im Umgang mit dieser Datendarstellung verfügen sollten, wobei insbesondere auf die Interpretation des Standardfehlers eingegangen wird.


Ein zeitgemäßer Mathematik-Lehrplan muss den tiefgreifenden Wandel durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz ebenso ernst nehmen wie die Tatsache, dass informatische und mathematische Bildung nicht mehr trennscharf nebeneinander bestehen können. Datenkompetenz, algorithmisches Denken und die Fähigkeit zur kritischen Reflexion über digitale Modelle sind längst Grundbedingungen gesellschaftlicher Teilhabe. Auch deshalb gehört die Debatte über Inhalte, Methoden und Ziele des Mathematikunterrichts ins Zentrum bildungspolitischer Aufmerksamkeit.


Der Vortrag geht diesen Fragen aus der Perspektive schulischer Praxis nach – mit dem Blick eines Unterrichtenden, der täglich erlebt, wie weit das, was in Verordnungen steht, von dem entfernt ist, was im Klassenzimmer tatsächlich ankommt. Papier ist geduldig – entscheidend ist, was durchdringt.
 


Dabei wird auch ein kulturgeschichtlicher Blick gewagt: Der Rückzug der Rhetorik aus dem Bildungskanon war einst Ausdruck gesellschaftlicher Veränderungen – ähnliche Dynamiken zeichnen sich heute im Umgang mit „klassischen“ mathematischen Inhalten ab. Welche Inhalte haben noch tragende Funktion? Was sollte überdacht oder ersetzt werden? Und wie kann verhindert werden, dass relevante neue Kompetenzen lediglich als Zusatzaufgabe auf ein überladenes Curriculum aufgesattelt werden?


Im Zentrum steht die These, dass ohne eine veränderte Prüfungskultur – weg von reinen Reproduktionsleistungen, hin zu Anwendungen, Reflexion und Transfer – jede Lehrplanreform wirkungslos verpufft. Erst Prüfungen schaffen Realität. Wer also über den Lehrplan der Zukunft spricht, muss auch über die Prüfungen der Zukunft sprechen.


Der Vortrag lädt zur kritischen Diskussion ein – über einen Mathematikunterricht, der mehr leisten muss, als nur das Erfüllen formaler Standards: Er muss Orientierung bieten in einer Welt im Wandel.
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=== Liste der Teilnehmenden ===
=== <span style="color:#FF0000">Liste der Teilnehmenden</span> ===
#Alex Engelhardt (Landau)
#Anselm Lambert (Saarbrücken)
#Christian Fahse (Landau)
#Christian Fahse (Landau)
#Anselm Lambert (Saarbrücken)
#Franziska Schmidt (Darmstadt)
#Henrik Ossadnik (Landau)
#Ingrid Lenhardt (Karlsruhe)
#Jan Herzog (Darmstadt)
#Jan Lucas Fischer (Landau)
#Jürgen Roth (Landau)
#Jürgen Roth (Landau)
#Katja Krüger (Darmstadt)
#Klaus-Peter Wolff (Wörth)
#Marie Grenzer (Darmstadt)
#Peter Kaiser (Karlsruhe)
#Sebastian Bauer (Karlsruhe)
#Sebastian Bauer (Karlsruhe)
#Peter Kaiser (Karlsruhe)
#Susanne Digel (Landau)
#Thomas Vogt (Studienseminar Bad Kreuznach)
#Wolf-Aidan Wechinger (Karlsruhe)
#Wolf-Aidan Wechinger (Karlsruhe)
#Ingrid Lenhardt (Karlsruhe)
#Jan Lucas Fischer (Landau)
#Susanne Digel (Landau)
#Alex Engelhardt (Landau)
#Henrik Ossadnik (Landau)
#Katja Krüger (Darmstadt)
#Franziska Schmidt (Darmstadt)
#Thomas Vogt (Studienseminar Bad Neustadt)
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