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Oberseminar Südwest: Unterschied zwischen den Versionen

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== Kurzbeschreibung ==
== <span style="color:#0000FF">Kurzbeschreibung</span> ==
Das Oberseminar Südwest ist eine gemeinsame Veranstaltung von MathematikdidaktikerInnen aus Hochschulen in Darmstadt, Frankfurt, Halle-Wittenberg, Heidelberg, Landau, Mainz und Saarbrücken - der Name ist durch die Gründung auf der Achse Saarbrücken-Landau entstanden.
Das Oberseminar Südwest ist eine gemeinsame Veranstaltung von Mathematikdidaktiker*innen aus Hochschulen in Darmstadt, Frankfurt, Heidelberg, [https://dms.nuw.rptu.de Landau], Karlsruhe, Mainz und [https://www.math.uni-sb.de/lehramt/ Saarbrücken] - der Name ist durch die Gründung auf der Achse Saarbrücken-Landau entstanden.


Das Oberseminar Südwest findet zweimal jährlich ganztägig statt und dient der offenen Diskussion aktueller unterrichtsrelevanter Forschung und Lehre zu Theorie und Praxis des Mathematikunterrichts, insbesondere der Doktorandinnenbildung.
Das Oberseminar Südwest findet i.d.R. zweimal jährlich ganztägig statt und dient der offenen Diskussion aktueller unterrichtsrelevanter Forschung und Lehre zu Theorie und Praxis des Mathematikunterrichts, und dabei insbesondere der Doktorand*innenbildung.


E-Mail-Verteiler oberseminar-sw[at]mathe-labor.de
'''E-Mail-Verteiler:''' nuw-mathe-oberseminarsw[at]lists.rptu.de


Möchten Sie auf die Beschreibung von Kolloquien zugreifen, die weiter als die hier gelisteten Veranstaltungen zurückliegen, so finden Sie diese über die Website der [https://www.math.uni-sb.de/lehramt4/index.php/aktuelles/tagungen/oberseminar-suedwest UdS].
Möchten Sie auf die Beschreibung von Oberseminar-Treffen zugreifen, die weiter als die hier gelisteten Veranstaltungen zurückliegen, so finden Sie diese über die Website der [https://www.math.uni-sb.de/lehramt4/index.php/aktuelles/tagungen/oberseminar-suedwest UdS].


{{TOCright | Breite=30% | limit=1}}
{{TOCright | Breite=30% | limit=1}}


== Herbst 2023 ==
<br>
=== Termin ===
 
Die Herbsttagung 2023 des Oberseminars Südwest findet am Samstag, den '''7.10.2023''' an der RPTU in Landau, Fortstr. 7, 76829 Landau, Gebäude I, Raum 1.08 statt.  
 
== <span style="color:#0000FF">Herbst 2025</span> ==
 
 
 
=== <span style="color:#FF0000">Termin</span> ===
Die Herbsttagung 2025 des Oberseminars Südwest findet am Freitag '''05.12.2025''' und Samstag '''06.12.2025''' an der [https://www.math.uni-sb.de Universität des Saarlandes im Klassensaal im Gebäude E 2 4] statt.
 
Es besteht eine Übernachtungsmöglichkeit in der Hermann-Neuberger-Sportschule des Saarländischen Fußballverbandes am Rande des Campus (15-20 min Fußweg). Daher erheben wir diesmal eine Tagungsgebühr für Übernachtung (in der Sportschule) und Verpflegung (Abendessen und Frühstück in der Mensa des Sport-Campus Saar sowie der Französische Abend, der Pizza-Imbiss und die Kaffeepausen im Mathematikgebäude). Die Gebühr beträgt 90€ mit Übernachtung und 50€ ohne. Das Konto zur Überweisung wird nach der Anmeldung per E-Mail mitgeteilt.   
 
<hr>
 
=== <span style="color:#FF0000">Anmeldung</span> ===
Anmeldung (mit oder ohne Vortrag sowie mit oder ohne Übernachtung) ist bis Ende Septemder 2025 per E-Mail an Karin Mißler (mathematikdidaktik[at]mx.uni-saarland.de) möglich.
 
<hr>
 
=== <span style="color:#FF0000">Liste der Teilnehmenden (Stand 26.08.25)</span> ===
#Christian Fahse (Landau)
#Anselm Lambert (Saarbrücken)
#Jürgen Roth (Landau)
#Katharina Wagner (Saarbrücken)
# ...
<br>
 
<hr>
 
=== <span style="color:#FF0000">Programm</span> ===
;Zeitplan (Stand 26.08.25 - bei vier Vorträgen mit Diskussionen)
;Freitag
:17:30 Einchecken in der Fußballschule
:18:00 Abendessen in der Sportschule (in der Tagungsgebühr enthalten)
:19:15  Vortrag Anselm Lambert mit anschließender Diskussion
:danach "Französischer Abend" mit Getränken, Knabberzeug, Käse und Oliven aus Frankreich in Raum 317 in E 2 4 (in der Tagungsgebühr enthalten)
;Samstag
:8:00  Frühstück in der Sportschule, danach auschecken
:9:30  zwei Vorträge mit Diskussionen (dazwischen Pause mit Kaffee, Keksen und Obst)
:12:30  Pizzaimbiss (in der Tagungsgebühr enthalten)
:13:30 Vortrag mit Diskussion
:15:00  Pause mit Kaffee, Keksen und Obst
:15:15 Terminfindung für das Frühjahr 2026, Organisatorisches
:15:30 Ende
 
<hr>
 
=== <span style="color:#FF0000">Angemeldete Vorträge</span> ===
 
<hr>
 
 
'''Anselm Lambert''' (Universität des Saarlandes)<br />
<span style="color:#0000FF">(Re-)Geometrisierung der Schulgeometrie - konstruktiv-geometrisch argumentieren (auch außerhalb der Geometrie)</span>
 
Geometrie hat im Mathematikunterricht im deutschsprachigen Raum schon bessere Zeiten gesehen ☹
 
Der <I>Anteil</I> der Geometrie war schon mal deutlich größer
* insbesondere an vielfältiger und echter d.h. nicht primär rechnerischer und
* insbesondere an raumgreifender räumlicher und eben nicht nur ebener.
 
und die <I>Bedeutung</I> der Geometrie sollte auch wieder deutlich größer werden (Schupp 2000). Dabei sollten Verflechtungen besondere Berücksichtigung finden:
 
* Von Sprachformen: (prä)formal-algebraisch, konstruktiv-geometrisch, verbal-begrifflich
* Von Darstellungsebenen: enaktiv, ikonisch, symbolisch (semiotisch endlich(!) präzisiert von Lotz 2022)
* Von Gebieten: Geometrie mit Arithmetik, Algebra, Analysis, (Numerik) sowie Stochastik
 
Geometrisch denken (lernen) sollte wieder eine größere Rolle im Mathematikunterricht spielen. Im Vortrag werden Ansätze dazu und zur mathematischen Bildung allgemein aus der Reformpädagogik vorgestellt (Lesser 1909, Noodt 1909, Höfler 1910). Darüber hinaus werden Gütekriterien für effiziente substantielle Mikro-Selbst-Lernumgebungen formuliert (Lambert 2025) und etwa ein Dutzend konkreter solcher für den heutigen und zukünftigen Geometrieunterricht präsentiert.
 
== <span style="color:#0000FF">Frühjahr 2025</span> ==
 
 
 
=== <span style="color:#FF0000">Termin</span> ===
Die Frühjahrstagung 2025 des Oberseminars Südwest findet am Freitag, den '''27.06.2025''' an der [https://nuw.rptu.de/ags/dms/kontakt RPTU in Landau, Fortstr. 7, 76829 Landau, Gebäude I, Erdgeschoss, Raum 1.08] statt.
 
 
 
<hr>
 
=== <span style="color:#FF0000">Anmeldung</span> ===
Die Anmeldung geschieht durch Eintrag in die untenstehende Teilnehmendenliste oder per E-Mail an [https://dms.nuw.rptu.de/m/fahse Christian Fahse].
 
 
 
<hr>
 
=== <span style="color:#FF0000">Programm</span> ===
;Tagesablauf
:(Abholen vom Bahnhof auf Anfrage)
:9:30 Begrüßungskaffee
:9:50 Organisatorisches
:10:00  Vortrag Thomas Vogt
:11:30 Mittagessen
:12:15  Vortrag Peter Kaiser
:13:45  Kaffeepause
:14:00  Vortrag Franziska Schmidt
:15:30  Kaffeepause
:16:00 Vortrag Anselm Lambert (wurde verschoben)
:17:30 Terminfindung für den Herbst 2025, Organisatorisches
:18:00 Ende
 
 
 
<hr>
 
=== <span style="color:#FF0000">Angemeldete Vorträge</span> ===
 
<br />
 
'''Thomas Vogt''' (Studienseminar Bad Kreuznach, Leiter der Lehrplankommission)<br />
<span style="color:#0000FF">Ein Mathematik-Lehrplan im 21. Jahrhundert – was soll hinein, was soll hinaus?</span>
 
Die Mathematik steht im Zentrum grundlegender Bildungsfragen unserer Zeit. Als strukturierendes Denkwerkzeug und Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnis ist sie unverzichtbar – nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für die Zukunftsfähigkeit einer demokratischen, technologisch geprägten Gesellschaft. Gleichzeitig zeigen Ergebnisse wie jene der aktuellen PISA-Studie, dass in Deutschland bis zu 30 % der Schülerinnen und Schüler die Mindeststandards in Mathematik nicht erreichen – ein Befund, der nach mehr verlangt als kosmetischen Korrekturen am Bestehenden.
 
Ein zeitgemäßer Mathematik-Lehrplan muss den tiefgreifenden Wandel durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz ebenso ernst nehmen wie die Tatsache, dass informatische und mathematische Bildung nicht mehr trennscharf nebeneinander bestehen können. Datenkompetenz, algorithmisches Denken und die Fähigkeit zur kritischen Reflexion über digitale Modelle sind längst Grundbedingungen gesellschaftlicher Teilhabe. Auch deshalb gehört die Debatte über Inhalte, Methoden und Ziele des Mathematikunterrichts ins Zentrum bildungspolitischer Aufmerksamkeit.
 
Der Vortrag geht diesen Fragen aus der Perspektive schulischer Praxis nach – mit dem Blick eines Unterrichtenden, der täglich erlebt, wie weit das, was in Verordnungen steht, von dem entfernt ist, was im Klassenzimmer tatsächlich ankommt. Papier ist geduldig – entscheidend ist, was durchdringt.
 
Dabei wird auch ein kulturgeschichtlicher Blick gewagt: Der Rückzug der Rhetorik aus dem Bildungskanon war einst Ausdruck gesellschaftlicher Veränderungen – ähnliche Dynamiken zeichnen sich heute im Umgang mit „klassischen“ mathematischen Inhalten ab. Welche Inhalte haben noch tragende Funktion? Was sollte überdacht oder ersetzt werden? Und wie kann verhindert werden, dass relevante neue Kompetenzen lediglich als Zusatzaufgabe auf ein überladenes Curriculum aufgesattelt werden?
 
Im Zentrum steht die These, dass ohne eine veränderte Prüfungskultur – weg von reinen Reproduktionsleistungen, hin zu Anwendungen, Reflexion und Transfer – jede Lehrplanreform wirkungslos verpufft. Erst Prüfungen schaffen Realität. Wer also über den Lehrplan der Zukunft spricht, muss auch über die Prüfungen der Zukunft sprechen.
 
Der Vortrag lädt zur kritischen Diskussion ein – über einen Mathematikunterricht, der mehr leisten muss, als nur das Erfüllen formaler Standards: Er muss Orientierung bieten in einer Welt im Wandel.
 
 
 
<hr>
 
 
'''Peter Kaiser''' (KIT)<br />
<span style="color:#0000FF">Gestaltungsmerkmale eines Programmes für mathematisch Begabte</span>
 
Zahlreiche Studien belegen, dass die mathematischen Kompetenzen deutscher Schülerinnen und Schüler in den letzten zehn Jahren insbesondere im Spitzenbereich signifikant zurückgegangen sind. Dieser Rückgang wird möglicherweise auf eine unzureichende Unterstützung mathematisch begabter Lernender zurückgeführt. Obwohl eine Vielzahl von Förderprogrammen existiert, mangelt es bislang an empirischer Forschung hinsichtlich ihrer Gestaltung und Wirksamkeit, insbesondere im Kontext der Sekundarstufe.
 
Im Vortrag werden einerseits eine systematische Literaturrecherche zu Gestaltungsmerkmalen solcher Förderprogramme sowie andererseits eine Analyse der Merkmale eines konkreten Programms vorgestellt. Die Ergebnisse beider Studien werden anschließend mit etablierten Prinzipien zur Gestaltung für Mathematikunterricht abgeglichen.
 
 
 
<hr>
 
 
 
'''Franziska Schmidt''' (Uni Darmstadt)<br />
<span style="color:#0000FF">Förderung von Kompetenzen in Hinblick auf Statistical Literacy bei Lehramtsstudierenden</span>
 
In der Lehrkräftebildung werden zunehmend empirische Forschungsergebnisse thematisiert. Lehramtsstudierende aller Unterrichtsfächer sollten daher in der Lage sein, empirische Befunde z.B. aus der Bildungsforschung in Form von Datenauswertungen verständig interpretieren und bewerten zu können. Dazu benötigen sie Kompetenzen in Hinblick auf Statistical Literacy, die teils über schulisches Wissen hinausgehen. Es erscheint notwendig, dass sie sich diese statistischen Kompetenzen im Studium bei Bedarf aneignen können. Im Vortrag wird ein Promotionsvorhaben zur Entwicklung entsprechender Fördermaterialien vorgestellt. Am Beispiel einer tabellarischen Darstellung aus der ICIL-Studie soll diskutiert werden, über welche Kompetenzen Lehramtsstudierende in Hinblick auf Statistical Literacy im Umgang mit dieser Datendarstellung verfügen sollten, wobei insbesondere auf die Interpretation des Standardfehlers eingegangen wird.
 
 
 
 
 
 
<hr>
 
=== <span style="color:#FF0000">Liste der Teilnehmenden</span> ===
#Alex Engelhardt (Landau)
#Anselm Lambert (Saarbrücken)
#Christian Fahse (Landau)
#Franziska Schmidt (Darmstadt)
#Henrik Ossadnik (Landau)
#Ingrid Lenhardt (Karlsruhe)
#Jan Herzog (Darmstadt)
#Jan Lucas Fischer (Landau)
#Jürgen Roth (Landau)
#Katja Krüger (Darmstadt)
#Klaus-Peter Wolff (Wörth)
#Marie Grenzer (Darmstadt)
#Peter Kaiser (Karlsruhe)
#Sebastian Bauer (Karlsruhe)
#Susanne Digel (Landau)
#Thomas Vogt (Studienseminar Bad Kreuznach)
#Wolf-Aidan Wechinger (Karlsruhe)
<br>
 
== <span style="color:#0000FF">Herbst 2024</span> ==
=== <span style="color:#FF0000">Termin</span> ===
Die Herbsttagung 2024 des Oberseminars Südwest findet am Samstag, den '''16.11.2024''' an der Universität des Saarlandes statt.
 
=== <span style="color:#FF0000">Anmeldung</span> ===
Die Anmeldung geschieht durch Eintrag in die untenstehende Teilnehmendenliste oder per E-Mail an Karin Mißler unter mathematikdidaktik@mx.uni-saarland.de .
 
=== <span style="color:#FF0000">Programm</span> ===
;Tagesablauf
:9:30 Uhr Begrüßungskaffee
:10:00 Uhr Henrik Ossadnik
:11:15 Uhr Kaffeepause
:11:30 Uhr Carina Gander
:12:30 Uhr Mittagessen
:13:30 Uhr Wolf-Aidan Wechinger
:14:30 Uhr Kaffeepause
:14:45 Uhr Ysette Weiss
:16:00 Uhr Organisatorisches
:16:30 Uhr Ende
 
=== <span style="color:#FF0000">Angemeldete Vorträge</span> ===
 
 
'''Carina Gander''' (PH Tirol)<br />
<span style="color:#0000FF">Mit <i>allen</i> Kindern
von Anfang an rechnen. Entwicklung, Erprobung und Überarbeitung von
Lernumgebungen auf Basis des Teile-Ganzes-Denkens im frühen
Arithmetikunterricht als ein Beispiel für Entwicklungsforschung</span>
<br>Im Verlauf der Entwicklungsforschungsarbeit wurden binnendifferenzierende Lernumgebungen für den arithmetischen Anfangsunterricht entwickelt, die den aktuellen mathematikdidaktischen Forschungsstand zur fachlichen Entwicklung von allen Lernenden und die Leitideen inklusiven Mathematikunterrichts berücksichtigen. So baut diese Konzeption auf der in neuerer Forschung erworbenen Erkenntnis auf, dass alle Kinder im Erstrechenunterricht davon profitieren, wenn von Anfang an ein Schwerpunkt auf die Erarbeitung, Ausdifferenzierung und Festigung des Teile-Ganzes-Denkens gelegt wird und im Verlauf des ersten Schuljahres darauf stützend Additionen und Subtraktionen erarbeitet werden.
 
Welche Lernprozesse und stofflichen Hürden bei den Schüler*innen bei der Erprobung der Lernumgebungen am Beginn ihres ersten Schuljahres festgemacht werden konnten und welche fachlichen Schwierigkeiten bei den Lehrkräften als Lernbegleitung auftraten, wurde durch die im Rahmen der qualitativen Videoanalyse entwickelten Kategorien aufgedeckt und mit Hilfe der qualitativen multiplen Fallstudie umfassend beleuchtet und dargestellt.
<br>&nbsp;
 
<hr>
 
'''Henrik Ossadnik''' (RPTU in Landau)
<span style="color:#0000FF">Kernideen zu Hypothesentests entwickeln</span>
<br>
Testen von Hypothesen wird häufig als unzugängliches Thema wahrgenommen und eher kalkülorientiert unterrichtet. Inhaltliche Reflexionen dazu finden kaum statt. Es bietet sich an dies dadurch aufzubrechen, dass die oft isoliert voneinander behandelten Stochastikthemen der Sek. I im Rahmen der beurteilenden Statistik inhaltlich miteinander vernetzt und als Verständnisbasis genutzt werden. Zur Anbahnung solcher Vernetzungen, werden im Vortrag Kernideen der Stochastik als Basis für ein inhaltliches Verständnis von Hypothesentests diskutiert und ein Konzept zu deren Entwicklung vorgestellt.
<br>&nbsp;
 
<hr>
 
'''Wolf-Aidan Wechinger''' (KIT)<br />
<span style="color:#0000FF">Lebesgue in der Schule? - Vorschläge für schuladäquate Konstruktionen des Integralbegriffs nach H. Lebesgue  </span>
<br>
In der aktuellen Schulbuchliteratur und Unterrichtspraxis der gymnasialen Oberstufe ist das Riemann-Integral der vorherrschende Zugang zum Integralbegriff. Im Vortrag werden zunächst geometrische und analytische Zugänge vorgestellt und dann fachliche und fachdidaktische Modifikationen aufgezeigt, die stattdessen auf das Lebesgue-Integral führen; auch die Konsequenzen dieser Zugänge etwa für den Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung werden diskutiert. Damit wird ein Einblick in ein aktuelles Dissertationsprojekt am KIT gegeben, das das Lebesgue-Integral stoffdidaktisch analysieren und für den Schulunterricht zugänglich machen will.
<br>&nbsp;
<hr>
 
'''Ysette Weiss''' (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)<br />
<span style="color:#0000FF"> Globalisierung aus der Perspektive der Geschichte des Mathematikunterrichts
</span>
<br>
Der Austausch von Unterrichtserfahrungen und die Beschäftigung mit sich kulturell unterscheidenden Bildungsformen haben eine lange Tradition. Die Entstehung von Nationalstaaten im 19. Jahrhundert führte durch die staatliche Institutionalisierung von Schulbildung und der entsprechenden Lehrerbildung zur Entwicklung nationaler Bildungssysteme. Diese Systeme wurden von verschiedenen Faktoren geprägt, darunter wirtschaftliche Bedingungen, militärische Aktivitäten, ideologische Paradigmen und kulturelle Traditionen. Der Umgang mit den entstandenen Unterschieden zwischen den nationalen Bildungssystemen und Methoden des Mathematikunterrichts variierte. So förderten einerseits Austausch und Zusammenarbeit eine gemeinsame Basis, ermöglichten das Verständnis alternativer Ansätze und erleichterten Vergleiche – ein Bottom-Up-Ansatz. Andererseits führte die Internationalisierung des Mathematikunterrichts – und dies war einzigartig für das Schulfach Mathematik – zur Gründung internationaler Organisationen und Netzwerke mit dem Anspruch kulturübergreifende Vorstellungen zur Verbesserung des Mathematikunterrichts durchsetzten zu wollen. Dieser Top-down-Ansatz, der  z.B. in der Mathematikreform Neue Mathematik, sichtbar wurde, beeinflusste den Mathematikunterricht weltweit erheblich. In der Bildungsgeschichte wird die Internationalisierung des Mathematikunterrichts meist als progressiv angenommen, was einer kritischen Betrachtung bedarf. Wie wir zeigen werden, können diese Narrative sowohl durch die Untersuchung historischer Beispiele als auch durch die dialektische Interpretation der Spannung zwischen Universalität und kulturhistorischen Traditionen hinterfragt werden.
 
<br>&nbsp;
<hr>
 
=== <span style="color:#FF0000">Liste der Teilnehmenden</span> ===
#Sebastian Bauer (Karlsruhe)
#Christina Bierbrauer (Saarbrücken)
#Lisa Both (Saarbrücken)
#Christian Fahse (Landau)
#Carina Gander (Tirol)
#Peter Kaiser (Karlsruhe)
#Anselm Lambert (Saarbrücken)
#Laura Monz (Saarbrücken)
#Henrik Ossadnik (Landau)
#Melanie Platz (Saarbrücken)
#Jürgen Roth (Landau)
#Marie-Christine von der Bank (Saarbrücken)
#Wolf-Aidan Wechinger (Karlsruhe)
#Katharina Wilhelm (Saarbrücken)
#Ysette Weiss (Mainz)
#Klaus-Peter Wolff (Wörth)
 
<br>
== <span style="color:#0000FF">Herbst 2023</span> ==
=== <span style="color:#FF0000">Termin</span> ===
Die Herbsttagung 2023 des Oberseminars Südwest fand am Samstag, den '''7.10.2023''' an der [https://nuw.rptu.de/ags/dms/kontakt RPTU in Landau, Fortstr. 7, 76829 Landau, Gebäude I, Erdgeschoss, Raum 1.08] statt.
 
=== <span style="color:#FF0000">Anmeldung</span> ===
Die Anmeldung geschieht durch Eintrag in die untenstehende Teilnehmendenliste oder per E-Mail an [https://dms.nuw.rptu.de/m/fahse Christian Fahse].


=== Anmeldung ===
=== <span style="color:#FF0000">Programm</span> ===
Die Anmeldung geschieht für Mitglieder des Oberseminars wie immer durch Eintrag in die untenstehende Teilnehmendenliste. Sollten Sie als Gast teilnehmen wollen -gerne -, schreiben Sie bitte eine E-Mail an Christian Fahse.
===Programm===
;Tagesablauf
;Tagesablauf
:Abholen vom Bahnhof könnte man organisieren.
:(Abholen vom Bahnhof auf Anfrage)
:9:30 Begrüßungskaffee  
:9:30 Begrüßungskaffee  
:9:50 Organisatorisches
:9:50 Organisatorisches
Zeile 29: Zeile 283:
:16:30 Ende
:16:30 Ende


=== <span style="color:#FF0000">Angemeldete Vorträge</span> ===
'''Katja Krüger''' (TU Darmstadt)<br />
<span style="color:#0000FF">100 Jahre Mathematikunterricht für Mädchen – Hürden und Fortschritte auf dem Weg zur Chancengleichheit</span>
Der Mathematikunterricht an Schulen wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von vielfältigen Reformen geprägt. Die Differenzial- und Integralrechnung fand damals als Krönung der „Erziehung zum funktionalen Denken“ auf Initiative von Felix Klein mit der Meraner Reform Eingang in den gymnasialen Mathematikunterricht für Jungen. Für Volksschulen und höhere Mädchenschulen wurden unter dem Schlagwort Arbeitsschule neue Unterrichtsmethoden im Rechen- und Raumlehreunterricht entwickelt, die auf die Selbsttätigkeit der Schüler*innen abzielten. Außerdem wurde im Rahmen einer staatlichen Neuordnung der Mädchenschulen Mathematikunterricht nun auch für Mädchen eingeführt. Im Vortrag werden die Zielsetzungen und Unterrichtsvorschläge der damaligen Befürworter dieser tiefgreifenden Reform der Mädchenbildung in Mathematik den Hürden gegenübergestellt, die es auf dem langen Weg zur Chancengleichheit zu überwinden galt. Schließlich wird herausgearbeitet, wie damals stoffdidaktische Neuerungen der Meraner Reform mit neuen Wegen der methodischen Gestaltung von Mathematikunterricht verknüpft wurden.
<hr>
'''Tim Lutz''' (RPTU in Landau)<br />
<span style="color:#0000FF">Künstliche Intelligenz: Anwendungen aus Medizin und Industrie übertragen in die Fachdidaktiken, KI für Lernumgebungen nutzbar machen</span>


===Angemeldete Vorträge===
Machine Learning: Wie werden ML Modelle für bestimmte Aufgaben trainiert? Wie können sich die Fachdidaktiken in ihrem Interesse aktiv an der Entwicklung von Modellen beteiligen? Mit vielen Beispielen aus der Forschungspraxis.
'''Katja Krüger (Darmstadt)'''
''Titel''


[abstract folgt]


'''Tim Lutz (Landau)'''
<hr>
''Titel''


[abstract folgt]


'''Henrik Ossadnik (Landau)'''
'''Henrik Ossadnik''' (RPTU in Landau)<br />
''Titel''
<span style="color:#0000FF">Hypothesentests verständnisorientiert unterrichten</span>


[abstract folgt]
Batanero und Kollegen bezeichnen Hypothesentests als das „missverstandenste, verwirrendste und missbrauchteste statistische Thema“ (Batanero et al. 1994). Untersuchungen haben zum Teil gravierende Fehlvorstellungen bei unterschiedlichsten Personengruppen beim Thema Hypothesentests festgestellt (Haller & Krauss 2002 ; Krishnan & Noraini 2015 ; Sotos et al. 2007). Gleichzeitig spielen sie als Standardverfahren der induktiven Statistik eine wichtige Rolle in den empirischen Wissenschaften. Woran liegt es, dass Hypothesentests inhaltlich nicht verstanden werden? Wie kann ein Stochastikunterricht aussehen, der dazu führt, dass Lernende die mathematischen Fachinhalte angemessen durchdringen und adäquate Vorstellungen aufbauen? Und um welche grundlegenden Vorstellungen handelt es sich dabei? Zur Beantwortung dieser Fragestellungen und der Konzeption geeigneter Unterrichtsmaterialien, die derartige Vorstellungen fördern, ist das Promotionsvorhaben in mehrere aufeinander aufbauende Phasen untergliedert.
Als Grundlage und Bezugspunkt wird zunächst eine Konzeptualisierung des Grundvorstellunsgbegriffs mit seinen wichtigsten Eigenschaften erarbeitet (Roth & Siller 2016; Fahse 2022 ; Rembowski 2016 ; Roth & vom Hofe 2023).
Anschließend werden in der ersten Phase auf Basis der Konzepte nach Salle & Clüver 2021 und Hußmann & Prediger 2016 in einem theoretisch fundierten Herleitungsprozess (prä-)normative Grundvorstellungen zum Hypothesentest herausgearbeitet (Roth & Siller 2016; Fahse 2022; Rembowski 2016). Erste Analysen haben die Vielschichtigkeit des Hypothesentests und die Komplexität der ihm zugrundeliegenden und ineinandergreifenden, Konstrukte (bspw. Zufallsvariable, Verteilungsfunktion, Signifikanzniveau oder Alternativ- und Nullhypothese) offenbart. In der Folge gestaltet es sich schwierig, den Hypothesentest in Form einer einzigen Vorstellung zu greifen. Stattdessen liegt die Vermutung nahe, dass unterschiedliche Vorstellungen zu den einzelnen Konstrukten miteinander vernetzt werden müssen, um Hypothesentests inhaltlich zu verstehen.
Daher muss zunächst geklärt werden, welche zentralen Vorstellungen mindestens erforderlich sind, um einen mündigen Umgang mit Hypothesentests („Hypothesis Literacy“) aufzubauen. Genügt möglicherweise bereits eine Auswahl solcher Vorstellungen, um Hypothesentests und deren Ergebnisse für Fragestellungen wie „Ist die Münze fair“ oder einer alltagsrelevanteren Frage wie „Weniger Mädchen in Gorleben“ (Schäfer 2016) inhaltlich nachvollziehen und interpretieren zu können? Wenn ja, welche Vorstellungen sind notwendig und welche nicht? Lassen sich womöglich theoriegeleitet Verständnisebenen herausstellen, die jeweils aufeinander aufbauende Vorstellungen beinhalten?
Das weitere Vorgehen strebt in Phase zwei zur empirischen Evaluation dieser minimal notwendigen Vorstellungen die Entwicklung einer verständnisorientierten Lernumgebung für Lernende der Sek II auf Basis der vorangegangenen Erkenntnisse an. Sie adressiert das vorstellungsbasierte Arbeiten und die Ausbildung ebenjener zuvor herausgestellten Vorstellungen zum Hypothesentest.
Anschließend werden in Phase drei im Sinne einer Mixed-Methods-Auswertung die quantitativen und qualitativen Daten trianguliert. Sie werden aus der Bearbeitung der Lernumgebung, den dabei aufgezeichneten Gruppendiskussionen, einem angegliederten Pre-Post-Interventionsdesign, und nach der Bearbeitung geführten thinking-out-loud-Interviews gewonnen. Insgesamt soll damit einerseits die Minimalität, die Passung und die Tragfähigkeit der hergeleiteten Vorstellung evaluiert und gleichzeitig auch Aufschluss über einen mündigen Umgang mit Hypothesentests geliefert werden. Andererseits wird anhand des Hypothesentests ein Konzept zur Herleitung normativer Grundvorstellungen beschrieben, welches in Zukunft weiterentwickelt werden kann.
Infolge des aktuellen Forschungsstands wird im Vortrag die Idee eines mündigen Umgang mit Hypothesentest und die Möglichkeit einer empirischen Evaluation detailliert diskutiert.


'''Literatur'''
<br/>Batanero, C., Godino, J.D., Vallecillos, A., Green, D.R., & Holmes, P. (1994). Errors and difficulties in understanding elementary statistical concepts. ''International Journal of Mathematical Education in Science and Technology'', 25(4), 527-547.
<br/>Fahse, C. (2022). ''Materialien zum Grundvorstellungsbegriff: Sichtung ausgewählter Literatur und ein weiterer Vorschlag zur Begriffsklärung''. https://cloud.uni-landau.de/index.php/s/rKjbGAZLJkrrG5w
<br/>Haller, H., & Kraus, S. (2002). Misinterpretations of significance: A problem students share with their teachers?. ''Methods of Psychological Research'', 7(1), 1-20.
<br/>Hußmann, S., Prediger, S. (2016). Specifying and Structuring Mathematical Topics. ''Journal für Mathematik-Didaktik'', 37 (Supplement 1), 33–67. https://doi.org/10.1007/s13138-016-0102-8
<br/>Rembowski, V. (2016). Eine semiotische und philosophisch-psychologische Perspektive auf Begriffsbildung im Geometrieunterricht. Begriffsfeld, Begriffsbild und Begriffskonvention und ihre Implikationen auf Grundvorstellungen. Dissertation, Universität Saarbrücken.
<br/>Roth, J. & Siller, H.-S. (2016). Bestand und Änderung − Grundvorstellungen entwickeln und nutzen. ''Mathematik lehren'', 199, 2-9.
<br/>Roth, J. & vom Hofe, R. (2023). Verständnisvoll lernen – Grundvorstellungen vernetzen und Verständnisanker nutzen. ''Mathematik lehren'', 236, 6-9.
<br/>Salle, A., Clüver, T. (2021). Herleitung von Grundvorstellungen als normative Leitlinien – Beschreibung eines theoriebasierten Verfahrensrahmens. ''Journal für Mathematik-Didaktik'', 42(2), 553-580. https://doi.org/10.1007/s13138-021-00184-5
<br/>Schäfer, A. (2016). Weniger Mädchen in Gorleben – Statistische Signifikanz verstehen. ''Mathematik lehren'', 197, 40-44.






=== Teilnehmerliste ===
=== Liste der Teilnehmenden ===
#Anselm Lambert (Saarbrücken)
#Jürgen Roth (Landau)
#Susanne Digel (Landau)
#Susanne Digel (Landau)
#Alex Engelhardt (Landau)
#Christian Fahse (Landau)
#Jan Herzog (Darmstadt)
#Katja Krüger (Darmstadt)
#Katja Krüger (Darmstadt)
#Anselm Lambert (Saarbrücken)
#Tim Lutz (Landau)
#Tim Lutz (Landau)
#Alex Engelhardt (Landau)
#Henrik Ossadnik (Landau)
#Henrik Ossadnik (Landau)
#Christian Fahse (Landau)
#Jürgen Roth (Landau)
#Ysette Weiss (Mainz)
#Klaus-Peter Wolff (Wörth)


== Frühjahr 2022 ==
<br>
== <span style="color:#0000FF">Frühjahr 2022</span> ==
=== Termin ===
=== Termin ===
Die Frühjahrstagung 2022 des Oberseminars Südwest findet am Samstag, den '''14. Mai 2022''' an der Universität des Saarlandes statt. Der genaue Zeitplan wird wie üblich in Abhängigkeit von den Vortragsanmeldungen bekannt gegeben.
Die Frühjahrstagung 2022 des Oberseminars Südwest findet am Samstag, den '''14. Mai 2022''' an der Universität des Saarlandes statt. Der genaue Zeitplan wird wie üblich in Abhängigkeit von den Vortragsanmeldungen bekannt gegeben.
Zeile 78: Zeile 359:
#Tim Lutz (Landau)
#Tim Lutz (Landau)


==Herbst 2021==
<br>
 
== <span style="color:#0000FF">Herbst 2021</span> ==
===Termin===
===Termin===
Die Herbsttagung 2021 des Oberseminars Südwest findet am Samstag, den 30. Oktober 2021 von 10:00 - 16:00 Uhr online statt. Ein Zoom-Link wird per Mail verschickt. Zum Ausprobieren der Technik können Sie sich ab 9:30 einloggen.
Die Herbsttagung 2021 des Oberseminars Südwest findet am Samstag, den 30. Oktober 2021 von 10:00 - 16:00 Uhr online statt. Ein Zoom-Link wird per Mail verschickt. Zum Ausprobieren der Technik können Sie sich ab 9:30 einloggen.
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#Lars Friedhoff (Landau)
#Lars Friedhoff (Landau)


==Frühjahr 2021==
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== <span style="color:#0000FF">Frühjahr 2021</span> ==


===Termin===
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#Klaus-Peter Wolff (Wörth)
#Klaus-Peter Wolff (Wörth)


 
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==Herbst 2020==
== <span style="color:#0000FF">Herbst 2020</span> ==


===Termin===
===Termin===
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#Klaus-Peter Wolff (Wörth)
#Klaus-Peter Wolff (Wörth)


 
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==Herbst 2019==
== <span style="color:#0000FF">Herbst 2019</span> ==


===Termin===
===Termin===
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#Klaus P. Wolff (Wörth)
#Klaus P. Wolff (Wörth)


 
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==Herbst 2018==
== <span style="color:#0000FF">Herbst 2018</span> ==


===Termin===
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