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Flexibilität im Mathematikunterricht: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Praxis-Neue Mittelschule der Pädagogischen Hochschule Steiermark entwickelte im Jahr 2016 ein kompetenzorientiertes Kurssystem, das in einem altersheterogenen Klassenverband umgesetzt wird. Hauptaugenmerk liegt auf der zeitlichen Flexibilisierung des Lernens: Die SchülerInnen arbeiten selbstständig in einer vorbereiteten Lernumgebung und lernen in einem Wechselspiel aus Input- und Übungsphasen. So ist es möglich, sich unterschiedlich lange mit Themen auseinanderzusetzen und erst dann zu neuen Inhalten überzugehen, wenn die vorhergehenden Lernziele erreicht worden sind. | Die Praxis-Neue Mittelschule der Pädagogischen Hochschule Steiermark entwickelte im Jahr 2016 ein kompetenzorientiertes Kurssystem, das in einem altersheterogenen Klassenverband umgesetzt wird. Hauptaugenmerk liegt auf der zeitlichen Flexibilisierung des Lernens: Die SchülerInnen arbeiten selbstständig in einer vorbereiteten Lernumgebung und lernen in einem Wechselspiel aus Input- und Übungsphasen. So ist es möglich, sich unterschiedlich lange mit Themen auseinanderzusetzen und erst dann zu neuen Inhalten überzugehen, wenn die vorhergehenden Lernziele erreicht worden sind. | ||
Die vorliegende Studie konzentrierte sich auf die Umsetzung des mathematischen Kurssystems in der 5. und 6. Schulstufe im Schuljahr 2018/19. Untersucht wurden u.a. die Zusammenhänge zwischen den individuellen Merkmalen der SchülerInnen und deren Arbeit im Kurssystem. Es zeigte sich, dass die SchülerInnen vor allem beim Erwerb neuen Wissens selbstreguliert lernen. Die Bearbeitungsdauer pro Kurs gestaltete sich sehr individuell: Die SchülerInnen schritten − basierend auf ihren Präferenzen und/oder Bedürfnissen, ohne Anspruch auf Regelmäßigkeit − im eigenen Tempo im System voran. Während das mathematische Selbstkonzept und das Interesse der SchülerInnen konstant blieben, nahmen ihre Anstrengungsbereitschaft/ihr Durchhaltevermögen sowie das Kooperative Lernen im Laufe des Schuljahres ab. Zusammenfassend profitieren vor allem jene SchülerInnen vom mathematischen Kurssystem, die mehr Zeit zum Erreichen der Lernziele brauchten und die Lernzeit optimal nutzten. Für SchülerInnen, die sehr schnell voranschreiten, ist das Kurssystem dann von Vorteil, wenn sie über die Pflichtanforderungen hinausgehen und Kursabschlüsse auf einem hohen Niveau anstreben. | Die vorliegende Studie konzentrierte sich auf die Umsetzung des mathematischen Kurssystems in der 5. und 6. Schulstufe im Schuljahr 2018/19. Untersucht wurden u.a. die Zusammenhänge zwischen den individuellen Merkmalen der SchülerInnen und deren Arbeit im Kurssystem. Es zeigte sich, dass die SchülerInnen vor allem beim Erwerb neuen Wissens selbstreguliert lernen. Die Bearbeitungsdauer pro Kurs gestaltete sich sehr individuell: Die SchülerInnen schritten − basierend auf ihren Präferenzen und/oder Bedürfnissen, ohne Anspruch auf Regelmäßigkeit − im eigenen Tempo im System voran. Während das mathematische Selbstkonzept und das Interesse der SchülerInnen konstant blieben, nahmen ihre Anstrengungsbereitschaft/ihr Durchhaltevermögen sowie das Kooperative Lernen im Laufe des Schuljahres ab. Zusammenfassend profitieren vor allem jene SchülerInnen vom mathematischen Kurssystem, die mehr Zeit zum Erreichen der Lernziele brauchten und die Lernzeit optimal nutzten. Für SchülerInnen, die sehr schnell voranschreiten, ist das Kurssystem dann von Vorteil, wenn sie über die Pflichtanforderungen hinausgehen und Kursabschlüsse auf einem hohen Niveau anstreben. |
Aktuelle Version vom 20. April 2021, 16:58 Uhr
Andrea Karner (2019): Flexibilität im Mathematikunterricht. Dissertation, Karl-Franzens-Universität Graz.
Betreut durch Bernd Thaller.
Begutachtet durch Bernd Thaller und Karl Josef Fuchs.
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Zusammenfassung
Die Praxis-Neue Mittelschule der Pädagogischen Hochschule Steiermark entwickelte im Jahr 2016 ein kompetenzorientiertes Kurssystem, das in einem altersheterogenen Klassenverband umgesetzt wird. Hauptaugenmerk liegt auf der zeitlichen Flexibilisierung des Lernens: Die SchülerInnen arbeiten selbstständig in einer vorbereiteten Lernumgebung und lernen in einem Wechselspiel aus Input- und Übungsphasen. So ist es möglich, sich unterschiedlich lange mit Themen auseinanderzusetzen und erst dann zu neuen Inhalten überzugehen, wenn die vorhergehenden Lernziele erreicht worden sind. Die vorliegende Studie konzentrierte sich auf die Umsetzung des mathematischen Kurssystems in der 5. und 6. Schulstufe im Schuljahr 2018/19. Untersucht wurden u.a. die Zusammenhänge zwischen den individuellen Merkmalen der SchülerInnen und deren Arbeit im Kurssystem. Es zeigte sich, dass die SchülerInnen vor allem beim Erwerb neuen Wissens selbstreguliert lernen. Die Bearbeitungsdauer pro Kurs gestaltete sich sehr individuell: Die SchülerInnen schritten − basierend auf ihren Präferenzen und/oder Bedürfnissen, ohne Anspruch auf Regelmäßigkeit − im eigenen Tempo im System voran. Während das mathematische Selbstkonzept und das Interesse der SchülerInnen konstant blieben, nahmen ihre Anstrengungsbereitschaft/ihr Durchhaltevermögen sowie das Kooperative Lernen im Laufe des Schuljahres ab. Zusammenfassend profitieren vor allem jene SchülerInnen vom mathematischen Kurssystem, die mehr Zeit zum Erreichen der Lernziele brauchten und die Lernzeit optimal nutzten. Für SchülerInnen, die sehr schnell voranschreiten, ist das Kurssystem dann von Vorteil, wenn sie über die Pflichtanforderungen hinausgehen und Kursabschlüsse auf einem hohen Niveau anstreben.