Leistungsdimensionen im Mathematikunterricht


Klaus Treumann (1974): Leistungsdimensionen im Mathematikunterricht. Dissertation, Universität Hamburg.
Begutachtet durch W. Griesing und P. M. Roeder.

Zusammenfassung

Ausgegangen wurde von der Tatsache, dass eine globale Leistungsdifferenzierung, die sich auf die Gesamtleistungen der Schüler in einem Fach bezieht, nicht den in sie gesetzten Erwartungen einer individuell angemessenen Förderung von Schülern gerecht geworden ist. Dem wurde ein alternativer Ansatz gegenübergestellt, der impliziert, daß sich ein Unterrichtsfach sinnvoll in inhaltlich und methodisch akzentuierte Unterrichtsbereiche aufgliedern lässt, denen auf seiten der Schüler empirisch feststellbare Leistungsdimensionen entsprechen. Aufgrund einer Synopsis von 30 in der Literatur vorgefundenen Faktorenanalysen zur mathematischen Schulleistung ließen sich folgende Komponenten der Grobstruktur (Leitungsdimensionen) isolieren: "Rechenfertigkeit", "Sprachverständnis", "Räumliche Beziehungen", "Veranschaulichung", "Allgemeines Denken", "Induktion", "Deduktion", und "Mathematisches Wissen und mathematische Fertigkeiten". Unter Grobstruktur wurde- was die Leistungsdimensionen betrifft- eine Aufspaltung der Variabilität der kognitiven Leistungen der Schüler in den inhaltlichen Teilzielen auf wenige varianzstarke Komponenten verstanden. Die Gültigkeit dieser Leistungsdimensionen für Schülerleistungen im Mathematikunterricht wurde vor allem anhand korrelationsstatistischer Arbeiten verdeutlicht und gleichzeitig belegt, dass das Ausmaß ihrer Validität immer auch von den curricularen und institutionellen Rahmenbedingungen abhängig ist, unter denen Unterricht abläuft. Ferner wurde der Versuch unternommen, die Lerninhalte des Mathematikunterrichts und die ihnen zugrundeliegende kognitive Anforderungsstruktur weiter zu zerlegen (Feinstruktur), u.a. mit Hilfe des Intelligenz-Struktur-Modells von GUILFORD. Schließlich wurden Verbindungen zwischen den Dimensionen der Grobstruktur und den Kategorien ausgewählter Lernzieltaxonomien für den Mathematikunterricht hergestellt sowie der Frage einer Wechselwirkung zwischen den Ausprägungen der Schüler auf den Leistungsdimensionen (Lernvoraussetzungen) und den Unterrichtsverfahren hinsichtlich der Erreichung von Lernzielen nachgegangen.

Auszeichnungen

Schlagworte

Leistungsdifferenzierung; Raumbegriff; Kognitive Struktur, Leistungskontrolle im Mathematikunterricht

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