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Medien in didaktischer Sicht: Unterschied zwischen den Versionen

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==„Medium“ als Genus verbi im Griechischen==
==„Medium“ als Genus verbi im Griechischen==
Die deutsche Sprache kennt zwei sog. „Verbformen“ (auch „Verbgeschlecht“ oder „Genus verbi“): das „Aktiv“ und das „Passiv“. Im Griechischen gibt es darüber hinaus ein drittes Genus verbi, das zwischen diesen beiden Genera liegt, also zwischen Aktiv und Passiv, indem es grammatisch eine ''Mittelstellung'' einnimmt und deshalb auch „Medium“ genannt wird. <ref>Vgl. Peter Riemer in [Hischer 2010, 26 f.].</ref> Während beim Aktiv eine Handlung beschrieben wird, die vom Subjekt ausgeht, und beim Passiv eine Handlung beschrieben wird, die das Objekt „erleidet“, bezeichnet das „Medium“ als Verb­form im Griechischen eine '''Handlung''', ''die vom Subjekt des Satzes ausgeht und auf eben dieses Subjekt zurückwirkt''. Dieses kann gemäß Peter Riemer auf verschiedene Weisen geschehen: <ref>Vgl. hierzu die ausführliche Darstellung von Peter Riemer in [Hischer 2010, 26 ff.].</ref> '''dynamisch''' (das Subjekt ist unmittelbar betroffen, z. B. „sich freuen“, „hören“, „arbeiten“), '''direkt''' (Subjekt und Objekt der Handlung sind identisch, z. B. „ich wasche mich“), '''indirekt''' (Subjekt und Objekt sind zwar nominell verschieden, das Subjekt ist aber involviert, z. B. „ich wasche mir den Körper“, „die Menschen gaben sich die Gesetze“), '''kausativ''' (das Subjekt hat ein genuines Inter­esse an der von ihm ausgehenden Handlung, also an der Wirkung, z. B. „ich lasse mir die Tochter bzw. den Sohn ausbilden“), '''reziprok''' (in die durch das Verb bezeichn­ete Handlung sind zwei Subjekte wech­selseitig einbezogen, z. B. „sich unterhalten“, „kämpfen“).<br />
Die deutsche Sprache kennt zwei sog. „Verbformen“ (auch „Verbgeschlecht“ oder „Genus verbi“): das „Aktiv“ und das „Passiv“. Im Griechischen gibt es darüber hinaus ein drittes Genus verbi, das zwischen diesen beiden Genera liegt, also zwischen Aktiv und Passiv, indem es grammatisch eine ''Mittelstellung'' einnimmt und deshalb auch „Medium“ genannt wird. <ref>Vgl. Peter Riemer in [Hischer 2010, 26 f.].</ref> Während beim Aktiv eine Handlung beschrieben wird, die vom Subjekt ausgeht, und beim Passiv eine Handlung beschrieben wird, die das Objekt „erleidet“, bezeichnet das „Medium“ als Verb­form im Griechischen eine '''Handlung''', ''die vom Subjekt des Satzes ausgeht und auf eben dieses Subjekt zurückwirkt''. Dieses kann gemäß [http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Riemer Peter Riemer] auf verschiedene Weisen geschehen: <ref>Vgl. hierzu die ausführliche Darstellung von Peter Riemer in [Hischer 2010, 26 ff.].</ref> '''dynamisch''' (das Subjekt ist unmittelbar betroffen, z. B. „sich freuen“, „hören“, „arbeiten“), '''direkt''' (Subjekt und Objekt der Handlung sind identisch, z. B. „ich wasche mich“), '''indirekt''' (Subjekt und Objekt sind zwar nominell verschieden, das Subjekt ist aber involviert, z. B. „ich wasche mir den Körper“, „die Menschen gaben sich die Gesetze“), '''kausativ''' (das Subjekt hat ein genuines Inter­esse an der von ihm ausgehenden Handlung, also an der Wirkung, z. B. „ich lasse mir die Tochter bzw. den Sohn ausbilden“), '''reziprok''' (in die durch das Verb bezeichn­ete Handlung sind zwei Subjekte wech­selseitig einbezogen, z. B. „sich unterhalten“, „kämpfen“).<br />
    
    
Kron kommentiert diese Verbform mit Blick auf bildungswissenschaftliche Konsequenzen: <ref>[Kron 2000, 324]; dargestellt in [Hischer 2010, 28]. </ref>
Kron kommentiert diese Verbform mit Blick auf bildungswissenschaftliche Konsequenzen: <ref>[Kron 2000, 324]; dargestellt in [Hischer 2010, 28]. </ref>